Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 21

82 | ZAHNMEDIZIN FORTBILDUNGSTAGE DER DAJ Volles Haus in Bonn Doppelter Anlass zur Freude: Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie fanden die Fortbildungstage der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) wieder in Präsenz statt. Und: Das 75-jährige Bestehen der Arbeitsgemeinschaft gab der zweitägigen Veranstaltung einen besonders festlichen Rahmen. In unserem Job ist es so: Man kennt sich, aber man sieht sich leider nicht sehr oft“, sagt Dr. Steffi Beckmann, Geschäftsführerin der DAJ. Dementsprechend schnell seien die ersten Fortbildungstage in Präsenz seit viereinhalb Jahren ausgebucht gewesen. Die Stimmung der über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Bonn – zum Großteil Prophylaxefachkräfte – beschreibt Beckmann als positiv und ausgelassen: „Alle haben das Wiedersehen und die Möglichkeit genossen, sich persönlich fachlich auszutauschen.“ Den ersten Tag bestimmten thematisch breit gestreute Vorträge. Bei der Zusammenstellung des Programms hatte das Organisationsteam der DAJ Empfehlungen und Wünsche aus den Landesarbeitsgemeinschaften Jugendzahnpflege (LAGen) berücksichtigt. Im Vortrag von Sibylle Wilczek, Mitarbeiterin der regionalen Arbeitsgemeinschaft für die Stadt Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis, ging es um die Mund- und Zahngesundheit von Kindern unter drei Jahren. Wilczek betrachtete diesen Aspekt beispielhaft anhand der „Aktion Mäusezähnchen“. Laut DAJ seien fast 14 Prozent der dreijährigen Kinder in deutschen Kindertagesstätten von Karies betroffen. Prophylaxemaßnahmen müssten daher deutlich früher beginnen und so konzipiert sein, dass sie für Gemeinschaftseinrichtungen im Alltag leicht umsetzbar seien. Aktion Mäusezähnchen und die Zahnputzperlen „Hier setzt das Prophylaxeprogramm 'Aktion Mäusezähnchen' an“, erläuterte Wilcek. Es passe genau zu den entwicklungsbedingten Besonderheiten der unter Dreijährigen und beziehe die Betreuungspersonen mit ein. Ein weiterer Vorteil des Programms sei, dass es sich durch ein modulares System von Basis- und Wahlbausteinen an die Gegebenheiten in der jeweiligen Einrichtung anpassen lasse. Das mache „Aktion Mäusezähnchen“ zu einem Programm, das deutschlandweit ohne größeren Aufwand auf andere Arbeitsgemeinschaften oder Arbeitskreise für Zahngesundheit übertragen werden könne. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildungstage hatten außerdem die Gelegenheit, im Vortrag von Dr. Kerstin Aurin, Gründerin des Vereins Zahnputzfuchs, das ehrenamtliche Projekt „Zahnputzperle“ kennenzulernen. Es soll chronisch kranke Kinder und Jugendliche, die sich auf Stationen von Kinderkliniken befinden, zur Mundhygiene motivieren. Vor allem Foto: zm114 Nr. 21, 01.11.2024, (1844) V.l.n.r.: Dr. Michael Schäfer, Prof. Dr. Christoph Benz, Lydia Bertzen, Dr. Steffi Beckmann, Sibylle Wilczek Foto: DAJ Fotos: Steffi Beckmann/DAJ

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