zm114 Nr. 17, 01.09.2024, (1370) 8 Jordan Sparks hat einen Traum. Der ehemalige USZahnarzt will mit seinem Unternehmen Oregon Cryonics die Gehirne von Toten konservieren – und in der Zukunft wiederbeleben (mit einer Technik, die es noch zu entwickeln gilt), und zwar so, „dass die darin gespeicherten Erinnerungen intakt bleiben“. Eigenen Aussagen zufolge kam er während seines Zahnmedizinstudiums in den frühen 1990er-Jahren in der Portland State University Bibliothek, Oregon, zum ersten Mal mit Kryonik in Berührung. Die Idee, einen (ganzen) Menschen oder einzelne Organe nach dem Tod in flüssigem Stickstoff einzufrieren und in ferner Zukunft mithilfe von Technik zum Leben zu erwecken, ist zwar immer noch Science Fiction, mittlerweile aber zumindest in den USA zu einem ganz realen Geschäft geworden. Laut Medienberichten zahlen Interessenten für die Prozedur und die Hoffnung auf eine Wiedergeburt technikgläubig bis zu 150.000 US-Dollar. Dem Vernehmen nach ist Sparks jedoch keineswegs auf die finanzielle Power der Kryonik angewiesen: In den ersten Jahren seiner Niederlassung programmierte der Zahnarzt nach Feierabend eine eigene Praxisverwaltungssoftware und gründete 2003 für deren Weiterentwicklung und Vertrieb „OpenDental“. Heute beschäftigt das von Sparks Bruder geführte Unternehmen mehr als 300 Leute. Der Zahnarzt hat zudem eine günstigere Lösung als die Lagerung in flüssigem Stickstoff im Portfolio: Die Gehirne seiner bisher 13 Spender lagern in handelsüblichen Kühlschränken in silbernen Plastikeimern, eingelegt in Aldehyd – in einem Nebenraum des Callcenters von OpenDental, berichten US-Medien. Die Callcenter-Mitarbeiter wüssten davon, heißt es weiter. Den Schlüssel zum Kabuff habe allerdings nur der Chef. Vielleicht schwelgt er dort ja heimlich in – fremden – Erinnerungen. mg EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE Fotos: Dennis – stock.adobe.com; YouTube - Quartz
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