Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 18

Big in Japan Vorschau Auch wenn in Großbritannien und den USA ein eklatanter Mangel an Zahnärztinnen und Zahnärzten herrscht, sind die Hürden für Studienanfänger gigantisch. Neben den kognitiven und motorischen Fähigkeiten brauchen die jungen Menschen nämlich sehr viel Startkapital. Gebühren von bis zu 84.630 US-Dollar pro Studienjahr sind nicht ungewöhnlich, rechnet studyinternational.com vor – und zeigt darum Alternativen auf. In dem Artikel „6 cheapest countries to study dentistry“ schildert das Branchenportal, wo man günstiger firm in der Zahnmedizin werden kann: In Brasilien gebe es zum Teil staatliche Studienprogramme, komplett kostenlos. Kommt Ihnen bekannt vor? Keine Sorge, Deutschland hat studyinternational nicht auf dem Schirm. Denn Platz zwei belegt in dem Ranking Japan, wo das sechsjährige Studium schon für Gebühren von etwa 20.000 Dollar – also umgerechnet knapp acht Euro am Tag – zu haben ist. Einziger Schönheitsfehler: Umfassende Kenntnisse der Landessprache sind für alle zwingend, die nicht nur auf der Tanzfläche der Erstie-Partys eine gute Figur machen wollen. Denn im Japanischen wimmelt es nur so von Begriffen, die mühsam zu übersetzen sind: etwa „Nito-Onna“ (Eine Kommilitonin, die keine Zeit zum Bügeln ihrer Blusen findet.), „WasiSabi“(die Schönheit einer insuffizienten Füllung) oder „Nekobanban“ (das „Katzen-Aufschreckungsklopfen“ auf die Motorhaube, um die Streuner unter dem Auto zu verscheuchen. Gut, dass Emily Lee – deren YouTubeVideo in besagtem Ratgeber-Artikel verlinkt ist – einen anderen Weg sieht, um das teure Zahnmedizinstudium zu bezahlen. Sie studiert an der Queensland University in Australien Zahnmedizin und hat im dritten Studienjahr unter der Marke „emilystudying“ ein respektables digitales Business aufgebaut: 211.000 Abonnenten bei YouTube, 185.000 Follower bei TikTok und 35.000 bei Instagram. Da teilt sie gesponsorte Links zu ihren liebsten Amazon-Artikeln, platziert werbewirksam Produkte mit dem Apfellogo in ihren Posts und vertickert bei Etsy ihre bunt illustrierten Studiennotizen für Preise zwischen 1,24 Euro und 4,14 Euro. Alles Peanuts? Nicht wirklich. Allein bei Etsy sind für ihren Shop schon mehr als 41.000 Verkäufe dokumentiert. „ THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – zm 19 ERSCHEINT AM 1. OKTOBER 2024 ZAHNMEDIZIN Jahreskonferenz arabischer Zahnärzte Interview mit den Organisatoren PRAXIS How to Sabbatical Worauf Sie achten müssen, wenn die Mitarbeitende eine Auszeit will Foto: moonrise – stock.adobe.com, zm-nl, Eskymaks – stock.adobe.com zm114 Nr. 18, 16.09.2024, (1568) 102 | ZU GUTER LETZT

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