PRAXIS | 69 neue berufliche Wege. Der kürzlich eingeführte Bachelor Professional in Dentalhygiene erweitert ebenfalls die Karrierelandschaft der ZFA und steigert die Attraktivität des Berufs. Trotz dieser Anreize wird weiterhin eine hohe Anzahl begonnener Ausbildungen nicht beendet. Bei den ZFA lag die Erfolgsquote bei Abschussprüfungen im Jahr 2023 bei 81,2 Prozent und damit unterhalb der Ergebnisse der Freien Berufe insgesamt und der Medizinischen Fachangestellten (MFA) mit je 86,7 Prozent. Auch die Zahl der Vertragslösungen unter ZFA ist in den vergangenen Jahren gestiegen. 2023 betrug sie 38,1 Prozent und war damit deutlich höher als die durchschnittliche Abbruchquote über alle Ausbildungsbereiche mit 29,7 Prozent. Sie lag zudem über der Abbruchquote bei den Freien Berufen (33,0 Prozent) und deutlich über der bei den MFA (28,2 Prozent). Die vergleichsweise hohen Abbruchquoten unter angehenden ZFA sind dabei auch der spezifischen Zusammensetzung dieser Ausbildungsgruppe geschuldet. So kommt es häufiger als in anderen Bereichen zu schwangerschaftsbedingten Unterbrechungen oder zum Wechsel der Ausbildungspraxis. Aber auch ungenügende Kenntnisse, was einen in diesem Beruf erwartet, eine unzureichende schulische Vorbildung oder mangelnde Wertschätzung durch den Arbeitgeber sind in Befragungen häufig genannte Gründe für eine vorzeitige Lösung des Ausbildungsvertrags. Die Praxen leiden weiter unter akutem Personalmangel Der Vorstand der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hat im Oktober 2024 zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zahnarztpraxen einen Verhaltenskodex verabschiedet, der als rechtlich nicht-verbindliche Empfehlung für ein respektvolles, wertschätzendes sowie ethisches Miteinander Praxisinhaberinnen und Praxisinhabern als Orientierungshilfe im Berufsalltag dienen soll: https://www.bzaek. de/service/positionen-statements/einzelansicht/bindung-von-mitarbeiterinnen-und-mitarbeitern-in-zahnarztpraxen-verhaltenskodex.html zm114 Nr. 23-24, 01.12.2024, (2039) Dr. Sebastian Ziller Leiter der Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung der Bundeszahnärztekammer Chausseestr. 13, 10115 Berlin Foto: BZÄK / Sandra Irmler, 2023 Dr. Alice Arndt-Fink Referentin in der Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung der Bundeszahnärztekammer Foto: privat AUSBILDUNGSZAHLEN 2023 UND 2024 Bundesländer (Kammerbereiche) 2023 (N) 2024 (N) Prozentuale Veränderung zum Vorjahr (%) Baden-Württemberg 1.715 2.644 54,17 Freiburg 406 574 41,38 Karlsruhe 415 645 55,42 Stuttgart 625 923 47,68 Tübingen 269 502 86,62 Bayern 2.941 3.239 10,13 Berlin 644 762 18,32 Brandenburg 172 215 25,00 Bremen 191 199 4,19 Hamburg 424 437 3,07 Hessen 1.061 1.102 3,86 Mecklenburg-Vorp. 133 154 15,79 Niedersachsen 1.632 1.678 2,82 Nordrhein-Westfalen 3.461 3.861 11,56 Nordrhein 2.231 2.539 13,81 Westfalen-Lippe 1.230 1.322 7,48 Rheinland-Pfalz 599 606 1,17 Koblenz 188 229 21,81 Pfalz 192 197 2,60 Rheinhessen 153 104 -32,03 Trier 66 76 15,15 Saarland 148 130 -12,16 Sachsen 319 379 18,81 Sachsen-Anhalt 143 144 0,70 Schleswig-Holstein 473 486 2,75 Thüringen 112 142 26,79 Gesamt: 14.168 16.178 14,19 Tab. 1: Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge für ZFA in den Jahren 2023 und 2024 (Stichtag: 30. September), Prozentuale Veränderungen zum Vorjahr Quelle: (Landes- und Bezirks-)Zahnärztekammern, Berechnungen BZÄK
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