Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 1

zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (76) 78 | PERSÖNLICHES GRATULATION BURKHARD TIEMANN ZUM 80. GEBURTSTAG Prof. Dr. Burkhard Tiemann feierte am 15. Januar seinen 80. Geburtstag. Er blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück, die durch zahlreiche bedeutende Ämter und Funktionen geprägt ist. Seine Verdienste für den zahnärztlichen Berufsstand sind vielfältig und reichen von seiner Rolle als Hauptgeschäftsführer der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) bis hin zu seiner Tätigkeit als Geschäftsführender Direktor des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ). Der aus einer westfälischen Apothekerfamilie stammende Jubilar ließ sich nach einem Studium der Rechtswissenschaft und einer Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter an der Universität München als Rechtsanwalt nieder und kam durch ein viel beachtetes Rechtsgutachten zu den seinerzeit umstrittenen Prothetikverträgen der KZBV mit dem zahnärztlichen Berufsstand in Kontakt. Als Hauptgeschäftsführer der KZBV, eine Position, die er von 1979 bis Ende 1995 innehatte, spielte Tiemann eine entscheidende Rolle in der Vertretung und Förderung der Interessen der Zahnärzte in Deutschland. In dieser Funktion war er nicht nur für die strategische Ausrichtung der Organisation verantwortlich, sondern auch für die Entwicklung und Umsetzung von politischen Initiativen, die die zahnärztliche Versorgung und die Rahmenbedingungen für die Berufsausübung maßgeblich beeinflussten. Tiemann war maßgeblich daran beteiligt, die KZBV als kompetente und respektierte Institution zu etablieren, die nicht nur die Interessen der Zahnärzte vertritt, sondern auch aktiv an der Gestaltung der zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland mitwirkt. Insbesondere hat Tiemann als Rechtswissenschaftler in zahlreichen Veröffentlichungen dazu beigetragen, das Verständnis für die Besonderheiten des Vertragszahnarztrechts zu schärfen. Darüber hinaus beschäftigte er sich auch intensiv mit der Gesundheits- und Sozialpolitik der EU und dem europäischen Sozialrecht, denen er zahlreiche Publikationen widmete. 1984 war er Mitgründer und stellvertretender Vorsitzender der „Deutschen Gesellschaft für Kassenarztrecht“. Darüber hinaus engagierte er sich als stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und Gestaltung e.V. (GVG), wo er aktiv an der Entwicklung und Förderung von wissenschaftlichen Standards im Bereich der Versicherungswirtschaft mitwirkte. Sein juristischer, ökonomischer und politischer Sachverstand war darüber hinaus in zahlreichen Gremien der gemeinsamen Selbstverwaltung gefragt. So gehörte er der Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen ebenso an wie dem Bundesschiedsamt, dem Bewertungs- und dem damaligen Bundesausschuss der Zahnärzte und Krankenkassen. Nach seinem Ausscheiden als Hauptgeschäftsführer der KZBV Ende 1995 blieb Tiemann weiterhin noch bis 2010 Vorstandsbevollmächtigter der KZBV und als Geschäftsführender Direktor des IDZ tätig. Von 1996 bis 2010 war Tiemann Professor für Verwaltungs- und Sozialrecht an der Katholischen Hochschule NRW in Köln. Ein weiterer bedeutender Aspekt seines Schaffens ist seine Rolle als Mit-Initiator der Akademie für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement (AS Akademie), der er in enger Zusammenarbeit mit der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) als langjähriger Wissenschaftlicher Leiter zudem von der Gründung 1999 bis ins Jahr 2016 vorstand und diese damit maßgeblich prägte. Tiemanns Vision, in den Bereichen Selbstverwaltung und Praxismanagement eine Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu schaffen, hat dazu beigetragen, die berufliche Entwicklung und die Qualität der zahnärztlichen Versorgung in Deutschland zu fördern. Diesem Zweck diente auch die Gründung und Leitung eines Consiliums der BZÄK, das die Idee einer wissenschaftlichen Begleitung und Inspiration der Berufspolitik durch ein Gremium renommierter und unabhängiger juristischer, ökonomischer und zahnmedizinischer Wissenschaftler verfolgte. Sein Wirken wurde 2011 mit der Goldenen Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft gewürdigt, was seine herausragenden Beiträge zur zahnärztlichen Berufspolitik unterstreicht. Seine vielfältigen beruflichen Aktivitäten blieben stets eingebettet in sein familiäres Umfeld mit seiner Ehefrau, der ehemaligen Europapolitikerin und Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Susanne Tiemann, und ihren drei Kindern und fünf Enkelkindern. Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und Bundeszahnärztekammer Prof. Dr. Burkhard Tiemann hat am 15. Januar seinen 80. Geburtstag gefeiert. Foto: privat

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