Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 1

68 | ZAHNMEDIZIN Disease and Injury Incidence and Prevalence Collaborators, 2018] betroffene Individuen geschä tzt, was zwischen 7,8 Prozent und 11 Prozent der Erwachsenen entspricht [Kassebaum et al., 2014; Kassebaum et al., 2017]. Nach Angaben der „Global Burden of Disease (GBD)“-Datenbank gab es im Jahr 2019 weltweit sogar 1,1 Milliarden Fä lle von schwerer Parodontitis, und zwischen 1990 und 2019 wurde ein Anstieg der altersstandardisierten Prä valenzrate schwerer Parodontitis um 8,4 Prozent beobachtet [Chen et al., 2021], weitere Anstiege werden für die Zukunft erwartet [Nascimento et al., 2024]. Dabei besteht in Deutschland eine Diskrepanz zwischen der parodontalen Behandlungsnotwendigkeit – circa zehn Millionen Menschen mit schwerer Parodontitis – und nur einer Million abgerechneter Parodontitisbehandlungen imJahr [Rä del et al., 2017]. Parodontitis stellt aufgrund der damit verbundenen Morbiditä t auch eine große Belastung für die ö ffentliche Gesundheit dar und führt zu Behinderungen aufgrund von Beeinträ chtigungen der Kaufunktion, der Sprache und der Ä sthetik oder zu Zahnlosigkeit. Sie ist unter anderem Ausdruck sozialer Ungleichheit, beeinträ chtigt die Lebensqualitä t erheblich, wirkt sich negativ auf die allgemeine Gesundheit aus und ist mit erheblichen Kosten für die zahnä rztliche und medizinische Versorgung verbunden [Tonetti et al., 2017]. zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (66) PARODONTITIS ... ist eine häufige chronische Entzündungserkrankung des Menschen, die durch die Zerstörung des Zahnhalteapparats aufgrund von Entzündungsreaktionen definiert ist und zu Zahnverlust führen kann. Parodontitis wird durch den pathologischen dentalen Plaque-Biofilm oberhalb und unterhalb des Zahnfleischs initiiert. -> Patientinnen und Patienten mit Parodontitis zeigen ein höheres Risiko für Diabetes mellitus Typ 2. Abb. 3: Die Parodontalbehandlung führt zur Reduktion des HbA1c-Levels in einer Größenordnung, wie sie durch Hinzufügen einer zweiten Medikation zu einem Metformin-Regime erreicht werden würde. Foto: EFP / DG PARO

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