Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 23

ZAHNMEDIZIN | 73 laren mit adhäsiven Materialien habe eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität sofort und während der zwölfwöchigen Nachbeobachtungszeit gezeigt. Neue Ätiologie: Kaiserschnitt und Drei-Tage-Fieber Für die Behandlung von MIH-Molaren gibt es laut Lygidakis immerhin moderate Evidenz – im Unterschied zu Inzisiven. Man müsse sich bei der Behandlung von MIH-Frontzähnen deshalb aktuell „an Expertenmeinungen orientieren“. Er gab den Zuhörenden noch eine Botschaft mit: Es gebe keine allgemeingültige Behandlung von MIH-Patienten, vielmehr gelte immer die Beurteilung des Einzelfalls, wobei der Schweregrad des Defekts für jeden einzelnen Zahn zu bestimmen sei. Der klinische Ansatz sollte aber unbedingt ganzheitlich erfolgen und zuerst auf Patientenebene evaluiert werden, dann auf oraler Ebene und schließlich Einzelzahn-spezifisch. Einen Einblick in die Grundlagenforschung zur Ätiologie von MIH gab Prof. Christof Högg aus München. In seiner DFG-geförderten Studie untersuchte er Einflussfaktoren auf die Mineralisation bei Zebramuscheln. Diese haben einen den Zähnen ähnlichen Mineralanteil von 95 Prozent und sind deshalb ein geeignetes Biomineralisations-Modell. Es gilt als gesichert, dass bestimmte BPA-Konzentrationen Hypomineralisationsstörungen hervorrufen können. Högg und sein Team testeten an Zebramuscheln, ob Vitamin D3 als mögliche Behandlung einer BPA-assoziierten Hypomineralisationsstörung infrage kommt, da Vitamin D3 die CalciumHomöostase reguliert. Die Versuche zeigten, dass eine bestimmte Vitamin-D3-Dosis die BPA-induzierte Hypomineralisation bei Zebramuscheln reduziert. Prof. Sebastian Paris aus Berlin verdeutlichte in seinem Vortrag „Masking of MIH Opacities by Resin Infiltration“, dass die Methode der Kariesinfiltration auch bei entwicklungsbedingten Defekten die Ästhetik verbessern kann. Die Penetration sei allerdings schwer vorhersagbar – und somit auch die Ergebnisse. Darum gab Paris folgende Ratschläge: „ Diagnose unbedingt korrekt stellen „ Erwartungsmanagement bei Eltern und Patienten „ falls notwendig zusätzlich Mikroabrasion, Bleaching und längere Infiltrationsdauer einsetzen „ Rewetting kann zur Vorausschau angewendet, eine nachträgliche Kombination mit Komposit erwogenwerden Das Würzburger Konzept 2.0 Eine zentrale Rolle unter den Therapieansätzen für MIH spielte das im vergangenen Jahr aktualisierte Würzburger Konzept [Bekes et al., 2023]. Das international anerkannte Behandlungskonzept basiert auf dem vierstufigen Klassifikationsindex MIH-TNI (MIHTreatment Need Index), der Schmelzeinbrüche und eine Hypersensibilität der Zähne als Hauptkriterien anlegt. Die grundsätzlichen Behandlungsansätze bestanden im ersten Konzept aus Prävention, Symptom-Kontrolle, Versiegelung, Restauration sowie Extraktion. Prof. Katrin Bekes aus Wien stellte die Neuerungen vor. Das Konzept wurde um zusätzliche, nicht-invasive Strategien, temporäre Therapieoptionen sowie Behandlungsansätze für Schneidezähne erweitert. Der Behandlungsansatz „Versiegelung“ wurde durch „non-invasive Therapie“ ersetzt und um die Punkte Bleaching, Mikroabrasion, Infiltration sowie Etch-bleach-seal ergänzt. Die Temporären Therapien (short-term) wurden um die Anwendung von Silberdiaminfluorid (SDI) erweitert, bei long-term sind Zirkonkronen hinzugekommen. Bekes führte aus, dass die Wahl der Behandlung nicht nur von der Schwere der MIH abhänge, sondern auch vom Alter der Patienten, vom sozialen Hintergrund sowie von deren Erwartungen. nl Inwieweit Künstliche Intelligenz (KI), Social Media, Telezahnmedizin und digitale Zahnmedizin relevant für die Behandlung von MIH sind, wurde ebenfalls thematisiert: Ist KI hilfreich für die MIH-Diagnostik, ist Telezahnmedizin eine Option in der MIH-Behandlung? Können wir über Social Media die breite Öffentlichkeit für die „Volkskrankheit“ MIH sensibilisieren? 35 Jahre Deutsches Zentrum für orale Implantologie e.V. Freitag, 21.03.2025 ■ 19.00 Uhr Get-together Party imBrauhaus ohne Namen, Köln Samstag, 22.03.2025 ■ 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr Table Clinics imRadisson Blu ■ 19.00 Uhr Holiday on Ice, LANXESS arena Exklusive private Loge mit Verpflegung und Getränken Sonntag, 23.03.2025 ■ Verabschiedung mit Übergabe der Zertifikate 35 Jahre DZOI Feiern Sie mit uns! Freitag, 21.03.2025 Get-together Party imBrauhaus ohne Namen, Köln Samstag, 22.03.2025 Table Clinics imRadisson Blu ab 19.00 Uhr Holiday on Ice, LANXESS arena Deutsches Zentrum für orale Implantologie e.V. Rebhuhnweg 2 · 84036 Landshut · Tel.: 0871 - 66 00 934 Fax: 0871 - 966 44 78 · office@dzoi.de · www.dzoi.de Informationen und Anmeldung: © iStock

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