zm115 Nr. 03, 01.02.2025, (152) 50 | ZAHNMEDIZIN tageseinrichtungen Eltern mit Informationen erreicht werden (rund 83 Prozent). In 3.553 Kitas konnten 243.782 Eltern erreicht werden (88 Prozent). Dabei war die häufigste Form der Zusammenarbeit neben den Faltblättern „Eltern putzen Kinderzähne sauber“ und „Mein Frühstück im Kindergarten“ die Verwendung von Malblättern und Zahnputz-Urkunden mit Infos für die Eltern auf der Rückseite. Begrüßungsbriefe für neue Eltern (einschließlich Zahnärztlichem Kinderuntersuchungsheft) und die Verabschiedung der zukünftigen Schulkinder waren ebenfalls beliebt; mit einem Neulingselternnachmittag/-abend wurde gut ein Achtel der Eltern erreicht. Auf etwa 20 dokumentierbaren Wegen wurden so 243.782 Eltern von 276.943 gemeldeten Kindern durchschnittlich vier- bis fünfmal in einem Betreuungsjahr erreicht. Diskussion Die Umsetzung des ZähneputzenÜbens liegt im Schuljahr 2023/2024 zwischen 8,8 und 95,5 Prozent. Der Rückgang gegenüber dem Vor-CoronaJahr beträgt 14 Prozent. Vermutlich sind diese reduzierten Werte auch darin begründet, dass bei der Stammdatenabfrage die Antwort „Wir wollen demnächst wieder starten“ als ein „Wir üben nicht“ gewertet wurde. Insgesamt scheint der Rückgang mit mehreren, individuelle Faktoren zusammenzuhängen. So sind unterschiedliche Rahmenbedingungen in Kitas seitens der Kommunen und der Kreise sowie der Träger vorgegeben. Auch der Fortbildungsstand der pädagogischen Fachkräfte, die Serviceleistungen der AkJ-Geschäftstellen und die Betreuung durch die Patenschaftsteams variieren. Ohne eine weitere finanzielle Förderung der Gruppenprophylaxe kann der gesetzliche Anspruch der Kinder auf das Erlernen einer Zahnputz-Systematik im Vorschulalter in allen Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege nicht sicher gewährleistet werden. Auch der forcierte Fachkräftemangel in den Kitas führt aktuell immer noch dazu, dass das tägliche Üben der KAIplus Systematik nicht wieder aufgenommen wurde [DAJ, 2022]. Tendenziell haben pädagogische Fachkräfte im Schuljahr 2024/2025 mithilfe des Stufenmodells (www.lagh.de/ downloads) das Üben auf Stufe 1 oder 2 wieder aufgenommen. Die Umsetzung des Konzepts „Zuckerfreier Vormittag“ beweist eindrucksvoll, dass pädagogische Fachkräfte in Hessen freiwillig und ohne staatliche Vorgabe bei Maßnahmen der Gesundheitsförderung, für die sie sich zuständig fühlen, einen chancengerechten Beitrag durch Verhältnisprävention leisten. Zusammen mit dem ausschließlichen Trinken von Wasser / ungesüßtem Tee in der gesamten Betreuungszeit erreichen sie für alle Kinder ein hohes Maß an Zuckerreduktion. Sie fördern damit die Gesundheit aller Kinder in Hinblick auf alle ernährungsbedingten Krankheiten. Auch die Informationsvermittlung an die Eltern scheint vielerorts sehr gut umgesetzt zu werden. Pädagogische Fachkräfte leiten die Informationsmaterialien – auch digital – an die Eltern weiter. Darüber hinaus scheint der Informationsweg über die Patenschaftsteams eine große Rolle zu spielen, denn es konnten 88 Prozent aller Eltern vierbis fünfmal im Jahr erreicht und so über die Wichtigkeit der Mundgesundheitsförderung ihrer Kinder informiert werden. Insgesamt zeigt sich eine erfreuliche Umsetzung der Gruppenprophylaxe im Hessen. Deutlich wird die Rolle der erwachsenen Bezugspersonen im Hinblick auf die Mundgesundheit der Kinder: Nur durch aktive Mitarbeit ihrer Bezugspersonen können die Kinder von dem kariespräventiven Effekt der gruppenprophylaktischen Maßnahmen vollumfänglich profitieren. ZÄHNEPUTZEN-ÜBEN IN KITAS IM SCHULJAHR 2023/2024 AKJ Einrichtungen Gesamt (n) Einrichtungen in % 2023/2024 2023/2024 Bergstraße 176 38.1 Darmstadt 360 28.1 Frankfurt 856 66.7 Fulda 150 64.7 Gießen 183 76 Groß-Gerau 171 8.8 Hersfeld 88 95.5 Hochtaunus 158 63.3 Kassel 279 78.9 Lahn-Dill 159 34 Limburg 120 60.8 Main-Kinzig 266 50.8 Marburg 165 76.4 Offenbach 310 36.1 Schwalm-Eder 107 47.7 Vogelsberg 58 32.8 Waldeck 101 90.1 Wetterau 197 58.4 Wiesbaden 292 72.3 Werra-Meißner 66 78.8 gesamt 4.262 57.1 Quelle: Datenbank Gruppenprophylaxe LAGH
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