HIER BEKOMMT DER NACHWUCHS UNTERSTÜTZUNG Die Kammern stellen alle Infomationen zu Berufsstart, Freiberuflichkeit und Gründung auf ihren Webseiten zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es meist auch kostenlose Erstberatungen sowie Stellenbörsen, Seminare und Veranstaltungen für junge Zahnärztinnen und Zahnärzte – insbesondere für Existenzgründer. Einige Kammern arbeiten bei der Nachwuchsförderung mit Städten und Kommunen zusammen, siehe Brandenburg. Die Fördermaßnahmen fallen je nach Bundesland unterschiedlich aus, da sich die Versorgungsgrade und Bedarfe stark unterscheiden. Strukturstärkere Regionen haben weniger Förderbedarf als etwa zahlreiche Regionen in den neuen Bundesländern, in denen sich eine Unterversorgung anbahnt und der Nachwuchs angeworben werden muss. Der Ratgeber „Schritte in das zahnärztliche Berufsleben“ von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (Download siehe QR-Code) erläutert die Grundlagen der zahnärztlichen Berufsausübung und beschreibt die Phasen vom Assistenzzahnarzt zum Praxisgründer bis hin zu Fort- und Weiterbildungen im zahnärztlichen Beruf. Die BZÄK stellt da- rüber hinaus einen Leitfaden zu den Formen der zahnärztlichen Berufsausübung zur Verfügung (Download siehe QR-Code 2). Studierenden bietet das „Zahniportal“ News zur neuen ZApprO, Erfahrungsberichte aus dem Job und Veranstaltungen in der Dentalwelt. Die BZÄK informiert auf ihrer Homepage auch zu Famulaturen und zum Engagement in der Standespolitik und im Ausland. Wer dazu Fragen hat, kann sich per E-Mail an die BZÄK wenden: an praxisfuehrung@ bzaek.de. zm114 Nr. 17, 01.09.2024, (1390) 28 | TITEL Die KZV geht davon aus, dass die Hälfte der Praxen, die wegen Altersruhestand schließen, nicht nachbesetzt werden können. Voraussichtlich werden bis 2030 rund 40 Prozent der heute aktiven Zahnärzteschaft ihre Tätigkeit beenden, 2040 könnte es für mehr als 700.000 Brandenburger keine zahnärztliche Versorgung mehr geben. Dabei wird die Lage umso schwieriger, je kleiner die Kommune ist oder je weiter sie von größeren Zentren entfernt liegt. So liegt der Versorgungsgrad im Landkreis Potsdam-Mittelmark momentan nur bei knapp 80 Prozent. Diese Entwicklung bleibt auch für die derzeit noch gut aufgestellten kreisfreien Städte nicht folgenlos: Zum einen ist der Trend zur Überalterung auch hier spürbar, zum anderen müssen die städtischen Praxen die Versorgungsdefizite in den Landkreisen schon heute auffangen. Ein erster Lichtblick: Die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) bietet seit dem Sommersemester 2024 das erste staatlich anerkannte Zahnmedizinstudium im Land an. Die Stadt Wittenberge im Landkreis Prignitz vergibt für die Fächer Humanmedizin und für Zahnmedizin aktuell zwei Stipendien. Voraussetzung: Die Stipendiaten verpflichten sich im Anschluss für fünf Jahre in der Region zu bleiben. Hier sind auch die erfahrenen Chefinnen und Chefs gefragt: Schließlich müssen sie den Nachwuchs in der Assistenzzeit „fit“ machen. Auch die Zahnärztekammer und die KZV sind aktiv und zeigen auf der Website landpraxen.de, was Brandenburg zu bieten hat. Die Kammer berät außerdem Neueinsteiger und Abgeber, und in der Mache ist eine „Famulaturbörse“. Die KZVLB berät mit „Praxislotsen“ Zahnärzte, die sich niederlassen oder abgeben wollen. Seit 2023 fördert sie gemeinsam mit den gesetzlichen Krankenkassen mit bis zu 100.000 Euro Investitionen zur Übernahme oder Neugründung einer Praxis in kritisch versorgten Gebieten. n NACHWUCHSFÖRDERUNG Zum Beispiel Brandenburg Aktuell versorgen 1.500 Zahnärztinnen und -zahnärzte die 2,6 Millionen Brandenburger. Um einen Versorgungsgrad von 100 Prozent zu erreichen, fehlen derzeit 96 Zahnärzte. Laut Prognosen der KZV werden jedoch in naher Zukunft rund 400 Zahnärzte in Rente gehen. Fotos: lesniewski – stock.adobe.com
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