Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 21

76 | PRAXIS ARBEITEN AM COMPUTER So bleiben die Augen wach und gesund Abrechnung, Terminmanagement, E-Mail-Verkehr, Dokumentationspflichten: Auch in der Zahnarztpraxis kommt es oft zu längeren Arbeitsphasen am Computer. Und wenn man den Bildschirm nach Feierabend nur gegen andere Screens wie das Smartphone oder den Fernseher austauscht, bedeutet das für unsere Augen Dauerstress. Höchste Zeit, ihnen etwas Gutes zu tun. Dass sich die Augen manchmal „ganz schön fertig“ anfühlen, wundert Friedrich Hasse nicht. Er bietet seit einigen Jahren VisualTrainings für die Augen an und erklärt: „Viele Alltagsbeschwerden hängen mit dem Bildschirm-Sehen zusammen.“ Trockene, gerötete oder müde Augen gehören dazu ebenso wie das Verschwimmen des Textbildes. Auch Nacken- und Schulterbeschwerden oder Rücken- und Kopfschmerzen sind möglich. Aber was genau macht das BildschirmSehen – und übrigens auch andere Arbeiten, für die man die Augen über längere Zeit auf Objekte in der Nähe fokussiert – so beschwerlich? „Zum einen, dass dafür die Augenachsen permanent konvergieren müssen, also sich nach innen eindrehen. Das strengt die Augen an“, antwortet Hasse. „Außerdem blinzeln wir seltener und die Lidschläge sind oft unvollständig. Dadurch unterbleibt die Regeneration des Tränenfilms.“ Insgesamt bedeute das Sehen am Bildschirm Schwerstarbeit für die Augen, weil es die natürlichen Sehfunktionen stark beeinträchtige oder einseitig belaste, fügt er hinzu. Gesunde Routinen aufbauen Die gute Nachricht: Es gibt viele leicht umsetzbare Maßnahmen, um die Augen während der Arbeit zu entlasten. „Ohne großen Aufwand kann man sich zum Beispiel die 20-20-20-Regel angewöhnen“, führt Hasse aus. „Dabei schaut man alle 20 Minuten für wenigstens 20 Sekunden in eine Entfernung von 20 Fuß – das sind circa sechs Meter – und fixiert in dieser Zeit verschiedene Gegenstände wie etwa Türklinken oder Bilderrahmen einzeln und klar.“ Auch wichtig: Der Bildschirmarbeitsplatz sollte ausreichend beleuchtet und von reflexionsarmen Oberflächen umgeben sein und der Abstand zum Monitor zwischen 60 und 90 Zentimeter betragen. Und auch das hilft laut dem Visual-Trainer: viel trinken, zum Beispiel Mineralwasser oder Tee. Um die Augen an bildschirmintensiven Tagen zu entspannen, empfiehlt er darüber hinaus ein paar Übungen, für die kein oder kaum Zubehör erforderlich ist. Daumentor Bildschirmarbeit, aber auch andere Naharbeit kann dazu führen, dass die Augenmuskulatur verkrampft. Die Übung „Daumentor“ lockert sie auf und traizm114 Nr. 21, 01.11.2024, (1838)

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