zm115 Nr. 04, 16.02.2025, (208) 14 | ZAHNMEDIZIN INTERNATIONALE DENTAL-SCHAU 2025 Das Implantat als Prophylaxe-Konzept Christian Ehrensberger Implantatprophylaxe und Periimplantitistherapie gleichen der Quadratur des Kreises: Auf der einen Seite steht eine ausreichende Reinigungswirkung, auf der anderen die Schonung der Implantatoberflächen. Welche Verfahren und Produkte dabei helfen und wie das so erhaltene Implantat selbst eine Prophylaxemaßnahme wird, zeigt die 41. Internationale Dental-Schau (IDS) vom 25. bis zum 29. März 2025 in Köln. Jede Praxis hat Patienten mit einem Bedarf an Implantatprophylaxe. Das zeigt schon die siebenstellige Zahl an Implantationen pro Jahr. Aber auch die Folgen sprechen für sich: Insgesamt 43 Prozent der Implantat-Patienten entwickeln eine periimplantäre Mukositis, 22 Prozent eine Periimplantitis [Derks & Tomasi, 2015]. Dabei ist eine Analogie zu den Verhältnissen bei natürlichen Zähnen gegeben: Die periimplantäre Mukositis ist reversibel wie die Gingivitis, die Periimplantitis chronisch. In fortgeschritteneren Stadien imponiert ein marginaler Knochenabbau im krestalen Anteil der Implantate, der ohne weitere Therapie zum Implantatverlust und zur Defektbildung im knöchernen Alveolarfortsatz führen kann [Bergmann, 2010]. Die nicht-chirurgische Behandlung von Periimplantitis stellt eine Herausforderung dar. Von PZR/UPT zu PIR/UIT Die Mittel und Wege zu einer erfolgreichen Prophylaxe und Therapie leiten sich weitgehend von der Parodontaltherapie ab und sind demgemäß ähnlich benannt: hier die professionelle Zahnreinigung (PZR) und die unterstützende Parodontaltherapie (UPT), dort die professionelle Implantatreinigung (PIR) und die unterstützende Implantattherapie (UIT). Zum Zuge kommen sowohl mechanische als auch chemische oder auch lasertechnische Verfahren. Zu den mechanischen Verfahren zählen die Anwendung von Handinstrumenten, Airscalern, Ultraschall-, Schall- und Pulver-Wasserstrahl-Geräten, letztere wahlweise mit Glycinoder Erythritol-haltigen Pulvern. Eine Eigenheit des Implantats gegenüber dem natürlichen Zahn sind geätzte und sandgestrahlte und damit gezielt im Mikrobereich vergrößerte Oberflächen (meist aus Titan). Sie müssen effektiv gereinigt und gleichzeitig geschont werden. Eine neuere Entwicklung stellen Scaler dar, die über eine spezielle Formgebung hinaus über besonders dünne Spitzen (circa 20 Prozent dünner als herkömmlich) verfügen. Damit Handinstrumente bilden die klassische Basis für Parodontaltherapie und -prophylaxe wie für die Implantaterhaltung. Foto: Koelnmesse / IDS Cologne / Harald Fleissner
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