Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 18

zm114 Nr. 18, 16.09.2024, (1516) 50 | PRAXIS nete stattdessen in Las Palmas und Mas Palomas zwei Praxen. Sieben Jahre dauerte dieses Kapitel seiner Karriere, das von Corona jäh beendet wurde. Immerhin: Bis zum Lockdown, der ihn aufgrund der Ausgangssperre viel Geld kostete, sei es „wirtschaftlich super gelaufen“, weil es auf der Insel damals nur drei deutsche Zahnärzte gab. Ein richtiges Heimatgefühl sei bei ihm allerdings nicht aufgekommen, vielleicht auch, weil er dort jahrelang auch samstags und sonntags durcharbeitete: „Ich habe regelmäßig bis 22 oder 23 Uhr gearbeitet und die ersten fünf Jahre das Meer nur aus der Ferne gesehen.“ Darum trat Kohlpaintner auf die Bremse, ging 2022 zurück nach München, übernahm eine 120-QuadratmeterPraxis im Stadtteil Waldtrudering mit einem Behandlungs- und einem reinen Prophylaxezimmer. Hier lässt er es ruhiger angehen. Er wolle keinen Massenbetrieb mehr wie auf Gran Canaria, „bei dem man wie auf Rollschuhen zwischen den Zimmern hin- und herwechselt". Aufgewachsen ist der Wahlmünchner in der oberbayerische Kleinstadt Burghausen an der deutsch-österreichischen Grenze, wo er schon als Jugendlicher gerne Musikproduzent werden wollte. Nach dem Abitur am musischen Gymnasium der 20.000-Einwohner-Stadt legten ihm Lehrer zwar ein Instrumentenstudium mit dem Ziel einer möglichen Karriere als Konzertpianist nahe. Das sei ihm aber „zu bled“ gewesen, auch weil sein Vater – kein Zahnarzt, sondern ein musisch begabter Bauingenieur – „ein solches Studium nicht finanziert hätte, wenn ich damit hinterher nur Musikschullehrer werde“. Vielleicht gelingt ein Hit im Stil von „Sail away“ Den Traum, professionell Musik zu machen, verfolgten er und sein jüngerer Bruder Klaus aber mit Vehemenz weiter, sie landeten letztlich nur in unterschiedlichen Genres: Helmut widmet sich dem Hardrock, Klaus den Oldies, vor allem Elvis. Und während der Blick von Klaus Kohlpaintner immer fest Richtung Nashville gerichtet ist, fokussiert sich Helmut auf Japan, wo es einen riesigen Markt für Heavy Metal gibt, seine Band schon zwei Alben in den einschlägigen Charts hatte und auch die nächste Platte ein Erfolg werden soll. Anders als das Schlagergeschäft mit Jürgens Marcus sei melodisch anspruchsvoller Hardrock eine monetär eher wenig ergiebige Leidenschaft. „Aber wer weiß, vielleicht will mal jemand eine Song als Filmmusik oder als Werbeabspann“, sagt Kohlpaintner, der auch mit dem Texter des Joe-Cocker-Songs „Sail away“ gut bekannt ist und der mit der Vermarktung des Jingles für eine große Biermarkt ein kleines Vermögen gemacht hat. So oder so investiert der Zahnarzt neben dem Praxisbetrieb pro Woche 20 bis 25 Stunden in sein Hobby, das er zum Glück mit seiner Frau teilt. Die ist ebenfalls Hardrockfan, begleitet alle Produktionen, ist hier und da „als Consultant dabei“ und tritt auch in den Musikvideos der Band auf. Ein Zeitproblem habe er als Kinderloser also nicht. "Golf spielen kann ich auch noch, wenn ich 90 bin. Ich hab auch keinen Sportwagen, sowas interessiert mich einfach nicht.“ Ihn interessiere überhaupt nichts, sagt Kohlpaintner, außer Zahnmedizin, seine Musik, Reisen und seine Frau. „So ist alles wunderbar vereinbar.“ mg Seit mehr als 20 Jahren machen die beiden Musikproduzenten im Studio gemeinsame Sache. Foto: privat

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