TITEL | 25 zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (23) FALLBERICHT AUS DEM DGZ-JUNIORSPEZIALISIERUNGSPROGRAMM Minimalinvasive Rehabilitation mit direkten Kompositrestaurationen im Frontzahnbereich Carolin Anne Mempel Die Adhäsivtechnik bietet sehr gute Möglichkeiten, Zahnformkorrekturen im Frontzahnbereich mit direkten Kompositrestaurationen vorzunehmen. Dabei stehen ästhetische und funktionelle Maßnahmen oder eine Rehabilitation nach Zahnhartsubstanzschäden, verursacht durch Trauma, Karies oder nicht kariogenen Zahnhartsubstanzverlust, im Vordergrund. Dieser Patientenfall zeigt eine minimalinvasive ästhetische Rehabilitation des Oberkieferfrontzahnbereichs mit direkten Restaurationen und verschiedenen Matrizentechniken. Der 57-jährige Patient wünschte sich im Oberkieferfrontzahnbereich eine Verbesserung der ästhetischen Situation. Die Allgemeinanamnese war unauffällig. Im Rahmen der speziellen Anamnese wurde ein erhöhtes Risiko für säurebedingte Zahnhartsubstanzschäden festgestellt. Die Erosionsanamnese ergab einen häufigen Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln als exogenen Faktor bei normaler Salivation. Planung und Ziele Die dentale Ausgangssituation zeigte im Seitenzahnbereich ein suffizient konservierend und prothetisch versorgtes Gebiss der zweiten Dentition sowie im Frontzahnbereich nicht kariogene Zahnhartsubstanzverluste und eine defekte Krone mit Sekundärkaries (Abbildungen 1 und 2). Zur Verbesserung der Ästhetik und des Wohlbefindens des Patienten standen die Harmonisierung der Lachlinie und des Frontzahnbogens sowie Farb- und Formkorrekturen der Oberkieferfrontzähne im Fokus. An den Zähnen 11 und 21 waren Zahnhartsubstanzverluste durch Erosion und Attrition zu erkennen. Zahn 23 hatte ebenfalls einen erosiven Defekt, Zahn 13 eine farblich abweichende Kompositrestauration und die Zähne 14 und 24 wiesen keilförmige Defekte zervikal der Kronenränder auf, die einen suffizienten Randschluss haben (Abbildung 1a). Vor 25 Jahren hatte der Patient ein Frontzahntrauma an Zahn 22 erlitten, der daraufhin mit einer Wurzelspitzenresektion und einer retrograden Amalgamfüllung versorgt worden war (Abbildung 3a). Dabei war die Zahnkrone mit einer keramisch verblendeten Stiftkrone aus Nichtedelmetall rekonstruiert worden, die nun aufgrund von Sekundärkaries insuffizient und gelockert war, jedoch keine Beschwerden verursachte. Klinisch wies der Zahn Abb. 1: Klinische Ausgangssituation: a) Ansicht von vestibulär in maximaler Interkuspidation, b) Ansicht von vestibulär in Protrusion, c) Oberkiefer-Aufsicht, deutlich sichtbare Schlifffacetten palatinal 11 und 21, d) orale Ansicht im Situationsmodell: Sichtbar sind der Zahnhartsubstanzverlust der Zähne 11 und 21 sowie die Verzahnung im „SchlüsselSchloss-Prinzip“. Fotos: Carolin Mempel, MHH a c d b
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