Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 23

20 | POLITIK BUNDESVERSAMMLUNG DER BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER „Das System steht an einer Zeitenwende!“ Den Zusammenhalt im Berufsstand zu fördern und die Zukunft für Zahnärzte aktiv mitzugestalten – dazu rief der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Prof. Dr. Christoph Benz, die Delegierten auf der BZÄK-Bundesversammlung in Hamburg auf. Vor den Neuwahlen im Februar machten die Delegierten ihre Aufbruchstimmung deutlich. Die Zahnärzteschaft sei mit ihren Konzepten und Forderungen politisch gut aufgestellt. Mut zur aktiven Gestaltung des Gesundheitswesens forderte Benz auf der Bundesversammlung am 15. und 16. November in Hamburg. „Deutschland braucht jetzt Aufbruch statt Abbruch, Mut statt Missmut und Demut statt Dekadenz“, betonte er angesichts des Aus der Ampelregierung – nicht nur an die Delegierten der Versammlung gerichtet, sondern auch an die Politik. Diese glänzte bei der Versammlung durch Abwesenheit. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte kurzfristig abgesagt, die Delegierten mit einer Videobotschaft zu begrüßen. Zu einem zukunftsgerichteten Gesundheitswesen gehöre der Blick auf die demografische Entwicklung mit immer mehr Alten und immer weniger Jungen, sagte Benz. Das System stehe an einer Zeitenwende, erklärte er. Es gehe künftig darum, immer knapper werdende Ressourcen zu verteilen. Bürokratie und Komplexität im Gesundheitswesen nähmen zu, der ökonomische Druck auf die Arzt- und Zahnarztpraxen steige ebenfalls. Auch namhafte Ökonomen würden inzwischen einen Neustart empfehlen. Prognosen zufolge sei der Kipppunkt der Sozial- und Gesundheitssysteme in den 2030er-Jahren zu erwarten. Die Lösungsansätze: mehr Prävention, mehr Eigenverantwortung und weniger Bürokratie und Regularien. Bei den ersten beiden Punkten seien die Zahnärztinnen und Zahnärzte gut aufgestellt, gegen die wachsende Regelungswut kämpfe die BZÄK energisch. „Wir wünschen uns in der Politik Kämpfer, die mutige Entscheidungen treffen“, so der Präsident. Die BZÄK verstehe sich als Netzwerk in den Berufsstand sowie in die Fachöffentlichkeit und die Politik hinein. Als Beispiel nannte er den Austausch mit der Bundesärztekammer, etwa zum Thema GOÄ. Für die BZÄK stehe fest, dass der jetzt vorliegende GOÄ-Entwurf keine Blaupause für eine GOZ-Novelle sei. „Wir werden hier unseren eigenen Weg gehen“, erklärte Benz. Zu den weiteren Themen des Netzwerks BZÄK zählte Benz den Einsatz für die Belange der Studierenden, die Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Freien Berufe (BFB) oder mit der Deutschen Die Bundesversammlung fand in den Räumlichkeiten der Hamburger Handelskammer statt. zm114 Nr. 23-24, 01.12.2024, (1990) Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der BZÄK

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