zm114 Nr. 22, 16.11.2024, (1926) ... in den Restaurationsklassen III und IV Die Studien zu Klasse-III- und KlasseIV-Restaurationen zeigen hohe Überlebensraten für Kompositmaterialien [Demarco et al., 2015; Demirci et al., 2008; Dietschi et al., 2019; Heintze et al., 2015; Smales und Gerke, 1992]. In Studien, die Komposite mit anderen Materialien wie Kompomeren verglichen, wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt, obwohl die Nachbeobachtungszeiten relativ kurz waren. Bei Klasse-III-Restaurationen zeigten Komposite jedoch eine bessere Verschleißfestigkeit und anatomische Stabilität als Glasionomerzemente. Insgesamt unterstützt die NutzenSchaden-Bewertung den Einsatz von Kompositmaterialien für Klasse-IIIund -IV-Defekte, da sie durch hohe Überlebensraten und hervorragende klinische Qualität überzeugen. Zudem werden adhäsive Restaurationen aufgrund ihrer geringeren Invasivität gegenüber retentiven oder indirekten Alternativen bevorzugt. ... für Zahnformkorrekturen im Frontzahnbereich Ähnliche Ergebnisse wurden bei Zahnformkorrekturen erzielt. Die untersuchten Studien berichteten über hohe bis sehr hohe Überlebensraten von Komposit-Restaurationen mit Nachbeobachtungen bis zu 15 Jahren. Beim Vergleich mit indirekten Keramikveneers zeigten diese zwar höhere Überlebensraten, doch basiert diese Schlussfolgerung auf einer einzelnen Studie mit kurzer Nachbeobachtungszeit [Meijering et al., 1998]. Die Nutzen-Schaden-Bewertung spricht klar für den Einsatz von Kompositen zur Zahnformkorrektur im Frontzahnbereich (Abbildung 3), aufgrund der hohen Überlebensraten, der guten bis ausgezeichneten klinischen Qualität, der Reparierbarkeit und der geringeren Invasivität im Vergleich zu Keramikveneers. Der elektive Charakter dieser Verfahren sollte bei der Gesamtbeurteilung berücksichtigt werden. Für diese Behandlungen wird ein minimalinvasiver oder nichtinvasiver und präventionsorientierter Ansatz empfohlen. ... in der Restaurationsklasse V Direkte Klasse-V-Komposit-Restaurationen zeigten in Langzeitbeobachtungen (zwölf Monate bis 13 Jahre) hohe Überlebensraten und niedrige jährliche Ausfallraten [Schwendicke et al., 2016; Bezerra et al., 2020; Boing et al., 2018; Hayes et al., 2016; Heintze et al., 2010; Mahn et al., 2015; Meyer-Lueckel et al., 2019; Peumans et al., 2005; Peumans et al., 2014; Santos et al., 2014]. In allen Übersichten wurden Glasionomerzemente oder modifizierte Glasionomerzemente als häufigste Vergleichsmaterialien verwendet. Die Retention von Klasse-V-Restaurationen war ein zentraler Aspekt, wobei Glasionomerzemente tendenziell besser abschnitten. Allerdings erwies sich das Adhäsivprotokoll als entscheidend für die Retention von Kompositen, insbesondere für 3-Schritt-Etch-and-Rinse-, 2-Schritt-Self-Etch- und Universaladhäsive, wodurch eine vergleichbare Langzeitretention mit Glasionomerzementen erreicht wurde. Bei anderen 56 | ZAHNMEDIZIN Abb. 3: a und b) Ausgangssituation einer 23-jährigen Patientin, überwiesen nach kombiniert chirurgisch-kieferorthopädischer Behandlung mit Bitte um Lückenschluss zur Stabilisierung der Zahnpositionen und Bisslage, c) Zustand nach Formkorrektur mittels direkt eingebrachten Kompositrestaurationen von 33–43: Eine Präparation der Zähne war nicht erforderlich. DIREKTE KOMPOSITRESTAURATIONEN FÜR ZAHNFORMKORREKTUREN IM FRONTZAHNBEREICH Empfehlungen Konsensstärke Empfehlungsgrad Für Zahnformkorrekturen im Frontzahnbereich sollen direkte Kompositmaterialien zur Anwendung kommen. Starker Konsens Zur Zahnformkorrektur im Frontzahnbereich sollen wann immer möglich zahnhartsubstanzschonende direkte Vorgehensweisen bevorzugt werden, als Alternative können indirekte Keramikveneers zur Anwendung kommen. Starker Konsens * * Hierbei handelt es sich aufgrund der geringen Evidenz um eine konsensbasierte Empfehlung Fotos: Universitätsklinikum Heidelberg a c b DIREKTE KOMPOSITRESTAURATIONEN IN DEN RESTAURATIONSKLASSEN III UND IV Empfehlungen Konsensstärke Empfehlungsgrad Zur Restauration von Defekten der Klassen III und IVsollen direkte Kompositmaterialien zur Anwendung kommen. Starker Konsens Zur permanenten Restauration von Defekten der Klassen III und IVsolltenGlasionomerzemente nicht zur Anwendung kommen. Starker Konsens * * Hierbei handelt es sich aufgrund der geringen Evidenz um eine konsensbasierte Empfehlung
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