Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 5

54 | ZAHNMEDIZIN DER BESONDERE FALL MIT CME Wenn Routine zum Ausnahmefall wird – seltener Tumor der Glandula submandibularis Peer W. Kämmerer Submandibuläre Raumforderungen werden häufig initial als benigne Veränderungen, etwa als Sialolithiasis oder Speicheldrüsenentzündungen, interpretiert. In seltenen Fällen kann sich jedoch hinter einer scheinbar harmlosen Schwellung eine maligne Erkrankung verbergen. Der vorliegende Fall beschreibt eine progrediente submandibuläre Raumforderung, die sich im Verlauf als mäßig differenziertes, verhorntes Plattenepithelkarzinom der Glandula submandibularis herausstellte. Ein 85-jähriger Patient stellte sich mit einer progredienten, als zunehmend störend empfundenen Schwellung der rechten Halsseite vor, die ihn im täglichen Leben beeinträchtigte. Er berichtete, den Befund erstmals vor einigen Wochen bemerkt zu haben, seither sei eine kontinuierliche Größenzunahme zu beobachten gewesen. Die klinische Untersuchung ergab eine mit der überliegenden Haut verwachsene, etwa 7 cm x 6 cm große Raumforderung im Bereich der rechten Submandibularregion, die jedoch nicht mit dem Unterkiefer fixiert war. Es bestanden keine Auffälligkeiten der motorischen oder sensiblen Funktion imbetroffenen Areal. Intraoral fanden sich neben multiplen kariösen Zähnen keine weiteren pathologischen Befunde. Der Patient gab keine relevanten Nebenerkrankungen an, berichtete jedoch, seit langer Zeit keine hausärztlichen oder internistischen Untersuchungen mehr durchgeführt zuhaben. Eine kontrastmittelgestützte Computertomografie (CT) zeigte eine 6 cm x 5 cm x 4 cm große Raumforderung submandibulär rechts mit inhomogener Kontrastmittelaufnahme und teils zystischer Binnenstruktur (Abbildung 1). Der Befund wies morphologisch auf eine maligne Genese hin. Ein weiterführendes Staging mittels CT-Thorax und Abdomen zeigte keine Anzeichen für Fernmetastasen oder weitergehende Lymphknotenmazm115 Nr. 05, 01.03.2025, (344) a b ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden.

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