62 | ZAHNMEDIZIN PRAXISTIPPS MIT KOMPOSIT – TEIL 6 Reparaturrestauration und Zahnformkorrekturen Simona-Georgiana Schick, Cornelia Frese Reparaturrestaurationen mit Kompositmaterialien ermöglichen es, bestehende Restaurationen mit geringem Aufwand zu korrigieren und deren Lebensdauer zu verlängern. Auch indirekte Restaurationen im Frontzahnbereich mit ästhetischen Mängeln, die sich seit Jahren im Mund befinden und früher mit hohem Aufwand neu angefertigt werden mussten, können heute unter der Voraussetzung einer adäquaten Vorbehandlung der Adhärenden mit Komposit repariert, in Form und/oder Farbe korrigiert und erhalten werden. Eine 40-jährige allgemeinanamnestisch unauffällige Patientin stellt sich nach abgeschlossener kieferorthopädischer Therapie mit dem Wunsch vor, die Ästhetik ihrer Frontzähne zu verbessern (Abbildung 1a). Insbesondere stört sie der unharmonische Verlauf der Schneidekanten der Zähne 21 und 22. Der Zahn 21 ist naturgesund und zeigt lediglich Schlifffacetten, der Zahn 22 ist mit einem suffizienten Keramikveneer versorgt (Abbildungen 1b und 1c). Laut Aussage der Patientin erfolgte die Versorgung des Zahnes 22 mit einem Veneer vor circa fünf Jahren. Der Patientin werden die Therapiemöglichkeiten Reparatur und Formkorrektur mit Komposit, prothetische Neuversorgung oder Belassen der Situation eingehend erläutert. Sie äußert den Wunsch, das suffiziente Veneer an Zahn 22 – sofern möglich – zu belassen und bevorzugt eine additive Zahnformkorrektur im Sinne einer Reparaturrestauration mit Komposit. Reparatur und Zahnformkorrektur 21 und 22 Nach Trockenlegung und Reinigung der Zähne sowie der Bestimmung der Zahnfarbe wird der Glanzbrand des Keramikveneers an Zahn 22 für eine bessere mikromechanische und chemische Haftkraft entfernt. Um Mikrorisse zm115 Nr. 05, 01.03.2025, (352) Abbildung 1: Ausgangsbefund bei Erstvorstellung mit Zustand nach kieferorthopädischer Therapie: Die Patientin stört sich am unharmonischen Schneidekantenverlauf im Frontzahnbereich, insbesondere die Zähne 21 und 22 weisen nach distal abfallende und zu kurze Schneidekanten auf. Fotos: Schick, UKHD a c b
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=