36 | ZAHNMEDIZIN LAGH-STELLUNGNAHME ZU FRUCHTSAUGERN Kauen statt Nuckeln! Sabine M. Reichhold, Andrea Thumeyer Immer häufiger wird der Einsatz von sogenannten Fruchtsaugern für Säuglinge und Kleinkinder diskutiert – und stellenweise auch empfohlen. Im Handel gibt es dafür vielfältige Angebote. Verlässliche Untersuchungen über deren Einsatz liegen nach aktuellem Stand allerdings noch nicht vor. Im Folgenden wird die Nutzung von Fruchtsaugern aus Sicht der Mundgesundheitsförderung eingeschätzt und geprüft, ob jener in das Konzept „Fünf Sterne für gesunde Zähne“ passt. Bei Fruchtsaugern handelt es sich um in der Regel an Beißringe oder einen ergonomischen Griff angebrachte Behältnisse aus Netz oder mit Löchern versehenem Kunststoff (meist Silikon). Letzteres ähnelt einem überdimensionierten Schnuller. Die Sauger können mit Frucht-, aber auch mit Gemüsestücken befüllt werden, wahlweise roh oder leicht angedünstet. Ziel des Einsatzes soll das Kennenlernen unterschiedlicher Geschmacksrichtungen – insbesondere aus den Bereichen Gemüse und Obst – sein. Gleichzeitig soll damit die Verschluckungsgefahr verringert werden. Babys können den Saft der Lebensmittel herausnuckeln, ohne direkt damit in Kontakt zu kommen. Was spricht für den Einsatz dieser Sauger? Folgende Argumente werden angeführt, die den Einsatz dieser Sauger befürworten: n Kinder werden an die Geschmacksmuster von Obst und Gemüse herangeführt, ohne dass ein Verschluckungsrisiko besteht. n Die Sauger sind praktisch für unterwegs, weil die Hände der Kinder sauber bleiben und die Sauger (in der Regel) auch verschlossen werden können. n Gerade für Kinder, die mit am Essenstisch sitzen und auch mitessen wollen, aber aufgrund fehlender Fruchtsauger können mit verschiedenen Lebensmitteln gefüllt werden. Foto: Sabine Reichhold zm114 Nr. 21, 01.11.2024, (1798) FEEDBACK
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