Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 23

40 | TITEL zm114 Nr. 23-24, 01.12.2024, (2010) wahl der Art der Matrize lagen nur wenige In-vivo-Studien vor, wobei berichtet wurde, dass sowohl Metall- als auch Kunststoffmatrizen für eine ausreichende Approximalkontaktgestaltung verwendet werden können [Cenci et al., 2007; Demarco et al., 2007; Demarco et al., 2011; Prakki et al., 2004]. In-vitro-Untersuchungen deuten darauf hin, dass bei der Verwendung von vorgeformten Teilmatrizen zur Herstellung von Klasse-II-Restaurationen eine bessere approximale Kontaktpunktfestigkeit, weniger Randüberschüsse und stabilere Randleisten erzielt werden können (Abbildung 1) [Loomans et al., 2006; 2008; 2009; Saber et al., 2011; 2010]. Adhäsivtechnik Adhäsivsysteme gewährleisten bei Einhaltung des Adhäsivprotokolls einen sehr festen Verbund zwischen Kompositen und Zahnhartsubstanzen. Bei Betrachtung der Studienlage zu den verschiedenen Generationen und Entwicklungsstufen der Adhäsivsysteme zeigte sich in älteren Studien, dass 2-Schritt-Self-Etch- und 3-Schritt-Etchand-Rinse-Adhäsivsysteme signifikante Vorteile in Bezug auf Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Sekundärkaries bieten. Moderne Universaladhäsive erzielen ähnliche Ergebnisse (Abbildung 2). Diese Adhäsivsysteme sollten insofern bei der direkten Komposittechnik angewendet werden. Phosphorsäureätzung wird in diesem Zusammenhang nach wie vor für die Ätzung des Schmelzes empfohlen, da deutliche Vorteile bei der Schmelzhaftung und damit auch zur Reduzierung EMPFEHLUNG ZUR MATRIZENTECHNIK Empfehlungen Konsensstärke Sowohl Metall- als auch Kunststoffmatrizen können zur suffizienten Approximalkontaktgestaltung verwendet werden. Starker Konsens Zur optimalen Kontaktpunktgestaltung und Überschussvermeidung sollte für Klasse-II-Restaurationen eine anatomisch vorgeformte Teilmatrize in Kombination mit einem Keil und Ringsystem bevorzugt werden. Starker Konsens EMPFEHLUNG ZUR ADHÄSIVTECHNIK Empfehlungen Konsensstärke Zur langfristigen Verbesserung der Schmelzrandqualität und Vermeidung von Randverfärbungen sollte der Schmelz bei allen direkten Kompositrestaurationen mit Phosphorsäure geätzt werden. Starker Konsens 2-Schritt-Self-Etch-, 3-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsivsysteme oder Universaladhäsive sollten für direkte Kompositrestaurationen bevorzugt werden. Starker Konsens a c d b LL KOMPOSIT TEIL 1 „Indikationen für Kompositrestaurationen“ – neun evidenzbasierte und vier konsensbasierte Empfehlungen Abb. 2: Restauration einer Klasse-V-Kavität an Zahn 44 mittels Universaladhäsiv: a) Ausgangssituation nach relativer Trockenlegung mit Faden und Watterollen, b) nach selektiver Schmelzätzung mit Phosphorsäure, c) Applikation des Universaladhäsivs, d) nach Fertigstellung der Kompositrestauration und Fadenentfernung

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