Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 4

66 | ZAHNMEDIZIN DER BESONDERE FALL MIT CME Mukormykose – keine banale Pilzinfektion Vivek Bose, Philipp Matheis Ein Patient wird sieben Tage nach einer Zahnextraktion mit einer rapide fortschreitenden Nekrose in der Klinik vorstellig. Trotz aller chirurgischen und intensivmedizinischen Maßnahmen kommt es sieben Tage später zum Exitus. Die histologische Untersuchung des Gewebes zeigt eine Mukormykose. Ein 68-jähriger Mann stellte sich fußläufig in einem verwahrlosten und deutlich reduzierten Allgemeinzustand in der Notaufnahme des Evangelischen Krankenhauses Düsseldorf vor. Er berichtete bei gewisser Sprachbarriere über starke Schmerzen in der rechten Gesichtshälfte, die sich im Anschluss an eine Zahnentfernung entwickelt und im Verlauf verstärkt hätten. Vor sieben Tagen waren die Zähne 18, 14 und 48 extrahiert worden (Abbildung 2). Extraoral imponierte eine rötlichlivide Verfärbung der rechten Jochbein- und Orbitaregion, allerdings ohne größere Weichteilschwellung (Abbildung 1). Bemerkenswert waren die Pupillenstarre und der komplette Verlust der Sehkraft auf dem rechten Auge, die der Patient erst auf explizite Nachfrage angab und deren Eintrittszeitpunkt er nicht benennen konnte. Enoral war eine livide Veränderung der rechten Gaumenschleimhaut zu erkennen – auch hier ohne deutliche Weichteilschwellung (Abbildung 3). Laborchemisch offenbarte sich ein entgleister Diabetes mellitus mit einer Blutglukose von 507 mg/dl (HbA1c 11,4 zm115 Nr. 04, 16.02.2025, (260) CME AUF ZM-ONLINE Mukormykose – keine banale Pilzinfektion Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. Abb. 1: Klinisches Bild präoperativ Foto: Evangelisches Klinikum Düsseldorf

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