24 | ZAHNMEDIZIN PRAXISTIPPS MIT KOMPOSIT – TEIL 5 Hybridrestauration: Kastenelevation plus indirekte CAD/CAM-Versorgung Cornelia Frese Die restaurative Versorgung von subgingivaler Sekundärkaries an endodontisch behandelten Zähnen ist entscheidend für den langfristigen Zahnerhalt. Mithilfe einer Kastenelevation aus Komposit kann der approximale Defekt auf ein supragingivales Niveau angehoben werden, um eine Weiterversorgung der Kavität mit einer indirekten oder einer direkten Restauration zu ermöglichen. Eine 44-jährige Patientin stellte sich mit einer frakturierten Teilkrone am endodontisch behandelten Zahn 26 in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde vor. Die Patientin hat Allergien gegen Nickel und Wollwachs und nimmt bei Bedarf Analgetika ein. Zahn 26 ist vor etwa 20 Jahren endodontisch behandelt und anschließend postendontisch mit einer indirekten keramischen Restauration versorgt worden. Bei der klinischen und der röntgenologischen Diagnostik fällt distal an Zahn 26 eine bis in den subgingivalen Bereich reichende Sekundärkaries auf. Die Wurzelkanalfüllung erscheint homogen und randständig, es besteht kein Hinweis auf eine periapikale Osteolyse. Weiterhin besteht kein Anhalt auf eine parodontale Erkrankung. Bis zur definitiven restaurativen Therapie wird das freiliegende Dentin mit einer Schicht Flow-Komposit abgedeckt (Abbildung 1). Zur definitiven Versorgung des subgingivalen Defekts im distalen Bereich des Zahnes 26 wird der Patientin eine Kastenelevation mit Komposit und anschließend eine restaurative Versorgung mit einer CAD/CAM-gefertigten Teilkrone aus Lithium-Disilikat-Glaskeramik vorgeschlagen. Zu Beginn werden die frakturierte Teilkrone und das provisorisch aufgebrachte Flow-Komposit entfernt, der kariöse Defekt dargestellt und die Wurzelkaries exkaviert. Mit einem speziellen 10-MethacryloyloxidecylDihydrogenphosphat(MDP)-haltigen Cleaner wird das mit Speichel kontazm115 Nr. 04, 16.02.2025, (218) Abb. 1: 44-jährige Patientin mit frakturierter Keramikteilkrone am endodontisch behandelten Zahn 26: Röntgenografisch zeigt sich distal eine bis in den subgingivalen Bereich reichende Sekundärkaries. Die Wurzelkanalfüllung erscheint homogen und randständig, es besteht kein Hinweis auf eine periapikale Osteolyse an Zahn 26. Fotos: Cornelia Frese, UKHD a b
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