68 | TITEL aktuell weder für parodontale noch für periimplantäre Defekte vor. Heilungsbooster Die plastische Parodontalchirurgie hat aufgrund der Komplexität der Eingriffe, der Morbidität und der Langzeitstabilität nicht immer einen guten Stand in der täglichen Praxis. Die Einführung und Anwendung biologisch aktiver Substanzen wie Hyaluronsäure (HyA), Schmelz-Matrix-Proteine (SMP) und Eigenblutzentrifugaten wie zum Beispiel Platelet-rich Fibrin (PRF) könnte hier ein weiteres Puzzleteil sein, um die Verbreitung der plastischen Parodontalchirurgie weiter voranzutreiben. Diese Substanzen haben das Potenzial, die Heilung und Regeneration parodontaler Gewebe zu fördern, die postoperative Morbidität zu senken und so den Erfolg chirurgischer Eingriffe signifikant zu verbessern. Hyaluronsäure Die zusätzliche Anwendung von HyA ist einer der aktuellen Trends in der Zahnmedizin. HyA ist den Patient(inn)en häufig als Inhaltsstoff von Kosmetika oder aus anderen Bereichen der Medizin wie der Orthopädie bekannt. HyA ist ein natürlicher Bestandteil des Bindegewebes und zeichnet sich durch ihre hohe Wasserbindungsfähigkeit aus, was sie zu einem wichtigen Molekül für die Wundheilung macht. HyA fördert die Zellmigration und Proliferation, was zu einer beschleunigten Wundheilung und Narbenreduktion führt [Mueller et al., 2017]. In der Parodontalchirurgie wird HyA aufgrund ihrer entzündungshemmenden, antibakteriellen und wundheilungsfördernden Eigenschaften eingesetzt. Präklinisch zm114 Nr. 21, 01.11.2024, (1830) Abb.13: Applikation der vernetzten Hyaluronsäure (xHA): Das Gel bindet sofort das umgebende Blut. Abb. 14: Die porcine Kollagenmatrix wird für zehn Minuten in steriler Kochsalzlösung und xHA rehydriert. Abb. 15: Nach der Rehydrierung kann die Matrix in den Defekt eingebracht werden; Dabei sollte auf die korrekte Dimensionierung geachtet werden. Abb. 16: Wundverschluss und koronale Verschiebung mittels Umschlingungsnähten Abb. 17: Primäre Heilung zum Zeitpunkt der Nahtentfernung nach 14 Tagen Abb. 18: Vorläufiges Endergebnis nach zwölf Monaten mit signifikanter Volumenzunahme und zufriedenstellender Wurzeldeckung mit Blick auf die Ausgangsprognose Abb. 11: Ausgangssituation mit generalisierten Rezessionen (RT2) bei mittlerem Phänotyp und > 2 mm befestigter Gingiva im Oberkiefer in Verbindung mit nichtkariösen, zervikalen Läsionen: eine vollständige Wurzeldeckung ist nicht möglich. Abb. 12: Inzisionsverlauf und Lappenmobilisation entsprechend einem koronalen Verschiebelappen: Die beiden Eckzähne bilden das Rotationszentrum, die zentrale Papille wird nur untertunnelt, die Zahnhalsfüllungen reduziert. Fotos: Kai Fischer
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