ZAHNMEDIZIN | 21 als in der Kontrollgruppe. So war das Bakterium im Darm unabhängig von vaskulären Risikofaktoren mit einer um 20 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls verbunden. Schlaganfallüberlebende mit Streptococcus anginosus im Darm hatten ein signifikant höheres Risiko für Tod und schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse. Bei Schlaganfallüberlebenden mit Anaerostipes hadrus und Bacteroides plebeius wurde im Vergleich zu den Kontrollen kein erhöhtes Risiko für Tod und schlechte Ergebnisse festgestellt. Bakterien docken sich an vom Alter geschwächte Blutgefäße „Unsere Ergebnisse bieten neue Einblicke in den Zusammenhang zwischen oralen Bakterien und dem Schlaganfallrisiko sowie in mögliche Strategien zur Schlaganfallprävention“, sagte Dr. Shuichi Tonomura, Hauptautor der Studie. „Das Mund- und Darmmikrobiom wird stark durch den Lebensstil beeinflusst. In anderen Ländern sind möglicherweise andere Bakterien die Hauptakteure bei Schlaganfällen“, betonte er. „Wenn es in Zukunft einen Schnelltest zum Nachweis schädlicher Bakterien im Mund und im Darm gäbe, könnten wir die Informationen nutzen, um das Schlaganfallrisiko zu berechnen.“ Er und sein Team vermuten, dass sich die Bakterien an vom Alter geschwächte Blutgefäße binden. So könnten sie möglicherweise Arterienrisse im Gehirn verursachen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Analyse von Mund- und Darmbakterien eines Tages helfen könnte, das Schlaganfallrisiko zu bestimmen, und dass die gezielte Bekämpfung dieser schädlichen Bakterien mit neuen Therapien und richtiger Zahnhygiene dazu beitragen könnte, Schlaganfälle zu verhindern. Da die Studie in einer japanischen Population mit einer relativ kleinen Stichprobengröße durchgeführt wurde, sind die Ergebnisse möglicherweise nicht vollständig auf andere Populationen oder größere, vielfältigere Gruppen übertragbar. nl Bei der Studie handelt es sich um eine Forschungszusammenfassung. Abstracts, die auf den wissenschaftlichen Tagungen der American Heart Association präsentiert werden, gelten als vorläufig, bis sie als vollständige Manuskripte in einer von Experten begutachteten wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht werden.
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