solche Vereinbarung lautete: „Wir streben eine hohe medizinische Qualität durch ständige Weiterbildung an. Jeder Patient wird individuell betreut, umfassend informiert und in Entscheidungen einbezogen. Regelmäßige Befragungen zur Patientenzufriedenheit helfen uns, unseren Service kontinuierlich zu verbessern.“ Wir greifen dabei gerne auf die „Liberating Structures“-Methode „1-2-4-All“ zurück, die sicherstellt, dass alle Teammitglieder aktiv beteiligt sind und das Vertrauen untereinander gestärkt wird. Jede Meinung ist gefragt. Auch Mitglieder, die eher schüchtern sind, können einfach einbezogen werden. Gemeinsam definierten wir die einzelnen Rollen im Team und klärten Fragen wie: Wie wollen wir miteinander umgehen? Was ist uns als Team wichtig? Wie geben wir uns regelmäßig Feedback, um eine offene Kommunikation zu fördern? Diese Überlegungen mündeten in einem konkreten Maßnahmenplan für die ersten drei Monate, der sicherstellt, dass die gemeinsam erarbeiteten Ziele in die Praxis umgesetzt werden. Der Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit war nun gelegt, weil Dr. S. und Dr. K. durch gezielte Coachings ihre Rollen als gemeinsame Führungskräfte geklärt hatten, die Teammitglieder aktiv in den Prozess der Ziel- und Rollenfindung eingebunden wurden und alle Beteiligten verbindliche Vereinbarungen getroffen hatten. Phase IV: Langfristig denken und Perspektiven entwickeln Dr. S. und Dr. K. waren zufrieden damit, wie der Übergang ins Gemeinschaftspraxis-Leben gelungen ist. Und mittlerweile sind sie überzeugt: Supervision und Coaching sind nicht nur während des Übergangsprozesses hilfreich, sondern können auch langfristig bedeutend für die Organisationsentwicklung sein. Denn Entwicklungen und Veränderungen gibt es immer. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es wichtig ist – und bleibt, nicht nur die fachlichen, sondern auch die zwischenmenschlichen Aspekte des Praxismanagements professionell in den Blick zu nehmen. Für die neuen Praxisinhaber ist klar, dass die Gestaltung und Entwicklung ihrer Praxis eine kontinuierliche Aufgabe ist – bei der sie auf Qualitätsberatung nicht verzichten wollen. Je nach individuellen Fragestellungen und Praxisbedingungen kann der Beratungsbedarf variieren. Praxisinhaber können flexibel entscheiden, in welchem Umfang sie Beratung in Anspruch nehmen, sei es für umfassende Veränderungen oder eine gezielte Unterstützung bei kleineren Themen. Der dargestellte Fall zeigt eine mögliche Herangehensweise, grundsätzlich gilt jedoch, dass es immer passgenaue Lösungen gibt, die auf die jeweilige Situation abgestimmt sind. Fazit Ein professioneller Blick von außen via Supervision und Coaching kann in zahlreichen Problemsituationen für Zahnarztpraxen hilfreich sein, etwa ... n wenn ein neues Team an den Start geht, n wenn eine neue Inhaberin oder ein neuer Inhaber eine Praxis übernimmt, n wenn es im Praxisteam Konflikte gibt, die den Arbeitsalltag trüben, n oder wenn im Team Unsicherheit im Umgang mit schwierigen Patienten herrscht. Denn: Supervision und Coaching unterstützen Praxisinhaber und ihre Teams, kontinuierlich zu reflektieren, gesund zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. n Die Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V (DGSv) setzt sich seit ihrer Gründung 1989 für die Qualität von Supervision und Coaching ein. Sie vertritt die fachlichen und berufspolitischen Interessen ihrer Mitglieder – Supervisorinnen, Coaches und Organisationsberater. ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. zm114 Nr. 17, 01.09.2024, (1419) PRAXIS | 57
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=