Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 20

48 | ZAHNMEDIZIN BESSERE SIMULATION ERMÖGLICHT BESSERE AUSBILDUNG Multifarbene Übungszähne mit klinischen Befunden aus dem 3-D-Drucker Andreas Keßler, Maximilian Dosch Im Studium und in postgradualen Weiterbildungen findet ein Großteil der praktischen Übungen an einfarbigen Kunststoffzähnen statt. Klinische Befunde können dabei nur stark eingeschränkt wiedergegeben werden und der Schritt zwischen simulierter Übung und echter Behandlung am Patienten ist häufig sehr groß. Die Lücke zwischen Übung und Praxis könnten innovative Übungszähne schließen. Da im Studium nur die Basics der zahnmedizinischen Präparation praktisch am Patienten umgesetzt werden können, ist es entscheidend, anspruchsvollere Präparationsformen wie für Table Tops oder Veneers postgradual zu üben. Eine Alternative zu den Kunststoffzähnen sind extrahierte Zähne, die ebenfalls kariöse Defekte oder Restaurationen aufweisen können. Nachteile sind – neben dem Geruch – die fehlende Standardisierung, eine mangelnde Vergleichbarkeit in Prüfungssituationen und zunehmende Engpässe in der Verfügbarkeit [Kumar et al., 2005; Sandhu et al., 2012]. Einige Unternehmen haben inzwischen mehrfarbige Übungszähne entwickelt, die im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Aufgrund des Herstellungsverfahrens dürfen keine Unterschnitte vorliegen, damit die Zähne aus mehreren Teilen zusammengesetzt werden können. Dadurch bedingt lassen sich klinische Situationen nur begrenzt reproduzieren. Moderne Behandlungskonzepte haben den Anspruch, zahnhartsubstanzschonend, risikoarm, defektorientiert sowie zeit- und kosteneffizient zu sein. Die Auswahl der Behandlung basiert heutzutage auf mehreren Faktoren, zm114 Nr. 20, 16.10.2024, (1714) Abb. 1: Zahn 21 mit mesial simulierter Zementfüllung und Randverfärbung Abb. 2: Zahn 21 mit Veneerpräparation und gelegter Kompositfüllung, durch invasive Präparation exponiertes Dentin im Zahnhalsbereich Abb. 3: Zahn 35 mit simulierter Amalgamfüllung, Schmelzopazität und distaler Sekundärkaries Foto: Keßler & Dosch PD Dr. Andreas Keßler, M.Sc. Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Universitätsklinikum Freiburg Hugstetter Str. 55 , 79106 Freiburg und Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, LMU München Goethestr. 70, 80336 München andreas.kessler@uniklinik-freiburg.de Foto: privat

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