Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 1

LEITARTIKEL | 7 Fotos: KZBV-Knoff / LOPATA-AXENTIS.DE, KZV-Baden-Württemberg endlich muss der nach wie vor unkontrollierte Zugang renditeorientierter, fremdinvestorenbetriebener Großversorgungstrukturen zur zahnärztlichen Versorgung gestoppt werden. Die Problematik ist hinlänglich bekannt, aber passiert ist bis heute nichts. Dies ist umso problematischer, als dass sich einmal etablierte negative Versorgungsstrukturen nicht ohne Weiteres zurückdrehen lassen. Ein Dauerthema – aber deswegen nicht weniger dringlich – ist die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Hier muss endlich eine Abkehr von der Sanktionspolitik erfolgen hin zu einer Politik, die durch positive Anreize Motivation und Akzeptanz schafft. Zahnärztinnen und Zahnärzte nutzen seit vielen Jahren digitale Anwendungen in ihrem beruflichen Alltag und sind alles andere als technikfeindlich. Aber TI-Anwendungen müssen gut erprobt und praxistauglich sein – und eine wirkliche Verbesserung im Praxisalltag bieten. Dann finden sie ganz von selbst den Weg in die Praxen. Als positives Beispiel sei an dieser Stelle das aus der Selbstverwaltung heraus entwickelte Elektronische Beantragungs- und Genehmigungsverfahren (EBZ) genannt, das als Leuchtturmprojekt der Digitalisierung einen echten Mehrwert für Praxen sowie Patientinnen und Patienten bietet. Weiteres Dauerärgernis in den Zahnarztpraxen bleibt die Bürokratielast, die immer größer statt kleiner wird. Durch eine erhebliche Zunahme regulatorischer Vorgaben wird der Versorgungsalltag in den zahnärztlichen Praxen heute in großem Maße von Bürokratielasten und Verwaltungsaufgaben beeinträchtigt. Große Teile wertvoller Zeit, die eigentlich der Versorgung der Patientinnen und Patienten zugutekommen sollte, werden dadurch gebunden. Wir fordern deshalb ein Bürokratieabbaugesetz für die vertragszahnärztliche Versorgung mit wirkungsvollen Maßnahmen auf Basis der Vorschläge der Selbstverwaltung, die wir wiederholt eingebracht haben. Bürokratieabbau muss eine Daueraufgabe und das Grundprinzip bei neuen Gesetzen werden. Wir brauchen außerdem gute Ausbildungsbedingungen für Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner sowie eine Stärkung des erfolgreichen dualen Ausbildungssystems für die Mitarbeitenden in den Praxen. Der Fachkräftegewinnung kommt ebenso viel Bedeutung zu wie der Fachkräftesicherung. Hierfür brauchen wir eine entsprechende Unterstützung der Politik. Auch das Jahr 2025 wird mit weiteren Herausforderungen für die Zahnärzteschaft verbunden sein. Wir werden uns aber mit aller Kraft dafür einsetzen, dass eine neue Regierung endlich wieder die Selbstverwaltung als tragende Säule des Gesundheitswesens anerkennt und die Organisation der Versorgung in ihre Hände legt. Wir stehen bereit. Martin Hendges Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Dr. Karl-Georg Pochhammer Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Dr. Ute Maier Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Prof. Dr. Christoph Benz Präsident der Bundeszahnärztekammer Konstantin von Laffert Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer Dr. Romy Ermler Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer

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