Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 17

78 | zmSTARTER zm114 Nr. 17, 01.09.2024, (1440) Zahnentfernung und zahnerhaltende Maßnahmen wie Füllungen, Wurzelkanalbehandlungenaberauchprophylaktische Zahnreinigungen. Die Zahnärzte sind im Bereich der Zahnentfernung sehr gut ausgebildet – wir konnten viel dazulernen und unsere praktischen Fähigkeiten in diesem Bereich weiterentwickeln. Füllungen waren ebenfalls auf einem sehr akzeptablen Niveau durch gute Qualität des Materials möglich. Da an manchen Einheiten kein Licht existierte, stellten Kanalbehandlungen im Seitenzahnbereich uns vor besondere Herausforderungen. Auch hier konnten die Zahnärzte vor Ort uns wertvolle Tipps geben. Für viele Patienten ist es normal, mit steigendem Alter Zähne zu verlieren, und dieser Prozess endet mit einer Versorgung per Totalprothese. Außerdem haben wir viele mit einer ParodontitisErkrankung gesehen. Paro-Therapien sind bisher aber kein Bestandteil der Behandlungen der Zahnklinik. Auf den Cookinseln sind auch Adipositas und Diabetes weit verbreitet, weshalb die Regierung seit einigen Jahren probiert, mit immer neuen Programmen eine verbesserte Gesundheit der Bevölkerung zu fördern. Hieran beteiligt sich auch die Zahnklinik – beispielsweise durch die Aufklärung von Kindern oder Aktionen zum „Oral Health Day“ der FDI, um auf die Bedeutung von Prophylaxe aufmerksam zu machen und präventive Arbeit zu fördern. Lieber Totalprothese als Zahnschmerzen Auch wir haben täglich probiert, Patienten darüber aufzuklären und auf das Thema hinzuweisen. Häufig hat man allerdings das Gefühl, hier auf taube Ohren zu stoßen und vielen Patienten ist die Bedeutung schlichtweg nicht bewusst. Zusätzlich ist das Nahrungsangebot eher eingeschränkt, da die Lebensmittel aus Neuseeland per Schiff importiert werden müssen. Frische Lebensmittel sind nur in geringerem Ausmaß vorhanden und teilweise leere Supermarktregale gehörten zu unserem Alltag. Insgesamt war die Zeit für uns eine unvergessliche Erfahrung. Wir konnten auf den Cookinseln viele praktische Erfahrungen sammeln und für uns unkonventionelle, aber auch neue Wege der zahnmedizinischen Behandlung kennenlernen. Die Menschen, die wir dort getroffen haben, waren außerordentlich freundlich und hilfsbereit. Von unseren Kollegen bis zu den Patienten – jeder war bereit, uns zu helfen, unsere Erfahrungen zu bereichern und uns in die Gemeinschaft zu integrieren. Wir können eine Auslandsfamulatur also nur jedem weiterempfehlen! Sie erweitert nicht nur den eigenen Horizont, sondern macht auch den Einblick in ein anderes Arbeiten außerhalb der Zahnmedizin in Deutschland möglich. n Mehr Prophylaxe und Aufklärung für Mundgesundheit und einen gesunden Lebensstil: Das ist noch ein langer Weg. Mit beschränkten Mitteln und Möglichkeiten konnten wir in der Zahnklinik trotzdem viel bewirken. Fotos: Simon Schäfers

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