Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 21

GESELLSCHAFT | 33 und umgebaut werden. Darin gibt es 16 Apartments für die Angehörigen der krebskranken Kinder während deren stationärer Behandlung. „Bei der medizinischen Rundumversorgung blieb leider anfangs die psychologische Unterstützung auf der Strecke. Daher war es unser Anliegen, diese Dinge möglich zu machen“, sagt Cube, der 2014 für seinen Einsatz mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde. Den Erfolg des Spendenprojekts macht auch die Taktik der Goldeinreichung aus: Cube prüfte regelmäßig die Goldpreise und gab das Zahnaltgold zu einem möglichst hohen Goldpreis an die Scheideanstalt ab. Und diese zahlte dann den Goldpreis, der am Tag der Altgoldabgabe galt – und nicht, wie üblich, den Goldpreis am Tag des Scheidens, der von der Scheideanstalt festgelegt wird. Doch über die Jahrzehnte konnten die Praxen immer weniger Zahngold sammeln und spenden. „Die Entwicklung geht ganz klar weg vom Edelmetall und hin zu Vollkeramik. Immer weniger Patienten haben Gold im Mund. So nimmt die Menge des gespendeten Zahnaltgoldes signifikant ab. Was uns aber rettet, ist der parallel steigende Goldpreis. Damit können wir tatsächlich das meiste ausgleichen bei der Spendenhöhe“, so Cube. Jetzt wollen die „neuen Jungen“ an den Erfolg anknüpfen Das Projekt sei aber auch von seiner Generation getragen worden und viele Kollegen sind oder gehen demnächst in Rente. Cube merke, dass weniger junge Zahnärzte für das Thema erreicht würden oder sich angesprochen fühlten. Nun übergibt er sein Herzensprojekt an Dr. Christina und Dr. Jens Kleinknecht. Das Zahnärzte-Ehepaar, ebenfalls aus Stuttgart, weiß: „Zwar wäre es für Zahnärzte oft leichter, das Zahngold direkt an den Patienten auszuhändigen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die meisten sehr gerne spenden, wenn man ihnen das Projekt näher bringt und erzählt, was in den letzten Jahrzehnten durch die Zahngoldspenden erreicht wurde.“ Häufig berichteten Patienten sogar, dass sie von früheren Behandlungen noch Zahngold zu Hause hätten und das zusätzlich für die Initiative spenden möchten. „Wir hoffensehr, dass das bestehende Spendernetzwerk erhalten bleibt und uns das gleiche Vertrauen entgegengebracht wird wie Dr. Cube. Gleichzeitig möchten wir versuchen den Kreis der Spender zu erweitern, da wir noch einige wertvolle Kontakte aus unserer Zeit an der Universität, vom Zahnärztestammtisch und aus dem Freundeskreis haben“, sagt Jens Kleinknecht. Die beiden wollen auch überregional Zahnarztpraxen dazu ermutigen, an den Förderkreis für krebskranke Kinder zu spenden. Die Initiative sei keinesfalls regional begrenzt. Schließlich würden in der Klinik kleine Patienten aus dem ganzen Land behandelt. „Unser Wunsch ist es, dass die Zahnärzteschaft gemeinsam mit ihren großzügigen Patienten die Zahngold-Sammelaktion auch in Zukunft als verlässlichen Partner für den Förderkreis für krebskranke Kinder weiterführt.“ LL zm114 Nr. 21, 01.11.2024, (1795)

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