Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 17

ZAHNMEDIZIN | 41 Mundgesundheit in der Schwangerschaft Eine Schwangerschaft stellt eine besondere Zeit im Leben einer Frau dar. In dieser Zeit verändert sich der gesamte Körper – auch Strukturen der Mundhöhle sind davon betroffen. Während der Schwangerschaft kann das Risiko für gingivale und parodontale Erkrankungen sowie für Erkrankungen des Zahnhartgewebes erhöht sein. Die häufigsten Erkrankungen der Hart- und Weichgewebe der Mundhöhle in der Schwangerschaft werden nachfolgend näher charakterisiert und durch Empfehlungen zur Prävention und Therapie ergänzt. Schwangerschaftsgingivitis Häufig berichten Schwangere über empfindliches, geschwollenes oder blutendes Zahnfleisch. Für die Prävalenz einer Zahnfleischentzündung werden in der Literatur Werte zwischen 30 und 100 Prozent angegeben [Silva de Araujo Figueiredo et al., 2017]. Verantwortlich für die Ausbildung einer Schwangerschaftsgingivitis ist die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft, die Veränderungen in der Zusammensetzung der bakteriellen Zahnbeläge sowie eine Erhöhung der Durchlässigkeit von Blutgefäßen zur Folge hat [Mariotti, 2005; Lindhe et al., 1967]. Deshalb reagiert das Zahnfleisch auf mechanische Reize wie Essen oder Zähneputzen empfindlicher und blutet leichter. Zudem kann das Weichgewebe ödematös aufgelockert werden. Eine Volumenzunahme des Zahnfleisches begünstigt die Ausbildung sogenannter „Pseudotaschen“. Aufgrund einer erhöhten Entzündungsneigung kann bereits eine geringe Ansammlung an Biofilm zu einer Schwangerschaftsgingivitis führen [Mariotti, 1994; Wu et al., 2015]. Bereits bestehende zm114 Nr. 17, 01.09.2024, (1403) Foto: © proDente e.V./Johann Peter Kierzkowski TAG DER ZAHNGESUNDHEIT AM 25. SEPTEMBER 2024 ALLES ZUR MUNDGESUNDHEIT IN DER SCHWANGERSCHAFT Der Tag der Zahngesundheit 2024 will dieses Jahr schwerpunktmäßig darüber informieren, was Frauen über das Thema Mundgesundheit in der Schwangerschaft wissen sollten. „Auch während der Schwangerschaft werden zahnmedizinisch die klassischen Maßnahmen der Karies‐ und Parodontalprophylaxe empfohlen“, betont Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), im Vorfeld der geplanten bundesweiten Aktionen zum Thema. Benz verweist auf eine gesunde Ernährung, eine sorgfältige Mundhygiene, eine regelmäßige Fluoridanwendung und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen. Ein zweites Schwerpunktthema in diesem Jahr ist die Mundgesundheit von Babys und Kleinkindern. Dr. Christian Rath, Geschäftsführer des Vereins für Zahnhygiene (VfZ), ermutigt Mütter und Väter, auch die Mundgesundheit in den Blick zu nehmen und ihr Kind dabei aktiv zu begleiten. Der Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) unterstreicht, dass niedrigschwellige Informations- und Unterstützungsangebote für Eltern während und nach der Schwangerschaft wichtig seien. Vor allem Familien in besonderen sozialen Lebenslagen kö nnten davon profitieren. Dr. Michael Kleinebrinker vom GKV-Spitzenverband (GKV-SV) hebt hervor, dass die Inanspruchnahme der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern zuletzt stetig gestiegen ist. Allerdings bestehe bei den 0- bis 6-jährigen Kindern noch Luft nach oben. Wichtig für die frühe Fö rderung der Mundgesundheit von Kleinkindern sei zudem die Gruppenprophylaxe in den Kitas, ergänzt die Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) und verweist auf ihre Angebote. Der Tag der Zahngesundheit findet jedes Jahr am 25. September statt. Er wird getragen vom Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit, dem neben VfZ, BZÄK und BZÖG rund 30 Organisationen aus Gesundheitswesen und Politik angehö - ren. Ziel ist, eine breite Öffentlichkeit für die Mundgesundheit zu sensibilisieren. Auf X, Instagram und tagderzahngesundheit.de informiert der Aktionskreis bis zum 25. September über die diesjährigen Schwerpunkte. Freie Sicht Kavitätenpräparation und Exkavation mit dem 1SXMaus Hartmetall • laufruhig • schnittfreudig • und schlank für freie Sicht There is nosubstitutefor quality busch-dentalshop.de

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