Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 5

64 | ZAHNMEDIZIN Jahr zeigen sich die Kompositrestaurationen aus funktioneller, biologischer und ästhetischer Sicht in sehr gutem Zustand. Es kam zu keinen Chippingfrakturen oder unerwünschten Ereignissen. Weiterhin bestehen entzündungsfreie gingivale und parodontale Verhältnisse und keine erhöhten Lockerungen im Vergleich zum Vorbefund (Abbildung 3). Synopse Die Reparatur von Restaurationen mit Kompositmaterialien stellt mittlerweile eine etablierte Methode dar, um die Funktion und die Ästhetik bestehender – indirekter oder direkter – Restaurationen im Front- und Seitenzahnbereich zu verbessern und deren Lebensdauer zu verlängern [Casagrande et al., 2017]. Reparaturen sind zahnhartsubstanzschonender als ein Austausch der Versorgung, da die vollständige Entfernung einer teilweise insuffizienten Restauration im Regelfall mit einer Ausweitung der Originalpräparation einhergeht [Frankenberger, 2012]. Da es sich im vorliegenden Fall um einen elektiven Eingriff zur Verbesserung der Frontzahnästhetik handelt, ist ein maximal präventionsorientiertes und minimalinvasives Vorgehen umso mehr angezeigt. Bei der Anfertigung einer Reparatur mithilfe von Kompositmaterialien liegt häufig nicht nur eine einzige Materialoberfläche vor. Im klinischen Setting sind Zahnhartsubstanzen (Schmelz, Dentin und/oder Wurzeldentin) in Kombination mit der Oberfläche einer gealterten Restauration, sogenannte Mischoberflächen, betroffen [Frese und Schick, 2019]. Voraussetzung für eine erfolgreiche Reparatur mit Komposit sind daher gezielte Vorbehandlungen wie beispielsweise die Schaffung mikromechanischer Retentionen und der Einsatz moderner Haftvermittler (siehe Tabelle zu Arbeitsschritten & Materialien). Nahezu alle in der restaurativen Zahnheilkunde anzutreffenden Oberflächen wie Komposite, Amalgam, Gussmetalle und diverse Arten von Keramiken können nach entsprechenden Vorbehandlungen erfolgreich mit Komposit repariert werden [Loomans und Özcan, 2016]. Eine im Jahr 2022 erschienene systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse hat das Risiko eines unerzm115 Nr. 05, 01.03.2025, (354) Abb. 3: Zustand nach restaurativer Therapie der Zähne 21 und 22, Kontrolle nach einem Jahr: Die klinische Situation stellt sich unauffällig dar. Es kam zu keinen Chippingfrakturen oder unerwünschten Ereignissen an den Kompositrestaurationen der Zähne 21 und 22. Zudem bestehen entzündungsfreie gingivale und parodontale Verhältnisse. Fotos: Schick, UKHD ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. a c b

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