TITEL | 35 minierungsrisiken entstünden auch beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) – hier komme es darauf an, dass Forschungsdaten korrekt analysiert und aufbereitet werden. Beim Festakt wurde zum zwölften Mal der DÄB-Wissenschaftspreis verliehen. Der Preis ging an Dr. med. Marianne Hahn von der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz für eine Arbeit über mögliche geschlechterbedingte Unterschiede bei der Reintegration von Schlaganfallbetroffenen in den Beruf. Ebenfalls geehrt wurden zwei Ärztinnen als „Mutige Löwin“: die Ärztin Astrid Näkel für ihr Engagement während der Flutkatastrophe im Ahrtal und Prof. Esther Troost, Dekanin am Uniklinikum Dresden, für den hohen Frauenanteil in ihrem Dekanat. pr zm114 Nr. 22, 16.11.2024, (1905) STATEMENT VON DENTISTA-PRÄSIDENTIN DR. REBECCA OTTO „GEMEINSAM STARK FÜR DIE KOLLEGINNEN“ Der Deutsche Ärztinnenbund war von Anfang an ein wichtiger Motor für die Gleichstellung im medizinischen Beruf. Seine Arbeit steht beispielhaft für die Stärkung von Frauen in einem anspruchsvollen und wichtigen Berufsfeld. Der Dentista-Verband hat sich darauf spezialisiert, die Interessen der Zahnärztinnen in ihrer spezifischen beruflichen und fachlichen Praxis zu vertreten. Während der DÄB das Anliegen hat, Ärztinnen aller Fachrichtungen zu vernetzen und übergreifende Themen wie Gleichstellung, Karriereförderung und Arbeitsbedingungen zu thematisieren, konzentriert sich der Dentista-Verband auf die besonderen Anforderungen und Herausforderungen, denen Zahnärztinnen in ihrer Praxis begegnen. Dazu gehören Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (speziell im Kontext einer Zahnarztpraxis), unternehmerische Verantwortung sowie fachspezifische Fortbildung und Austausch. Synergien bestehen vor allem in den Bereichen der Frauenförderung und berufspolitischen Vertretung, während der fachliche Fokus und die praxisbezogenen Angebote klare Unterscheidungsmerkmale darstellen. Beide Verbände – DÄB und Dentista – haben jeweils eigene Schwerpunkte, die einander sinnvoll ergänzen. Rednerinnen und Vorstand (v.l.n.r.): Prof. Dr. Mag. theol. Sabine Schleiermacher, Prof. Dr. med. Dr. phil. Eva Winkler, Dr. Jana Aulenkamp, Dr. Christiane Groß, Dr. Heike Raestrup, Dr. Angelika Brandl-Riedel, Jana Pannenbäcker, Dr. Renate Böhm, Prof. Dr. Barbara Puhahn-Schmeiser Foto: DÄB/Catharina Tews STATEMENT VON BZÄK-PRÄSIDENT PROF. DR. CHRISTOPH BENZ „FEMINISIERUNG IST EIN BEGRIFF MIT PATINA“ Der Anteil an Frauen in der Zahnärzteschaft hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen: Noch vor 20 Jahren sprach die Standespolitik von einer „drohenden Feminisierung des Berufsstands“. „Feminisierung“ ist ein Begriff mit Patina, den wir heute nicht mehr oft gebrauchen. Der Pioniergeist, die Kraft und Mühe des vormaligen Bundes Deutscher Ärztinnen und des heutigen Ärztinnenbundes haben endlich dazu geführt, dass Frauen seit Jahren ganz selbstverständlich ein Medizin- oder Zahnmedizinstudium beginnen. Und inzwischen sogar mehr Frauen als Männer. Die Ärzteschaft ist nun nahezu paritätisch besetzt. Das ist ein Fortschritt, auf den der DÄB stolz sein kann. Auch sein Engagement für die Bedürfnisse von Patientinnen hat viel bewirkt. Der DÄB hat die Gendermedizin in Deutschland begründet und die Aufmerksamkeit auf die genetischen Geschlechterunterschiede gelenkt. Doch die Gleichstellung ist eine fortdauernde Herausforderung. Wir brauchen familienfreundliche Arbeitsbedingungen, gleiche Karrierechancen für Frauen und eine nach Geschlecht differenzierende medizinisch-pharmazeutische Forschung und Versorgung. Und wir müssen uns weiterhin dafür einsetzen, dass weibliche Führungskräfte in der Medizin anzahlmäßig zunehmen. Ebenfalls dafür, dass auch die Selbstverwaltungsgremien gleichberechtigt besetzt sind. Auch hier bewegt sich in jüngster Zeit einiges, was mich als Präsident eines Berufs mit sehr hohem Frauenanteil erfreut. All diese Themen sind entscheidend für die Zukunft der Medizin und Zahnmedizin, nicht nur für unsere Kolleginnen, sondern für die gesamte Gesellschaft. Fotos: Brandingfotos-Tim-Hard-Media, GEORG JOHANNES LOPATA-AXENTIS.DE
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