ZAHNÄRZTLICHE MITTEILUNGEN | WWW.ZM-ONLINE.DE Wenn Ihr Team den Winterblues hat Wie Sie der Energielosigkeit in der dunklen Jahreszeit entgegenwirken und stattdessen Motivation und Resilienz Ihrer Mitarbeitenden stärken können. SEITE 52 Lebensmittel-Kennzeichnung in der EU Nutri-Score, Keyhole oder NutrInform Battery – wer blickt da noch durch? Über Gütesiegel, die nur mehr verwirren statt Orientierung zu geben. SEITE 54 Vor der IDS 2025 Wer wissen will, wohin die Reise in der Zahnmedizin geht, der muss im März nach Köln – Sie sollten sich aber gezielt ins Getümmel stürzen. SEITEN 10, 14 NEUE SERIE ZAHNERHALTUNG Minimalinvasiv an der Oberkieferfront AUSGABE 01-02 | 2025 zm 16.01.2025, Nr. 01-02
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EDITORIAL | 3 Mit zwei Serien ins neue Jahr Außerdem stellen wir in dieser Ausgabe die neue S2k-Leitlinie zu Diabetes und Parodontitis vor. Ziel der Leitlinie ist, die an den beiden Erkrankungen beteiligten Fachdisziplinen sowie die Patientinnen und Patienten über die Zusammenhänge aufzuklären und – na klar – die Qualität der Versorgung zu verbessern. Es ist die erste von Parodontologen und Diabetologen gemeinsame erarbeitete Leitlinie nach den Standards der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Schauen Sie mal rein! Dann nähert sich mit riesigen Schritten die alle zwei Jahre in Köln stattfindende Internationale Dental-Schau (IDS). Wir zeigen, wie Sie und ihr Praxisteam sich auf einen Besuch vorbereiten können, damit Sie sich in den riesigen Ausstellungshallen und dem großen Getümmel nicht verlieren. Wir haben mit mehreren Praxisinhaberinnen und -inhabern gesprochen, was sie von der diesjährigen IDS erwarten. Vielleicht weckt das ja auch Ihre Lust, im März in die Domstadt am Rhein zu fahren. Viel Spaß bei der Lektüre Sascha Rudat Chefredakteur Siesindhoffentlich alle gut ins neue Jahr gekommen. Zum Jahreswechsel wurde unser Gesundheitswesen mal wieder auf eine besondere Probe gestellt. Ausgelassen zu feiern wird von manchen Menschen damit verwechselt, sich ungehemmt auf Kosten anderer auszuleben. Als Folge sind alle Jahre wieder die Rettungsstellen voll mit Verletzten. Nicht selten sind Unbeteiligte betroffen. Aber nicht nur das, in den vergangenen Jahren wurde Pyrotechnik immer häufiger als Waffe gegen Rettungskräfte eingesetzt, also gegen Menschen, die sich um die Gesundheit anderer Menschen professionell kümmern. Das unerträglich zu finden, fällt nicht schwer. Empörung gibt es auch auf politischer Ebene allenthalben, doch es steht zu befürchten, dass sich die Aufregung und konkretes Handeln genauso schnell verflüchtigen wie der Silvesterqualm. Wenn kein generelles Feuerwerksverbot kommt – was mehr als unwahrscheinlich ist –, werden zielführende Maßnahmen wieder auf Landesund Kommunalebene versanden. Bis beim nächsten Jahreswechsel die Aufregung wieder groß ist. Wir starten bei der zm das Jahr erfreulicher und zwar mit zwei neuen Serien. Mit unserer Titelgeschichte beginnen wir eine Fallserie zur Zahnerhaltung. Immer mehr Menschen behalten bis ins hohe Alter ihre Zähne, was neue Herausforderungen in der Zahnmedizin mit sich bringt. Dabei stehen neue Materialien und Techniken zur Verfügung. Grund genug, sich damit ausführlicher zu befassen. Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) stellen wir Fälle aus ihrem Juniorspezialisierungsprogramm vor. Der erste Fall in dieser Ausgabe zeigt eine minimalinvasive ästhetische Rehabilitation des Oberkieferfrontzahnbereichs mit direkten Restaurationen. Lassen Sie sich inspirieren und sich neue Impulse für die eigene Praxis geben. Sie waren noch nicht im Dentalhistorischen Museum? Ein Besuch lohnt sich unbedingt, aber zugegebenermaßen befindet sich die weltgrößte dentalhistorische Sammlung etwas „ab vom Schuss“ im nordsächsischen Zschadraß. Für alle die, die es nicht schaffen, vor Ort in die faszinierende Welt der Zahngeschichte einzutauchen, starten wir mit dieser Ausgabe eine Serie, in der wir in jeder Ausgabe in kurzer Form außergewöhnliche Exponate der Sammlung und ihre Geschichte vorstellen. Vielleicht fühlt sich der eine oder die andere dadurch angeregt, dem einzigartigen Museum doch einmal einen Besuch abzustatten. Und an dieser Stelle der wichtige Hinweis, dass der Unterhalt der riesigen Sammlung jedes Jahr größere Summen verschlingt. Daher sollten Sie nicht zögern, dem Museum etwas zu spenden, damit dieser Schatz gepflegt und ausgebaut werden kann. Foto: Lopata/axentis
4 | INHALT 34 Fluoride in der Kariesprophylaxe Die aktuelle Evidenz zur Wirksamkeit und Sicherheit von Fluoriden in der Zahnmedizin – mit konkreten Handlungsempfehlungen 40 Besser Süßstoff als Zucker? Wissenschaftliche Studienergebnisse erhärten den Verdacht, dass Neotam eine gesundheitsschädigende Wirkung hat. MEINUNG 3 Editorial 6 Leitartikel POLITIK 22 Zusicherung des BMG Vorerst keine Sanktionen bei der ePA für alle 32 Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt Die Änderungsverordnung der ZApprO ist erschienen 54 Der Europäische Rechnungshof rügt Einfach irreführend: LebensmittelKennzeichnung in der EU 74 Umfrage zu Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) Riesiger Umsatz mit fragwürdigen Produkten ZAHNMEDIZIN 10 Internationale Dental-Schau 2025 Die definitive gedruckte Keramikkrone ist zum Greifen nah 34 Fluoride in der Kariesprophylaxe Handlungsempfehlungen für die Praxis 44 Batterielose Sensorplattform Diese Zahnspange liefert Gesundheitsdaten per Smartphone! 48 Der besondere Fall mit CME Rekonstruktion nach Orbitawandfraktur mittels patientenspezifischem Implantat 62 Bildgebung in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde DICOM – Warum brauchen wir das? 66 Neue S2k-Leitlinie Diabetes und Parodontitis TITELSTORY 24 Neue Fallserie aus der Zahnerhaltung Teil 1: Minimalinvasive Rehabilitation mit direkten Kompositrestaurationen im Frontzahnbereich Inhalt Foto: hafizismail – stock.adobe.com zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (2)
INHALT | 5 46 Best of dentales Erbe Mit den größten Schätzen aus dem Dentalmuseum durch die Geschichte der Zahnheilkunde, unsere neue Serie. Teil 1: Goodbye Amalgam! PRAXIS 14 Praxis-Ausflug auf die IDS Gezielt ins Getümmel 22 ePA, TI-Messenger und TI-Gateway Das ändert sich im Bereich TI ab 2025 38 Auswertung der BARMER Unerwartet große regionale Unterschiede bei Amalgamfüllungen 52 Teamführung Wenn der Winterblues die Laune trübt MEDIZIN 40 Neotam mit Darmschäden assoziiert Wird der nächste Süßstoff zum Problem? GESELLSCHAFT 46 Mit dem Dentalmuseum durch 2025 Best of dentales Erbe 47 Mit dem Dentalmuseum durch 2025 – Teil 1 Goodbye Amalgam! 65 Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Warum die Gesetze zum Bürokratieabbau nicht wirken 76 Mit Zahnärzte ohne Grenzen in Tansania In Afrika haben wir richtig viel dazu gelernt MARKT 83 Neuheiten RUBRIKEN 8 Ein Bild und seine Geschichte 23 Nachrichten 59 Formular 60 Termine 78 Persönliches 80 Bekanntmachungen 82 Impressum 106 Zu guter Letzt Titelfoto: Carolin Mempel, MHH zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (3) TITELSTORY 25 Minimalinvasive restaurative Therapie im Oberkiefer Direkte Kompositveneers an 11 und 21 sowie eine direkt modellierte Kompositkrone an 22
Das neue Jahr hat gerade erst begonnen und schon stehen wir vor großen politischen Weichenstellungen. In etwas über einem Monat wird ein neuer Bundestag und in der Folge eine neue Bundesregierung gewählt. Die aktuelle Parteienlandschaft macht vielfältige Konstellationen möglich. Prognosen zu einer möglichen neuen Regierung lassen sich kaum seriös anstellen. Aber wie auch immer sich eine neue Regierung zusammensetzen und wer das Gesundheitsressort leiten wird, eins steht für uns fest: Der durch die Ampel verursachte Stillstand des Gesundheitswesens muss ein Ende finden und die Weichen müssen endlich in die richtige Richtung gestellt werden. Eine Gesundheitspolitik, die die wahren Probleme in der Gesundheitsversorgung ignoriert und die vermeintlichen Probleme durch eine stetig wachsende Belastung der Leistungsträger lösen will, kann man nur als Irrweg bezeichnen. Die Selbstverwaltung ist ein zentraler Bestandteil unseres Gesundheitswesens – und dies zu Recht. Denn die Zahnärzteschaft – ebenso wie die Ärzteschaft – weiß, wie sie ihre Patienten gut versorgen kann. Doch statt dieses Erfahrungswissen zu nutzen, hat der amtierende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach alles getan, die Selbstverwaltung aus Entscheidungsfindungsprozessen herauszuhalten. Vielmehr wurde immer deutlicher, dass er einen Umbau hin zu einem staatlich gelenkten Gesundheitswesen im Blick hatte. Eine neue Regierung muss deshalb diesen Irrweg unbedingt verlassen. Unsere Forderungen an die nächste Bundesregierung sind klar. Es ist ein riesiger Erfolg, dass sich die Mundgesundheit der Menschen in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verbessert hat und Deutschland im internationalen Vergleich seit Jahren einen Spitzenplatz belegt. Diese Bilanz ist die Konsequenz eines von uns und den Zahnärztinnen und -zahnärzten seit über 25 Jahren vorangetriebenen Paradigmenwechsels von einer hauptsächlich kurativen zu einer heute vor allem präventiv ausgerichteten Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Dieser konsequent auf Prävention ausgerichtete Versorgungsansatz in der Zahnmedizin hat auch zur Folge, dass der Anteil an den Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für vertragszahnärztliche Leistungen – trotz Ausweitungen des GKV-Leistungskatalogs – über die vergangenen Jahrzehnte kontinuierlich gesunken ist. Von einem Ausgabenanteil von etwa 9 Prozent im Jahr 2001 auf nur noch 6,1 Prozent im Jahr 2023. Dies zeigt deutlich: Prävention spart Kosten. Wir wollen den Weg erfolgreicher Präventionsarbeit deshalb weiterverfolgen und die Mundgesundheit weiter verbessern. Aber das geht nur mit verlässlichen finanziellen Rahmenbedingungen und Planungssicherheit – anstelle kurzsichtiger Kostendämpfungsmaßnahmen. Diese betreffen aktuell vor allem die Parodontitistherapie. Sie muss als Präventions- und Früherkennungsmaßnahme gesetzlich verankert und vollumfänglich finanziert werden. Die nächste Forderung betrifft,wie oben erwähnt, die Stärkung der Selbstverwaltung und der Freiberuflichkeit. Die Politik muss sich wieder darauf beschränken, adäquate Rahmenbedingungen vorzugeben, die wir mit unserer Expertise und Praxisnähe füllen. Durch unsere Arbeit am Patienten wissen wir am besten, was benötigt wird. Dieses Wissen sollte eine vernunftsorientierte Bundesregierung nutzen, um die Versorgung der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern. Gleichzeitig muss sich die nächste Regierung für wohnortnahe und flächendeckende Versorgungsstrukturen einsetzen. Dies gelingt am besten durch die Stärkung der freiberuflichen und inhabergeführten Praxisstrukturen, insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen. Und endlich, Was die Zahnärzteschaft von einer neuen Regierung erwartet 6 | LEITARTIKEL
LEITARTIKEL | 7 Fotos: KZBV-Knoff / LOPATA-AXENTIS.DE, KZV-Baden-Württemberg endlich muss der nach wie vor unkontrollierte Zugang renditeorientierter, fremdinvestorenbetriebener Großversorgungstrukturen zur zahnärztlichen Versorgung gestoppt werden. Die Problematik ist hinlänglich bekannt, aber passiert ist bis heute nichts. Dies ist umso problematischer, als dass sich einmal etablierte negative Versorgungsstrukturen nicht ohne Weiteres zurückdrehen lassen. Ein Dauerthema – aber deswegen nicht weniger dringlich – ist die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Hier muss endlich eine Abkehr von der Sanktionspolitik erfolgen hin zu einer Politik, die durch positive Anreize Motivation und Akzeptanz schafft. Zahnärztinnen und Zahnärzte nutzen seit vielen Jahren digitale Anwendungen in ihrem beruflichen Alltag und sind alles andere als technikfeindlich. Aber TI-Anwendungen müssen gut erprobt und praxistauglich sein – und eine wirkliche Verbesserung im Praxisalltag bieten. Dann finden sie ganz von selbst den Weg in die Praxen. Als positives Beispiel sei an dieser Stelle das aus der Selbstverwaltung heraus entwickelte Elektronische Beantragungs- und Genehmigungsverfahren (EBZ) genannt, das als Leuchtturmprojekt der Digitalisierung einen echten Mehrwert für Praxen sowie Patientinnen und Patienten bietet. Weiteres Dauerärgernis in den Zahnarztpraxen bleibt die Bürokratielast, die immer größer statt kleiner wird. Durch eine erhebliche Zunahme regulatorischer Vorgaben wird der Versorgungsalltag in den zahnärztlichen Praxen heute in großem Maße von Bürokratielasten und Verwaltungsaufgaben beeinträchtigt. Große Teile wertvoller Zeit, die eigentlich der Versorgung der Patientinnen und Patienten zugutekommen sollte, werden dadurch gebunden. Wir fordern deshalb ein Bürokratieabbaugesetz für die vertragszahnärztliche Versorgung mit wirkungsvollen Maßnahmen auf Basis der Vorschläge der Selbstverwaltung, die wir wiederholt eingebracht haben. Bürokratieabbau muss eine Daueraufgabe und das Grundprinzip bei neuen Gesetzen werden. Wir brauchen außerdem gute Ausbildungsbedingungen für Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner sowie eine Stärkung des erfolgreichen dualen Ausbildungssystems für die Mitarbeitenden in den Praxen. Der Fachkräftegewinnung kommt ebenso viel Bedeutung zu wie der Fachkräftesicherung. Hierfür brauchen wir eine entsprechende Unterstützung der Politik. Auch das Jahr 2025 wird mit weiteren Herausforderungen für die Zahnärzteschaft verbunden sein. Wir werden uns aber mit aller Kraft dafür einsetzen, dass eine neue Regierung endlich wieder die Selbstverwaltung als tragende Säule des Gesundheitswesens anerkennt und die Organisation der Versorgung in ihre Hände legt. Wir stehen bereit. Martin Hendges Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Dr. Karl-Georg Pochhammer Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Dr. Ute Maier Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Prof. Dr. Christoph Benz Präsident der Bundeszahnärztekammer Konstantin von Laffert Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer Dr. Romy Ermler Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer
EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (6) 8 | GESELLSCHAFT Kieferorthopäde Dr. Vinicio Montoya hatte große Ambitionen. Mit der Ankündigung, als erster von der NASA ausgebildeter guatemaltekischer Astronaut ins All fliegen zu wollen, wurde er in seinem Heimatland 2015 kurzzeitig zum Medienliebling. Der damalige Präsident Otto Pérez Molina bat damals sogar den russischen Außenminister Sergei Lawrow offiziell darum, Montoya in eine russische Weltraummission aufzunehmen. Es gab nur ein kleines Problem: Während in der Regierung seines Landes niemand die Angaben des Zahnarztes überprüft hatte, taten dies die Russen umso mehr. Und entdeckten in seinem Lebenslauf vor allem viel Fantasie und eine hohe moralische Beweglichkeit. Der Arzt hatte nämlich nicht den Mount Everest bestiegen, sondern war nur im Rahmen einer Touristentour rund ums Basiscamp gestapft; er hatte nicht den Südpol erreicht, sondern das entsprechende Foto gefälscht; er hatte nicht den mittelamerikanischen Rekord im Tiefseetauchen aufgestellt und darüber als Reporter für National Geographic berichtet, sondern lediglich ein Abonnement der Zeitschrift abgeschlossen. Ebenso wenig hatte ihn die NASA zum Astronauten ausgebildet, nein, er hatte nur einen zweitägigen kommerziellen Kurs bei dem US-Unternehmen NASTAR absolviert. Kurz: Montoya war ein Hochstapler. Was Montoya zu seinen so leicht zu entlarvenden Lügen motivierte, bleibt offen. Laut Medien wandte er sich 1994 nach „Jahren des Drogenmissbrauchs“, einer Scheidung und einem beinahe tödlichen Verkehrsunfall der Religion zu. Ihm sei klar geworden, dass Gott an seine Tür geklopft habe, gab er einer Zeitschrift später zu Protokoll und erklärte: „Ich bin der Avatar von etwas, das sich in der dritten, fünften, zehnten oder elften Dimension befinden könnte.“ Menschen, die diese Erklärung anspricht, können den Laienprediger in der Gemeinde St. Martin de Porres in Guatemala-Stadt regelmäßig live erleben. Und das gleich mit einer Behandlung in seiner nur einen Steinwurf entfernten Klinik Centro Dental verbinden. Zahnarzt ist er wirklich. Schwöre. mg Foto: Dennis – stock.adobe.com/ Montoya – Youtube-Cicloperiodismo
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10 | ZAHNMEDIZIN zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (8) INTERNATIONALE DENTAL-SCHAU 2025 Die definitive gedruckte Keramikkrone ist zum Greifen nah Christian Ehrensberger Ein 3-D-Drucker ist eine Alternative oder Ergänzung zu Schleif- und Fräseinheiten und damit nur etwas fürs Labor? Nein, der Drucker kann sich auch für die Praxis lohnen – etwa zur Herstellung prothetischer Restaurationen und kieferorthopädischer Apparaturen oder von Bruxerschienen. Welche Druck-Optionen es auf dem Stand der Technik für den Zahnarzt gibt und wie dabei die Zusammenarbeit mit dem Labor aussieht, zeigt die IDS Ende März in Köln. Gerade im Bereich der additiven Fertigung zählen zu den Optionen heute im Bereich des Metalldrucks die „Laser Metal Fusion“- Technik (LMF), das Selektive Laserschmelzen, SLM-Verfahren („selective laser melting“), Selektives Lasersintern (SLS), Direktes Metall-Lasersintern (DMLS) und das Lasercusing. Mit allen Verfahren werden Kronen, Brücken und Prothesenbasen („digitale Modellgussbasen“) aus edelmetallfreien Dentallegierungen gefertigt. Praktisch alle denkbaren Geometrien lassen sich realisieren. Durch die Möglichkeit zum additiven Aufbau von Strukturen aus Metall verändern sich auch Geschäftsmodelle. So steht im Einzelfall oft die Entscheidung an, wo gefertigt wird – in der eigenen Praxis oder im Praxislabor, in einem gewerblichen Labor, bei einem Zentralfertiger oder bei einem industriellen Fertigungsservice. Die additive Fertigung erhöht die Therapieoptionen Die Herstellung in großen Stückzahlen macht die additive Fertigung von zahntechnischen Objekten so richtig effektiv. Auf eine Standard-Bauplattform mit 100 Millimetern Durchmesser passen bis zu 100 Kronen, die in fünf Stunden gedruckt werden können – mit einem Doppellaser sogar schon in drei. Über Kronen hinaus zählen zu den druckbaren zahntechnischen Objekten auch Brücken, Stege und Suprakonstruktionen sowie alle implantatgestützten Objekte wie Einzelabutments, Teleskopkronen, Primär- und Sekundärteile, kieferorthopädische Apparaturen, Modellgussklammerprothesen und Teilprothesen. Ein Riesenvorteil ist die Schnelligkeit. Beispielsweise wird die Versorgung mehrerer Zähne (oder mehrerer Patienten) mit Zahnersatz zu einer „ganz normalen“ Therapieoption. Der 3-D-Druck hat das Potenzial, im Einzelfall sowohl den Metallguss als auch Fräs- und Schleifverfahren bei der Fertigung von prothetischen Restaurationen zu ersetzen. Er kann Heute zählen auch Kronen, Brücken und Totalprothesen zu den 3-D-Druck-fähigen Objekten. Foto: © Koelnmesse GmbH / IDS Cologne / Harald Fleissner
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12 | ZAHNMEDIZIN auch zur Modellherstellung direkt aus den Daten eines Intraoralscans genutzt werden – ohne Abformmaterial und Gips. Auf einem solchen gedruckten Kunststoffmodell kann man dann manuell weiterarbeiten. Oder die Restauration wird nach einem computergestützten Design (CAD) aus einem ausbrennbaren Wachs oder Polymer gedruckt und in der Lost-wax-Technik verarbeitet, was in einem gegossenen Werkstück resultiert. Darüber hinaus lassen sich für die konventionelle Technik individuelle Abformlöffel drucken und – dank der Einmalanwendung – damit die hygienischen Probleme bei der Reinigung klassischer, mehrfach zu verwendender Abformlöffel umgehen [Höhne, 2024]. Ein Materialtrend besteht in druckfähigen, mit Keramik hochgefüllten Kunststoffen. Daraus lassen sich mithilfe des DPS-Verfahrens (Digital-Press-Stereolithografie) Restaurationen drucken. Klassischerweise ist das flüssige Harz in einer Wanne, in der sich eine vertikal verfahrbare Bauplattform befindet. Diese wird zunächst so weit an die Flüssigkeitsoberfläche gefahren, dass sich eine dünne Schicht Harz oben auf der Bauplattform sammelt. Diese dünne Schicht wird mit Licht an bestimmten Stellen – gemäß dem „Bauplan“ – ausgehärtet. Die Bauplattform fährt dann ein Stückchen herunter, so dass sich oberhalb der ausgehärteten Schicht wieder eine dünne, zunächst noch flüssige Schicht Harz sammelt. Diese wird wieder ausgehärtet und das Procedere wird bis zum fertigen Werkstück wiederholt. Alternativ zur Wanne gibt es das Harz auch in Form vakuumversiegelter Kapseln. Das kann den Arbeitsablauf vereinfachen und beschleunigen, und es funktioniert innerhalb einer großen Spanne von Viskositäten, insbesondere auch mit hochviskosen keramikgefüllten Harzen. Das „Treppenstufenproblem“ bleibt Mit den hochgefüllten Materialien vollzieht sich die Erweiterung der Indikation 3-D-gedruckter KunststoffRestaurationen von Provisorien hin zu Langzeitprovisorien. Schon ist die Weiterführung in Richtung eines definitiven Zahnersatzes aus dem Drucker greifbar nahe. Statt „Intraoralscan – computergestütztes Design – computergestütztes Fräsen/Schleifen“ könnte in Zukunft an dritter Stelle „computergestütztes Drucken“ stehen. Heute bereits gängig ist die Herstellung von Totalprothesen auf weitgehend digitalem Weg. Am Ende kann eine gedruckte Prothesenbasis mit Alveolen plus gedruckte Zähne stehen, die in die Alveolen eingeklebt werden. Die Druckverfahren der Wahl dafür sind die Stereolithografie (SLA) und das Digital-light-processing-Verfahren (DLP). Bei der SLA schmilzt ein Laser Punkt für Punkt Metallpulver auf, das dann zu einer Schicht aushärtet, während beim DLP-Verfahren die Schicht durch Licht aus einem Projektor mit einem Schlag ausgehärtet wird. Günstiger geht das mit der aufstrebenden Masked Stereolithografie (MSLA), die statt mit einem Projektor, mit einem LCDBildschirm und LEDs im UltraviolettBereich arbeitet. Zu den weiteren Anwendungsbeispielen zählen 3-D-gedruckte Aufbissschienen und kieferorthopädische Apparaturen aus Kunststoff oder Metall. Präoperative Planungsmodelle und intraoperative Schablonen für die Kieferorthopädie (und die Orthopädie) werden heute auch mit dem Fused Deposition Modeling (FDM) hergestellt. Das ist allerdings nicht so präzise wie die anderen Verfahren und stößt dort an Grenzen, wo für Objekte eine hohe Genauigkeit gefordert ist (zum Beispiel bei Kronen, Brücken). Ein grundsätzlicher Konflikt besteht beim 3-D-Drucken zwischen Präzision und Geschwindigkeit. Arbeitet man mit den kleinstmöglichen Schichtstärken (üblicherweise 25 µm), muss man sehr viele Schichten übereinander drucken und braucht lange. Bei großen Schichtstärken (üblicherweise bis zu 0,3 mm) ist man zwar schnell, aber möglicherweise nicht präzise genug. Eine Lösung kann das Arbeiten mit unterschiedlichen Schichtstärken bieten – in den Bereichen, wo es weniger auf Präzision ankommt, schneller drucken; dort, wo es auf Präzision ankommt, in kleinen Schichtstärken langsamer drucken. Es bleibt das „Treppenstufenproblem“: Beim Druck erhält man am Rand stets ein Stufenmuster. Das ist zwar beim Verkleben gedruckter Objekte vorteilhaft (retentive Struktur), bildet aber nicht die runden Übergänge beim natürlichen Zahn ab. Abhilfe kann das Nachbearbeiten des Objekts schaffen, doch das kostet zusätzliche Zeit. Zu einem gleichzeitig schnellen und präzisen Druck, auch zur Milderung des Treffenstufenproblems können neue Druckmaterialien beitragen, ebenso neue Laser, neue Projektoren und andere Arbeitswellenlängen [Höhne, 2024]. Und mit einem Mischen mehrerer Materialien vor dem Druck kommt der Anwender zu maßgeschneiderten physikalischen Eigenschaften und Farbgebungen. Zurzeit wird herstellerseitig an vielen Stellschrauben gedreht – und zur IDS werden die neuesten Entwicklungen präsentiert. Praxiskompatible Preise Für wenige hundert Euro bekommt die Praxis schon ein Einsteigergerät für Anschauungs- und Funktionsmodelle, etwa für die Kieferorthopädie (vor allem FDM-Verfahren, DLP-Verfahren). Tischgeräte für die Klinik, die Praxis und das Praxislabor bewegen sich in mittleren und höheren vierstelligen Regionen. Damit lassen sich dann aber auch viele verschiedene Objekte wie Langzeitprovisorien, Totalprothesen oder Bohrschablonen anfertigen. Auch die Druckmaterialien fallen stärker ins Gewicht – unter anderem wegen der Anforderungen an die Biokompatibilität. Welche der zahlreichen Möglichkeiten des dentalen 3-D-Drucks für die eigene Praxis interessant sind, kann man auf der IDS vom 25. bis zum 29. März 2025 in Köln klären. zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (10) Dr. Christian Ehrensberger Schwanthalerstr. 27, 60594 Frankfurt am Main cu_ehrensberger@web.de Foto: privat
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zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (12) 14 | PRAXIS PRAXIS-AUSFLUG AUF DIE IDS Gezielt ins Getümmel Auf der weltgrößten Dentalmesse, der IDS, können Zahnärzte und ihre Teams innerhalb kurzer Zeit ein breites Spektrum an Informationen, Neuheiten und Branchenaustausch erleben. Um sich im Angebot nicht zu verlieren und Erwartungen zu schärfen, lohnt sich ein wenig Vorbereitung – zwei Praxischefinnen und ein Praxischef erzählen, wen sie mitnehmen und was sie erwarten. Vom 25. bis zum 29. März 2025 öffnet die Internationale DentalSchau in Köln wieder ihre Tore für das dentale Fachpublikum. Es wird die 41. Ausgabe des „Leading Dental Business Summit“ sein, die sich als Weltleitmesse der Branche versteht und sich an Zahnärzte und Praxismitarbeiter, Zahntechniker, den DentalFachhandel, Dentallabore, Vertreter aus Industrie und Forschung, Auszubildende und Studierende richtet. Rund 2.000 Aussteller, darunter viele internationale Akteure der Branche, nehmen teil. Von Produktneuheiten und Live-Demonstrationen, über Fortbildungen bis zum Networking – die Tage halten für Zahnärzte und ihre Teams viele Möglichkeiten bereit, tief einzutauchen. Zu den Ausstellern gehören Hersteller, Importeure, Dienstleistungsanbieter, Verbände und Institutionen mit direktem Bezug zu dentalmedizinischen und -technischen Zur letzten IDS 2023 kamen rund 120.000 Besucher aus 132 Ländern nach Köln. TOBIAS WITT AUS LICHTENSTEIN/RÖDLITZ IN SACHSEN „WIR KÖNNEN SEHEN, WOHIN DIE REISE GEHT!“ Witt fährt mit seinem Praxisteam seit 2007 regelmäßig zur IDS. Er will, dass nach Möglichkeit alle dabei sind. Das sind dann bis zu zwölf Personen – angestellte Zahnärzte, DH und ZFA. „Wir gehen zusammen auf die IDS, aber jeder schaut auch für sich links und rechts über den Tellerrand. Mir ist es wichtig, dass wir mit allen möglichen Firmen und Organisationen ins Gespräch kommen, auch mit den kleineren“, erklärt er. Im Zentrum stehen die Vorträge und die damit verbundenen Weiterbildungsmöglichkeiten, etwa zur Prophylaxe oder zur Patientenkommunikation. Witt ist auch gelernter Zahntechniker, er hat sich über die Jahre ein Netzwerk aufgebaut, in das er seine Mitarbeiter integrieren möchte. Besonders spannend findet er die internationalen Aussteller. „Da können wir im Team sehen, wo die Reise auch für uns vielleicht einmal hingeht im Bereich Praxis und Zahnmedizin“, soWitt. Von Dienstag bis Donnerstag ist das Team den ganzen Tag auf der Messe und schaut abends gemeinsam bei Events vorbei. „Das ist intensiv, der geballte Input innerhalb weniger Tage. Aber die Reise soll sich lohnen.“ Damit auch jeder ein bisschen zur Ruhe kommen kann, ist die Unterkunft wichtig. Dafür bespricht Witt mit dem Team im Vorfeld, ob sie in Messenähe bleiben oder doch besser etwas außerhalb unterkommen. Foto: Simon - adobe.stock.com
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16 | PRAXIS Erzeugnissen und Einrichtungen. Veranstalter ist die Gesellschaft zur Förderung der Dental-Industrie mbH (GFDI), ein Wirtschaftsunternehmen des Verbands der Deutschen Dental-Industrie (VDDI). Vorbereitung Da die Messe und ihre Angebote groß sind, lohnt es sich, vorab einmal einen Überblick zu verschaffen. Auf Website www.ids-cologne.de sind die Aussteller und das Programm aufgelistet. Die kostenlose App der Ausstellung, die „IDS Cologne“, kann man anonym als Gast nutzen oder sich beim erstmaligen Öffnen einer Branche zuordnen, um spezifischer über die Messe geleitet zu werden – zum Beispiel als Zahnärztin, ZFA, Mitarbeiter eines Dentallabors, dem Fachhandel oder von Dienstleistungen und so weiter. Es gibt auch hier eine Übersicht der Aussteller und ihrer Standorte, die alphabetisch geordnet ist, sowie das Programm der jeweiligen Tage. Der Hallenplan ist zentral anwählbar. Unter „Meine Messe“ ist das Messeticket abrufbar, ebenso wie gespeicherte Favoriten und der eigene IDS-Terminkalender. Anfahrt und vor Ort Für Besucher ist die Messe von Dienstag bis Samstag zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet. Für die Anfahrt mit dem Auto ist der Eingang Nord mit der Adresse Messeplatz 1 geeignet. Die Zufahrt zum Messehochhaus und in das Besucherparkhaus erfolgt über die Deutz-Mülheimer-Straße 111. Wer über den zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (14) Hallenplan der IDS 2025 in der Köln Messe Foto: IDS DR. PETRA VOLZ AUS GARMISCH-PARTENKIRCHEN „WIR NEHMEN DIE VIBES AUF“ Volz reist mit ihrem Partner und einem Teil ihres Teams zur IDS. Wer von ihren 24 Mitarbeiterinnen mitkommt, wurde vorher im Team-Meeting besprochen, damit sich niemand übergangen fühlt. Begleitet wird sie von den Standortleiterinnen ihrer beiden Praxen, einer routinierten und universell einsetzbaren Vollzeit-Assistenz und einer ZMP. Alle wissen, was der Messeaufenthalt die Chefin kosten wird. „Wir gehen transparent mit dem Thema um, damit unsere Mitarbeiter auch eine Vorstellung davon bekommen.“ Auf der Messe ermutigt sie ihr Team, sich gezielt umzusehen – und dafür am besten vor der Anreise schon einmal den Lageplan und die Termine zu sichten: „Die Veranstaltung und das Angebot sind so groß, dass es schnell unübersichtlich werden kann. Deshalb ist mein Rat, sich vor dem Messebesuch etwas vorzubereiten und zu schauen, was für wen interessant sein könnte. Eventuell kann man auch schon vorher Termine mit Ansprechpartnern vereinbaren – und sich im Getümmel so einen Fixpunkt suchen“, sagt Volz. Zusammen wollen sie sich informieren, wie der Bereich QM in ihren Praxen noch besser gelebt werden kann. Die DH soll sich neue Artikel ansehen, die im Rahmen der PZR zum Einsatz kommen könnten. Sie selbst plant die Anschaffung eines 3-D-Druckers und ist gespannt auf die Produktvorführungen. „Die IDS bietet sehr viele Infos, Veranstaltungen und Demos auf einem Fleck. Wir können alles anschauen, erleben und in Kontakt kommen, ohne dafür den Ort wechseln zu müssen. Ganz besonders wichtig für mich ist das Netzwerken. Darüber hinaus können wir an den Ständen die Vibes einfangen und Ansprechpartner persönlich kennenlernen“, erklärt die Zahnärztin. Ihre Tipps: vorab informieren und zeitlich planen: Welche Angebote gibt es wann und für wen? bestenfalls im Vorfeld schon Termine etwa für eine Beratung vereinbaren vergleichen und davon profitieren, dass alles an einem Ort ist spezielle Messe-Preise erfragen (rabattierte Preise für Neuanschaffungen) Wer sparen will, kann über AirBnB oder andere Plattformen günstigere Unterkünfte finden. Tische im Restaurant reservieren das Event mit dem gesamten Team besprechen, selbst wenn nicht alle mitkommen
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18 | PRAXIS Nahverkehr kommt: Die Straßenbahnlinien 3 und 4 und 14 halten an der Haltestelle „Koelnmesse“ am Eingang Ost. Zum Eingang Süd und West gibt es Taxis und Shuttlebusse. Es gibt vier separate Eingänge und damit verschiedene Ankunftspunkte auf der IDS. Die Ausstellungen sind in den Hallen 1, 2, 3, 4, 5, 10 und 11 untergebracht. Die gesamte Messe ist barrierefrei. Kostenloses WLAN steht über den „#hotspot.koelnmesse“ zur Verfügung. Die Garderoben befinden sich jeweils an den Eingängen. Jacken und Gepäck können kostenfrei abgegeben und am Ende jedes Messetages wieder abgeholt werden. Unterkunft und Verpflegung Das Messegelände bietet einen eigenen, zentralen Food Court mit Klassikern wie Currywurst und Pommes, aber auch internationale Speisen. Ein Teil der Stände befindet sich draußen, hier kann man kurz durchatmen. Manche Aussteller bieten kleine Snacks und Fingerfood an. Ein gutes Frühstück vor dem Messestart ist aber sicher eine vernünftige Idee. Ebenso wie eine frühe Buchung für die Unterkunft. Während der Messe-Zeit sind viele Hotels schnell ausgebucht und zudem recht teuer. Eine Alternative können Ferienwohnungen, Apartment-Hotels oder eine Buchung über AirBnB sein. Nach der Messe Messetage sind intensiv. Das sollte bei der Planung bedacht werden. Es finden zahlreiche Abendevents von Ausstellern statt oder es geht in Gruppen noch weiter ins Restaurant. Ist das „dentale“ Programm geschafft, lockt Köln mit Brauhaus-Kult und vielen weiteren Angeboten. Auf der anderen Rheinseite liegt die Innenstadt mit dem ShoppingViertel am Neumarkt, dem Friesenviertel und dem Belgischen Viertel mit Bars, Restaurants und Braustuben in bunten Fachwerkhäusern. Der Dom ist UNESCO-Weltkulturerbe. Kunst- und Kulturinteressierte finden in der Altstadt das Römisch-Germanische Museum als Schatzkammer der antiken Vergangenheit der Stadt und mit dem berühmten Dionysos-Mosaik. Das Museum Ludwig zeigt eine umfangreiche Sammlung moderner Kunst – von Picasso über Warhol bis Lichtenstein. Übrigens: Am 29.03.2025 dürfen ZFAAzubis und Studierende gratis auf die IDS! Das Eintrittsticket gilt gleichzeitig als Fahrkarte für das VRR- und das VRS-Gebiet. Im Ticket-Shop muss lediglich der Code NEXTGEN eingegeben werden. LL zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (16) 180.000 Quadratmeter Messefläche werden in den fünf Tagen zum Mittelpunkt der Dentalwelt. Foto: © Koelnmesse GmbH, Oliver Wachenfeld DR. LILLY QUALEN AUS NIENDORF AN DER OSTSEE „WIR PLANEN NICHT ALLES STRIKT DURCH!“ Die IDS und damit verbunden ein paar Tage Köln stehen in diesem Jahr auch für das Team von Dr. Lilly Qualen auf dem Plan. Zusammen waren sie zwar noch nicht auf der Messe, verbringen aber gerne Zeit miteinander und waren bereits gemeinsam auf Reisen. So entstand der Wunsch zur IDS zu fahren. Qualens Erwartungen: „Für mich geht es hauptsächlich darum, meine Netzwerkpartner zu treffen. Ich freue mich sehr auf das Wiedersehen und den Austausch mit den Kollegen. Das Team freut sich besonders auf Produktneuheiten und Giveaways, aber auch auf direktes Einkaufen oder Bestellen von Praxisausstattung, Instrumenten und Materialien.“ Besonders spannend seien die chirurgischen Instrumente und Prophylaxe-Artikel. ZMP und DH hielten immer Ausschau nach Verbesserungen und könnten in Köln sicher viel entdecken, meint die Chefin. „Dem Team ist klar, dass der Ausflug ein Investment in unser Teambuilding ist – und gleichzeitig dem Knüpfen von Kontakten dient. Die IDS-Reise mit einer 13-köpfigen Mannschaft ist sicherlich nicht die günstigste Variante für ein gemeinsames Event. Ich weiß aber, wie gut uns die Zeit dort tun kann und dass meine Damen das genauso wertschätzen“, betont sie. Sie hat sich vorgenommen, den Aufenthalt nicht zu strikt durchzuplanen. Es sollte immer Zeit zur freien Verfügung bleiben. „Wir freuen uns, wenn wir vielleicht noch eine After-Show-Party besuchen können. So lässt sich Netzwerken und Spaß im Team doch am besten verbinden“, sagt Qualen. Für die Übernachtung hat die Teamchefin mehrere Zimmer in einem Apartmenthaus gebucht. Ein bisschen Privatsphäre schadet nicht, so kann jeder ungestört den Abend beenden. Das sei auch ein bisschen günstiger als die hohen Zimmerpreise in einem der umliegenden Hotels zur Messezeit.
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20 | POLITIK ZUSICHERUNG DES BMG Vorerst keine Sanktionen bei der ePA für alle Nach der zeitlichen Anpassung des Roll-outs für die elektronische Patientenakte (ePA) für alle hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Sanktionen gegen die Praxen erst einmal ausgesetzt. Ursprünglich sollten alle Praxen am 15. Januar 2025 über eine aktuelle Software zur Nutzung der ePA verfügen. Andernfalls wäre ihnen das Honorar um ein Prozent gekürzt und die TI-Pauschale abgesenkt worden. Das BMG wies jetzt in einem Brief an die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und an die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) darauf hin, dass eine Überprüfung, ob Praxen die geforderte Technik besitzen, erst nach dem bundesweiten Roll-out stattfinden solle. Dem Schreiben nach startet der bundesweite Roll-out „voraussichtlich erst nach dem ersten Quartal 2025“. Anfang Dezember hatte das Ministerium bekanntgegeben, dass die PVS-Hersteller nicht mehr verpflichtet seien, alle Praxen bis zum 15. Januar mit einem zertifiziertem ePAModul auszustatten. Der Roll-out seitens der Industrie solle zunächst in den Modellregionen beginnen. Wenn die Erfahrungen dort positiv verlaufen, schließe sich der bundesweite Roll-out – zusammen mit der Nutzungsverpflichtung der Zahnärzte, Ärzte und Psychotherapeuten – an, teilte das BMG weiter mit. Dies erfolge frühestens ab dem 15. Februar 2025. ck,mg zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (18) WIE HALTEN ES DIE SCHWEIZER MIT DER EPA? DAS ELEKTRONISCHE PATIENTENDOSSIER (EPD) NUTZT KAUM JEMAND Im Sommer 2015 wurde in der Schweiz das elektronische Patientendossier (EPD) auf den Weg gebracht. Die Sammlung persönlicher Dokumente mit Informationen rund um ihre Gesundheit ist freiwillig für Patienten und für vor 2022 zugelassene Arztpraxen. Einrichtungen, die stationäre Behandlungen anbieten (Akutspitäler, psychiatrische Kliniken und Rehabilitationskliniken, Pflegeheime und Geburtshäuser) müssen seit April 2022 das EPD anbieten. Dabei müssen die Schweizer selbst aktiv werden und ein EPD eröffnen, das auch jederzeit wieder geschlossen werden kann. In dem digitalen Dokument können Arztbriefe, Pflegeberichte, Medikationslisten, Röntgenbefunde und Impfnachweise gespeichert werden. Personen und Organisationen, die nicht an der Behandlung beteiligt sind – Behörden, Krankenversicherer, Zusatzversicherer oder Lebensversicherer – haben keinen Zugriff auf das EPD. Auch der Vertrauensarzt einer Krankenkasse hat keinen Einblick in die EPD-Dokumente. Die Speicherung des EPD erfolgt dezentral und verschlüsselt in acht zertifizierten „EPD-Gemeinschaften“. Diese befinden sich alle in der Schweiz und unterstehen dem Schweizer Recht. Große Verbreitung hat die EPD bisher nicht: Bis Ende Oktober wurden laut der Schweizer Koordinationsstelle von Bund und Kantonen 76.795 Patientendossiers eingerichtet. Das entspricht etwa einem Prozent der volljährigen Bevölkerung.
€ POLITIK | 21 So lange der bundesweite Roll-out nicht erfolgt ist, müssen Ärzte und Zahnärzte keine Sanktionen befürchten, wenn sie das aktuelle ePA-Modul nicht installiert haben. zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (19) WIE LÄUFT ES MIT DER EPA IN ÖSTERREICH? ELGA NUTZTEN FAST ALLE In Österreich wurde 2013 die Grundlage für die Umsetzung der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) geschaffen. Die technische Basis sind das ELGA-Portal für Bürger, ein zentraler Patientenindex, ein Index aller Gesundheitsdiensteanbieter sowie ein Berechtigungsund Protokollierungssystem. Die ELGA-Gesundheitsdiensteanbieter (ELGA-GDA) sind gesetzlich verpflichtet, die Gesundheitsakte zu befüllen. Dazu gehören Krankenanstalten, Einrichtungen der mobilen und der stationären Pflege, Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Apotheken. Gespeichert werden bislang Entlassungsbriefe, Labor-, Radiologie- und Ambulanzbefunde sowie Medikationsdaten, aktuell läuft ein Pilotversuch zur Speicherung von Bilddaten. Perspektivisch sollen auch Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten in die ELGA aufgenommen werden. Keinen Zugriff haben neben den vom Patienten ausgeschlossenen Gesundheitsdienstleistern Beschäftigte der staatlichen Sozialversicherungen, Ärztinnen und Ärzte, die für private Versicherungen Untersuchungen durchführen, Behörden sowie Amts-, Schul- und Betriebsärzte und Mediziner, die für das Bundesheer tätig sind. Die Speicherung der Gesundheitsdaten erfolgt dezentral im lokalen Datenspeicher der ELGA-GDA, davon ausgenommen sind Daten zur e-Medikation, diese werden aus technischen Gründen zentral gespeichert. Datenspeicher, in denen ELGA-Gesundheitsdaten gespeichert werden, müssen sich per Gesetz auf dem Gebiet der Europäischen Union befinden, um sicherzustellen, dass das strenge europäische Datenschutzrecht als Mindeststandard gilt. Österreicher können mittels Opt-out sowohl der Verwendung einzelner Applikationen als auch der generellen ELGA-Nutzung widersprechen. Stand 30. September 2023 haben in Österreich 9,1 Millionen Menschen die ELGA. Mehr als 279.000 Personen haben der Nutzung komplett, etwa 100.000 einzelnen Applikationen widersprochen. Fotos: nakigitsune-sama – stock.adobe.com, Black White Mous – stockadobe.com sträight Aligner bluedenta T 04644 - 958 90 31 M info@bluedenta.de Wwww.bluedenta.de Jetzt Online-Infotermin buchen! 046449589031 Hotline WirdieArbeit, SiedasVergnügen Alle sträight Aligner + Höchste Qualität: werden zu 100% in Deutschland hergestellt Einschätzung und Planung + KFO statt KI: durch echte Kieferorthopäd:innen Patientenfall innerhalb von +E!zient: wenigen Minuten digital angelegt Kosten entstehen erst bei + Transparent: wirklichem Behandlungsbeginn www.sträight.de Online
22 | PRAXIS EPA, TI-MESSENGER UND TI-GATEWAY Das ändert sich im Bereich TI ab 2025 Praxen up to date: Die Anwendungen und Dienste der Telematik-Infrastruktur sollen auch in diesem Jahr erweitert, verbessert oder vereinfacht werden. „ePA für alle“ Ab dem 15. Januar 2025 wird „elektronische Patientenakte (ePA) für alle“ zunächst in den beiden Modellregionen Hamburg und Franken eingeführt sowie in den KV-Regionen Nordrhein und Westfalen-Lippe. Nur die dortig teilnehmenden Leistungserbringenden haben Zugriff auf die ePA, Zahnärztinnen und Zahnärzte außerhalb der Testregionen erst nach dem bundesweiten Roll-out. Dieser soll voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2025 starten. Ab dem 15. Januar kann in der ePA 3.0 die elektronische Medikationsliste (eML), eine automatische Erstellung von Medikationsdaten über den E-Rezept-Fachdienst erstellt werden. Zudem werden der Up- und der Download von Dokumenten in der ePA möglich. Ab dem 15.07.2025 gibt es in der ePA 3.1 den elektronischen Medikationsplan (eMP), der bisher auf eGK verfügbar war. AMTS-relevante Zusatzinformationen wie Allergien und Unverträglichkeiten können ebenfalls notiert werden. Ab dem Zeitpunkt gibt es auch die Möglichkeit der Datenspende für Forschungszwecke. Weiter wird ein TI-Messenger implementiert, über diesen können sich Ärzte und Gesundheitseinrichtungen zu Patienten austauschen. Im Jahr 2026 soll die Volltextsuche in der ePA möglich sein. (Alle Angaben Stand Dezember 2024.) Online Check-In (OCI) für PKV-Versicherte Die Übermittlung der Krankenversicherungsnummer (KVNR) von der Privaten Krankenversicherung (PKV) an die Praxis ist ab 2025 möglich. Voraussetzung dafür ist, dass Versicherte eine Gesundheits-ID als digitale Identität haben. Diese ist für die Nutzung von digitalen Anwendungen zum Beispiel dem E-Rezept und der ePA bei PKV-Versicherten notwendig. Weitere Infos dazu stehen auf der Website der PKV bereit. TI-Messenger (TI-M) Mit dem von der gematik entwickelten TI-Messenger soll sich ab diesem Jahr ein Anbieter-übergreifender Kurznachrichtendienst weiter etablieren, mit dem im Medizinwesen ortsunabhängig und in Echtzeit kommuniziert werden kann – etwa bei Rückfragen zur verordneten Medikation, Infos über vorliegende Laborbefunde oder Rückrufbitten. Wichtige Nachrichten können als Textnachrichten versendet werden, ähnlich wie bei WhatsApp oder Signal, vom Smartphone oder Desktop-PC aus. Foto: Halfpoint - adobe.stock.com zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (20)
PRAXIS/NACHRICHTEN | 23 Ab Mitte des Jahres erfolgt die Einführung von TI-M Pro, einer Messenger-Lösung speziell für Ärzte und Zahnärzte. Dabei bleibt die Kommunikation unter der Hoheit der Praxen. Das bedeutet, dass ein Chat nur von Praxen eröffnet werden kann. In einem zweiten Schritt soll es die Möglichkeit zur Automatisierung geben und die Nutzung von Chatbots möglich werden. Update für KIM 1.5.x Sofern noch nicht erfolgt, sollten Zahnarztpraxen dringend das von den Anbietern bereitgestellte Update „KIM 1.5.x“ für den Kommunikationsdienst einspielen. Die Zulassungen der gematik für die Version 1.0 liefen bereits Ende September 2024 aus. Mit der Version 1.5.3 wird es möglich, mithilfe des sogenannten Anwendungskennzeichens eine KIM-Adresse fest mit einer Anwendung zu verknüpfen, beispielsweise EBZ@praxis-xyz.kim.telematik nur für Nachrichten im Kontext des Elektronischen Beantragungs- und Genehmigungsverfahrens. Self-Service-Portal im Verzeichnisdienst der TI Zur Verbesserung der Such- und Findbarkeit von Zahnärzten, Ärzten und Praxen soll für den Verzeichnisdienst der TI ein Self-Service-Portal etabliert werden. Über dieses Portal können gesuchte Zahnärzte spezielle Angaben in ihrem eigenen Eintrag ergänzen oder ändern, etwa die Öffnungszeiten, die angebotenen Dienstleistungen und den Namen der Praxis. TI-Gateway ohne Konnektor Mit dem TI-Gateway ist eine Alternative zum Konnektor als TI-Zugang am Markt verfügbar. Dieser funktioniert über zugelassene Dienstleister, die in geprüften Rechenzentren die Highspeed-Konnektoren betreiben. Darüber kann sich dann gleichzeitig eine Vielzahl medizinischer Einrichtungen mit der TI verbinden. Einen eigenen Konnektor braucht es dann nicht mehr, den ordnungsgemäßen Betrieb verantwortet der Anbieter des TI-Gateways. Die medizinische Einrichtung schließt dafür einen Vertrag mit einem der zugelassenen Dienstleister ab, erklärt die gematik. Mit einer zentralen Administration, Problembehebung und Update-Verwaltung soll der Aufwand für die Praxen minimiert werden, verspricht sie den Praxen. Interessant ist das Ganze insbesondere für Praxen, deren Konnektor auf das Laufzeitende zugeht. Diese Praxen sollten Angebote ihrer Dienstleister prüfen: Lohnt sich eine Laufzeitverlängerung des Konnektors, ein neuer Konnektor oder der Wechsel zu TI-Gateway? Ab Ende 2025 wird es möglich sein, ein TI-Gateway ohne physischen elektronischen Praxisausweis (SMC-B) zu betreiben. Das Äquivalent gilt dann als digitale Identität für die Praxen, die im Rechenzentrum sicher hinterlegt wird. Für 2026 wird an einer Lösung gearbeitet, die es ermöglicht, die GesundheitsID statt der eGK als Versicherungsnachweis zu verwenden. Weiterhin ist die Migration des Versichertenstammdatenmanagements (VSDM) auf die nächste Stufe VSDM 2.0 geplant. Das Einlesen und Aktualisieren der eGKs soll hiermit entfallen. Diese Anwendung wird die erste Anwendung der sogenannten „TI 2.0“ sein. LL zm115 Nr. 01-02, 16.01.2025, (21) Statistisches Jahrbuch der BZÄK 2023/2024 erschienen Die neue Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs wurde zum Deutschen Zahnärztetag veröffentlicht. Darin wurden aktuelle Daten zu unterschiedlichen Aspekten der zahnärztlichen Berufsausübung, der Wirtschafts- und Beschäftigungsleistung der Zahnärzteschaft sowie zur Mundgesundheit der Bevölkerung grafisch, tabellarisch und textlich aufbereitet. Datenquellen sind unter anderem die GOZ-Analyse, das Zahnärztliche Satellitenkonto sowie die Erhebungen der Statistischen Ämter. Das Statistische Jahrbuch kann für zehn Euro (zzgl. MwSt. und Versand) bestellt werden. Bezugsquelle: www.bzaek.de/ service/broschueren-und-publikationen KZBV-Jahrbuch 2024 erschienen Die aktuelle Ausgabe des Jahrbuchs bietet wieder vielfältige Einblicke ins Versorgungsgeschehen, zum Beispiel detailliert aufbereitete Ergebnisse zu den Kosten- und Versorgungsstrukturen in vertragszahnärztlichen Praxen aus der mittlerweile sechsten Erhebungswelle des Zahnärzte-Praxis-Panels (ZäPP) oder aber zur Entwicklung der Zahnärzte- und Praxiszahlen. Außerdem gibt es statistische Basisdaten zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Zahnärzte, zu GKV-Einnahmen und -Ausgaben, zur Bevölkerungsstruktur und zur Inanspruchnahme zahnmedizinischer Leistungen. Die Datensammlung aus amtlichen und offiziellen Statistiken von KZBV, BZÄK, Statistischem Bundesamt sowie Bundesgesundheitsministerium können Sie sich über die Web-Seite der KZBV (www.kzbv.de) kostenfrei im PDF-Format herunterladen oder zum Selbstkostenpreis von zehn Euro (zuzüglich Porto) als Print-Version bestellen. Bezugsquelle: www.kzbv.de, Rubrik: Service/Statistisches Jahrbuch Fotos: KZBV, BZÄK NEWS
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