Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 3

18 | GESELLSCHAFT OPIOID-KRISE IN DEN USA Ibuprofen gegen Hydrocondon Eine Studie aus den USA zeigt, dass nicht-opioide Analgetika bei der Behandlung postoperativer Schmerzen nach einer Weisheitszahnentfernung mindestens so effektiv wirken wie Opioide. Die Verschreibungspraxis in den USA sieht allerdings anders aus – weiterhin sterben jährlich unzählige Menschen an einer Überdosis Opioide. Die ADA empfiehlt, Opioide als erste Wahl bei der Schmerzbehandlung zu vermeiden. Die Studienergebnissen können dabei helfen, die Opioid-Verschreibungen weiter zu reduzieren. Eine Kombination aus Paracetamol und Ibuprofen lindert die Schmerzen nach einer Weisheitszahnentfernung besser als Opioide. Das geht aus einer Studie der Rutgers Health University hervor. Die Studie mit mehr als 1.800 Patienten hat ergeben, dass diejenigen, die eine Kombination aus Ibuprofen und Paracetamol erhalten hatten, besser schliefen, weniger Schmerzen hatten und zufriedener waren als diejenigen, die das Opioid Hydrocodon mit Paracetamol erhielten. Um die Schmerzlinderung durch Opioide mit der durch Nicht-Opioide zu vergleichen, führten die Forschenden eine randomisierte Studie an 1.800 Patienten, die sich einer chirurgischen Entfernung durchgebrochener Weisheitszähne unterziehen mussten, an fünf klinischen Standorten durch. Dieser Eingriff kann postoperativ mäßige bis starke Schmerzen verursachen. Die Hälfte der Patienten erhielt Hydrocodon mit Paracetamol, die andere Hälfte erhielt eine Kombination aus Paracetamol und Ibuprofen. Die Patienten bewerteten in der Woche nach dem Eingriff ihr Schmerzempfinden und andere Ergebnisse, zum Beispiel die Schlafqualität. Die Nicht-Opioide erzielten eine effektivere Schmerzlinderung Bei den Patienten, die die rezeptfreie Kombination erhielten, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie zusätzliche Schmerzmittel benötigten, nur halb so hoch wie bei den Patienten, die Opioide erhielten. Sie berichteten gleichzeitig über eine höhere Gesamtzufriedenheit mit ihrer Schmerzbehandlung. Die in der Fachzeitschrift The Journal of American Dental Association veröffentlichten Ergebnisse zeigten, dass die Jedes Jahr sterben mehr als 80.000 Amerikaner an einer Überdosis Opioide, erklärt Studienleiterin Janine Fredericks-Younger. Foto: Victor Moussa – stock.adobe.com zm115 Nr. 03, 01.02.2025, (120)

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