Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 1

10 | ZAHNMEDIZIN zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (8) INTERNATIONALE DENTAL-SCHAU 2025 Die definitive gedruckte Keramikkrone ist zum Greifen nah Christian Ehrensberger Ein 3-D-Drucker ist eine Alternative oder Ergänzung zu Schleif- und Fräseinheiten und damit nur etwas fürs Labor? Nein, der Drucker kann sich auch für die Praxis lohnen – etwa zur Herstellung prothetischer Restaurationen und kieferorthopädischer Apparaturen oder von Bruxerschienen. Welche Druck-Optionen es auf dem Stand der Technik für den Zahnarzt gibt und wie dabei die Zusammenarbeit mit dem Labor aussieht, zeigt die IDS Ende März in Köln. Gerade im Bereich der additiven Fertigung zählen zu den Optionen heute im Bereich des Metalldrucks die „Laser Metal Fusion“- Technik (LMF), das Selektive Laserschmelzen, SLM-Verfahren („selective laser melting“), Selektives Lasersintern (SLS), Direktes Metall-Lasersintern (DMLS) und das Lasercusing. Mit allen Verfahren werden Kronen, Brücken und Prothesenbasen („digitale Modellgussbasen“) aus edelmetallfreien Dentallegierungen gefertigt. Praktisch alle denkbaren Geometrien lassen sich realisieren. Durch die Möglichkeit zum additiven Aufbau von Strukturen aus Metall verändern sich auch Geschäftsmodelle. So steht im Einzelfall oft die Entscheidung an, wo gefertigt wird – in der eigenen Praxis oder im Praxislabor, in einem gewerblichen Labor, bei einem Zentralfertiger oder bei einem industriellen Fertigungsservice. Die additive Fertigung erhöht die Therapieoptionen Die Herstellung in großen Stückzahlen macht die additive Fertigung von zahntechnischen Objekten so richtig effektiv. Auf eine Standard-Bauplattform mit 100 Millimetern Durchmesser passen bis zu 100 Kronen, die in fünf Stunden gedruckt werden können – mit einem Doppellaser sogar schon in drei. Über Kronen hinaus zählen zu den druckbaren zahntechnischen Objekten auch Brücken, Stege und Suprakonstruktionen sowie alle implantatgestützten Objekte wie Einzelabutments, Teleskopkronen, Primär- und Sekundärteile, kieferorthopädische Apparaturen, Modellgussklammerprothesen und Teilprothesen. Ein Riesenvorteil ist die Schnelligkeit. Beispielsweise wird die Versorgung mehrerer Zähne (oder mehrerer Patienten) mit Zahnersatz zu einer „ganz normalen“ Therapieoption. Der 3-D-Druck hat das Potenzial, im Einzelfall sowohl den Metallguss als auch Fräs- und Schleifverfahren bei der Fertigung von prothetischen Restaurationen zu ersetzen. Er kann Heute zählen auch Kronen, Brücken und Totalprothesen zu den 3-D-Druck-fähigen Objekten. Foto: © Koelnmesse GmbH / IDS Cologne / Harald Fleissner

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