Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 1

TITEL | 29 zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (27) Abb. 9: a) Klinische Ausgangssituation von Zahn 14 mit metallkeramischer Krone und zervikalem, keilförmigem Defekt: Die Krone war ansonsten suffizient. b) Zustand nach Ausarbeitung und Politur der Klasse-V-Kompositreparatur an Zahn 14 nach Entfernung eines Retraktionsfadens Abb. 11: Klinische Situation nach Beendigung der restaurativen Therapie in Frontalansicht (a) und Oberkiefer-Aufsicht (b) Abb. 10: a) Klinische Ausgangssituation von Zahn 24 mit metallkeramischer Krone und zervikalem, keilförmigem Defekt: Die Krone war ansonsten suffizient. b) Zustand nach Ausarbeitung und Politur der Klasse-V-Kompositreparatur an Zahn 24 nach Entfernung eines Retraktionsfadens a a a b b b Klasse-V-Kompositreparaturen an Zahn 14 und 24 Die keilförmigen Defekte an den Zähnen 14 und 24 empfand der Patient bei Kontakt mit der Zunge als mechanische Irritationsstelle, weshalb eine Kompositreparatur zur Schonung der sonst intakten prothetischen Versorgung und der Zahnhartsubstanz eine sinnvolle und minimalinvasive Option darstellte [Jain et al., 2022]. Dabei wurden Retraktionsfäden zur Defektdarstellung eingebracht, die Dentinoberflächen mit einem Rosenbohrer mechanisch angeraut, die metallkeramischen Kronenränder mit CoJet-Sand silikatisiert, mit einem Silan silanisiert und die gesamte Restaurationsfläche mit einem 10-MDP-haltigen Universaladhäsiv vorbehandelt, um eine suffiziente Haftung zu generieren (Abbildungen 9 und 10) [Lührs, 2015; Stangel et al., 1987; Loguercio et al., 2015; Lührs et al., 2020; Ozcan und Niedermeier, 2002; Hickel et al., 2013]. Aufgrund der stark unterschiedlichen Transluzenz von Kronenmaterial und Komposit war es nicht möglich, eine unsichtbare Reparatur zu erzielen. Nach Beendigung der restaurativen Therapie (Abbildungen 11 und 12) wurde dem Patienten zur Schonung der Zahnhartsubstanz und der Restaurationen vor Parafunktionen eine adjustierte Oberkiefer-Aufbissschiene für die Nacht angefertigt. Es wurde ein konsequentes Recall-Programm (nach drei, sechs, neun und zwölf Monaten, danach halbjährlich) realisiert, um die Restaurationen, die Erosionsanamnese sowie die häusliche Mundhygiene zu kontrollieren. Nach zwanzig Monaten Beobachtungszeitraum zeigen sich suffiziente Restaurationen (Abbildung 13). Der Patient ist mit der Ästhetik und der Funktion sehr zufrieden, sein Wohlbefinden hat sich gegenüber dem Ausgangszustand deutlich gesteigert. Diskussion Risikoabschätzung Die moderne Adhäsivtechnik mit 10-MDP-haltigen Universaladhäsiven ermöglicht eine langzeitstabile restaurative Therapieoption von Zahnhartsubstanzdefekten mit Komposit [DGZMK, 2024; Wolff et al., 2010; Loomans et al., 2017; Frese et al., 2013]. Der Erfolg hängt von der korrekten Materialverarbeitung, der Vermeidung von Vorkontakten, der Patientenmitarbeit (Compliance) und dem RecallProgramm ab. Zusätzlich sollten präventive Maßnahmen zur Vermeidung weiterer säurebedingter ZahnhartDr. Carolin Anne Mempel DGZ-JuniorSpezialistin für Zahnerhaltung Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventivzahnmedizin, Medizinische Hochschule Hannover (MHH) Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover Mempel.Carolin@mh-hannover.de Foto: privat Fotos: Carolin Mempel, MHH

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