Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 23

42 | TITEL zm114 Nr. 23-24, 01.12.2024, (2012) Die Glanzretention ist jedoch limitiert und je nach Ausgangsmaterial und Polierprozess unterschiedlich lang anhaltend. Die Studienlage zur Politur erwies sich insgesamt als limitiert. Die inkludierten Studien [Jang et al., 2017; Nassar et al., 2014] wiesen zwar methodische Schwächen auf, ließen aber die Formulierung einer konsensbasierten Empfehlung zur Durchführung einer Politur zur Oberflächenvergütung und zur Reduzierung der Plaqueanlagerung zu. In Bezug auf die Auswirkung einer Politur auf das längerfristige Überleben oder Versagen besteht allerdings eine Forschungslücke, so dass dazu keine Aussage gemacht werden konnte. Schlussfolgerung und Ausblick Ziel der Leitlinie war es, neben Informationen zum Überleben und zur Qualität von Kompositrestaurationen in den verschiedenen Kavitätenklassen sowie in den erweiterten Indikationsbereichen (siehe den Artikel „Indikationen zu Kompositrestaurationen“ zu Teil 1 der Leitlinie in der zm 22/2024) auch Handlungsempfehlungen zur Prozessqualität zu geben. Durch die behandler-, patienten- und situationsbedingte Variabilität im klinischen Alltag resultieren zwangsläufig Unterschiede in der Versorgungsqualität. Durch klare Handlungsempfehlungen für den Herstellungsprozess auf Basis wissenschaftlicher Bewertung der vorhandenen Evidenz sollte ein Leitfaden verfügbar gemacht werden, der zur Optimierung der Versorgungsqualität beitragen kann. Die verfügbare Literatur zu Kariesexkavation, Trockenlegung, Matrizentechnik, Adhäsivtechnik, Lichtpolymerisation sowie Ausarbeitung und Politur wurde systematisch gesichtet und durch die Expertengruppe bewertet. Die daraus resultierenden Empfehlungen und Statements können Grundlage für die Etablierung von Standard Operating Procedures (SOPs), Entscheidungspfaden sein und eine standardisierte Versorgungsqualität fördern. Auch im Rahmen der prä- und der postgradualen zahnmedizinischen Lehre bestehen derartige Bedarfe, die mithilfe der Empfehlungen dieser Leitlinie adressiert werden können. Nicht zuletzt wurden durch die systematische Literaturaufbereitung die bestehenden Wissens- beziehungsweise Forschungslücken erfasst und benannt, so dass weiterführend an der Generierung von Daten zur Schließung dieser Forschungslücken gearbeitet werden kann. „ Dieser Artikel fasst die wichtigsten Erkenntnisse zur Verarbeitung von Kompositmaterialien zusammen und ist in Modifikation eine deutsche Übersetzung dieser Quelle: Sekundo C, Frese C, Frankenberger R, Haak R, Braun A, Kraemer N, Krastl G, Schwendicke F, Kosan E, Langowski E, Wolff D: Direct Composite Restorations on Permanent Teeth in the Anterior and Posterior Region – An EvidenceBased Clinical Practice Guideline – Part 2: Recommendations for Composite Processing. J Adhes Dent. 2024 Sep 17;26:201-212. doi: 10.3290/j.jad. b5749192. CME AUF ZM-ONLINE Teil 2: Handlungsempfehlungen für die Verarbeitung von Kompositen Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Abb. 3: Kompositrestaurationen an den Zähnen 14–12 mit insuffizienter Ausarbeitung und Politur (rote Pfeile) und ausgeprägter Plaqueakkumulation Foto: UKHD

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