TITEL | 29 zm114 Nr. 17, 01.09.2024, (1391) LANDZAHNARZT-STIPENDIUM DER STADT WITTENBERGE „Ich bin sicher nicht die Einzige, die das machen würde!" Keine Angst vor langfristiger Bindung: Die 23-jährige Romy Philipowitz studiert im vierten Semester Zahnmedizin in Freiburg und erhält seit diesem Jahr ein Stipendium der Stadt Wittenberge in Brandenburg. Im Gegenzug hat sie sich verpflichtet, nach ihrem Abschluss mindestens fünf Jahre dort zu arbeiten. Warum ihr das gar nicht schwer fiel. Frau Philipowitz, wie sind Sie auf das Stipendium aufmerksam geworden? Romy Philipowitz: Durch meine Familie und Freunde. Ich komme aus einer Stadt in der Nähe von Wittenberge und in den örtlichen Zeitungen wurde über das Stipendium berichtet. Der Artikel landete dann als WhatsApp-Foto bei mir. Das war letztes Jahr im Herbst, in den Weihnachtsferien habe ich die Bewerbung fertig gemacht. Wie haben Sie Ihr Interesse begründet? In meinem Motivationsschreiben habe ich erklärt, dass meine Wurzeln in der Prignitz liegen, wo ich zur Schule gegangen und aufgewachsen bin – und die schönsten Augenblicke meines Lebens erlebt habe. Und dass es diese Heimatverbundenheit für mich reizvoll macht, später als Landzahnärztin in Wittenberge zu arbeiten. Was war Ihr erster Gedanke, als Sie die Bedingungen durchgelesen haben? Die Bedingungen fand ich nicht problematisch. Ich habe sowieso immer gedacht, dass ich in die Prignitz zurückkehre. Freiburg ist zwar eine wunderschöne Stadt, aber ich brauche das flache Land und eine weite Sicht, um mich richtig wohlzufühlen. Auch die Dauer von fünf Jahren fand ich fair. Selbst ein Studium dauert ja viel länger. Außerdem kann ich meine Assistenzzeit auch woanders machen. Diese Freiheit zu haben, doch noch eine andere Stadt kennenzulernen, bevor ich mich niederlasse, fand ich auch positiv. Wie ging es nach der Bewerbung weiter? Im März bekam ich die Einladung zum Auswahlgespräch. Insgesamt wurden um die zwölf Bewerberinnen und Bewerber eingeladen, viele auch aus Zahnmedizinstudentin Romy Philipowitz ist jetzt Landzahnärztin in spe – und freut sich schon darauf: „Ich denke, es ist so: Entweder man liebt das Landleben oder man liebt es nicht.“ Foto: Martin Ferch
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