Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 21

ZAHNMEDIZIN | 37 Zähne noch nicht richtig kauen können, werden Fruchtsauger als eine Möglichkeit gesehen, die Kinder an der Mahlzeit teilhaben zu lassen. Gleichzeitig wird angeführt, dass die Eltern so eine gute Chance gewinnen, die Mahlzeit in Ruhe einzunehmen. n Wenn das Kind erste Zähne bekommt, kann der Fruchtsauger gefüllt mit gekühltem Gemüse oder Obst als angenehm und schmerzlindernd empfunden werden. n Der Sauger kann die Umstellung von Milch zu fester Nahrung beziehungsweise Beikost erleichtern. Generell gilt, dass die Sauger erst dann angewendet werden sollen, wenn das Kind bereits aufrecht sitzen kann und bereit für die Einführung der Beikost ist. Auch soll ein Dauernuckeln vermieden werden, der Einsatz nur gelegentlich erfolgen und ein Sauger immer nur unter Aufsicht gegeben werden. Zudem ist es wichtig, auf eine gute Hygiene zu achten. Wie Schnuller oder Fläschchen auch müssen die Sauger nach jedem Gebrauch gereinigt oder sterilisiert werden. Welche Probleme kann der Einsatz dieser Sauger bringen? n Dauerhaftes Nuckeln – ob an einem Fruchtsauger, einem Quetschie oder an einer Trinkflasche – fördert durch den Gehalt an Zucker die Entstehung von kariogener Plaque, die bei jedem Zuckerimpuls den Zahnschmelz angreift. Je häufiger und je mehr Zucker in den Kindermund kommt, desto höher ist das Kariesrisiko. Während Dauernuckeln das Kariesrisiko erhöht, wird der in rohem Gemüse oder frischem Obst gebundene Zucker durch das Kauen und die dadurch angeregte Speichelproduktion kompensiert. Ein zusätzliches Risiko besteht darin, dass die Milchzähne grundsätzlich einen weicheren und viel dünneren Zahnschmelz aufweisen und es damit durch Dauernuckeln zu Schädigungen und Verformungen kommen kann. n Mit der Umstellung auf Beikost soll das funktionelle Schlucken entwickelt werden, das Voraussetzung für eine optimale Zungenlage, das Senken des Kariesrisikos, das Oberkieferwachstum, die Entwicklung von Lippen- und Kaumuskulatur sowie eine gute Nasenatmung ist. Dauernuckeln dagegen kann zum Beibehalten des viszeralen Schluckens beitragen. n Wird mehr genuckelt und gesaugt als gekaut, kann das die Ausbil-

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