Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 17

68 | PRAXIS ZAHNBEHANDLUNG IN REKORDZEIT? KI-Roboter präpariert erstmals eigenständig Zahn am Patienten Ein KI-gesteuerter autonomer Roboter hat weltweit zum ersten Mal einen kompletten zahnmedizinischen Eingriff an einem menschlichen Patienten durchgeführt – dabei soll er etwa achtmal schneller als ein menschlicher Zahnarzt gewesen sein. Erstmals plante damit ein Roboter eigenständig die Präparation eines Zahns und führte diese auch vollautomatisch am menschlichen Patienten durch. Dabei besteht das von der Bostoner Firma Perceptive entwickelte Robotersystem vornehmlich aus drei Komponenten: einem speziellen Intraoralscanner, dem Behandlungsmodul mit den mechanischen Armen und einer KI-Software zu Steuerung. Der 3-D-Scanner arbeitet mithilfe optischer Kohärenztomografie (OCT) und kann ein 3-D-Modell des Gebisses erstellen. Das verwendete Licht ermöglicht eine Sichttiefe von bis zu drei Millimetern, so dass neben Zähnen und Zahnfleisch auch die Pulpa lokalisiert werden kann. Nach dem Scan nutzt das System KI-Algorithmen, um die 3-D-Daten zu analysieren und den Eingriff zu planen. Die Firma hebt hervor, dass der Scan Röntgenaufnahmen überflüssig mache und damit potenziell schädliche Röntgenstrahlung vermeide. Im letzten Schritt übernimmt dann der automatisch geführte Bohrer die Präparation. Dabei wird der Kopf des Patienten während der Behandlung fixiert – allerdings soll das System so konzipiert sein, dass die Behandlung auch bei Bewegungen des Patienten sicher gelingt. Da der Roboter den Bohrer anhand der eingescannten Bilder führt, reicht es, wenn der Patient seinen Mund gerade so weit Das von der Bostoner Firma Perceptive entwickelte Robotersystem verwendet einen tragbaren 3-D-Volumenscanner, der mithilfe der optischen Kohärenztomografie (OCT) ein detailliertes 3-D-Modell vom Gebiss erstellt, einschließlich Zähnen, Zahnfleisch, Hohlräumen und sogar der Nerven, die zu den Zähnen führen. Foto: Perceptive zm114 Nr. 17, 01.09.2024, (1430)

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