Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 20

30 | POLITIK SCHWEIZER ALIGNER-ANBIETER „BESTSMILE“ STEHT VOR DEM AUS Alignerverkauf via Start-up nicht profitabel genug Der Schweizer Konzern Migros schließt die 27 Filialen seines Aligner-Start-ups bestsmile. Es ist nicht profitabel genug. Patienten werden in der konzerneigenen Praxiskette Zahnarztzentrum.ch weiterbehandelt. Das Geschäftsmodell von bestsmile ähnelt dem anderer bekannter Aligner-Start-ups: Kunden besuchen eine Filiale zum Oralscan und bekommen anschließend eine von Zahnärzten konzipierte und kontrollierte Alignerbehandlung per Post. Die Dienstleistung ist ab 70 Schweizer Franken pro Monat oder für 3.990 Franken Einmalzahlung zu haben. Doch nicht nur das: bestsmile bietet auch transparente Zahnspangen speziell für Jugendliche ab elf Jahren (ab 130 Franken pro Monat) und auf diesem Wege auch Veneers (ab 80 Franken pro Monat) an. Der Haken: Finanziell ist die Idee scheinbar ein Flop. Denn am 1. Oktober gab der MigrosGenossenschafts-Bund (MGB) bekannt, dass auch eine Anfang 2024 durchgeführte Restrukturierung nicht zur Besserung der wirtschaftlichen Lage von bestsmile geführt hat. Damals war als Teil eines Sparprogramms die Belegschaft von 330 auf 244 Mitarbeitende und das Filialnetz von 36 auf 27 Standorte verkleinert worden. Früher proklamierte man lautstark „ein rasantes Wachstum“ Noch 2022 hingegen, bei der Vollübernahme des Startups, herrschte Goldgräberstimmung, schreibt die Neue Züricher Zeitung. Damals war die Produktionsfläche in Winterthur kurzerhand auf 500 Quadratmeter verdoppelt und neue Anlagen installiert worden. Die Migros hatte sich bereits 2019 über eine mittlerweile liquidierte Gesellschaft an dem „rasant gewachsenen Jungunternehmen“ beteiligt. Doch der Kauf stellte sich als schlechte Investition heraus. Allein 2023 musste Migros Abschreibungen in Höhe von 60 Millionen Franken vornehmen, schreibt die Zeitung weiter. Im Vorfeld des Kaufs waren dem Unternehmen offenbar sogar falsche Zahlen vorgelegt worden, berichtet die Luzerner Zeitung. So habe Migros Anfang 2024 bestätigt, dass „im Rahmen der ÜberFoto: Aline - stock.adobe.com zm114 Nr. 20, 16.10.2024, (1696)

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