ZAHNMEDIZIN | 65 wünschten Ereignisses (Verlust der Restauration) zwischen reparierten und neu angefertigten Komposit- und Amalgamrestaurationen untersucht und konnte zeigen, dass kein Unterschied im relativen Risiko vorlag. Allerdings wurden letztlich nur drei Studien in diese Metaanalyse einbezogen, was aktuell auf eine niedrige klinische Evidenz hindeutet [Mendes et al., 2022]. Daher wären zahlreiche Forschungsanstrengungen wünschenswert, um diese Evidenzlücke zur Langzeitstabilität reparierter Oberflächen zu füllen [Kanzow et al., 2019] und standardisierte Reparaturprotokolle zu entwickeln. zm115 Nr. 05, 01.03.2025, (355) ARBEITSSCHRITTE & MATERIALIEN Nr. Arbeitsschritt ToDos Material 1 Planung und Vorbereitung Beurteilung der okklusalen Verhältnisse, ästhetische Analyse der Frontzahnsituation (Lachlinie, Lippenlinie, Zahnachsen, etc.) Fotodokumentation, ggf. ergänzende Systeme zur ästhetischen Analyse 2 Vorbereitung und Reinigung der Oberflächen Anlegen von Kofferdam oder relative Trockenlegung und Reinigung aller beteiligten Oberflächen Kofferdam, Watterollen, ggf. Retraktionsfäden, Wasser-Pulverstrahlgerät etc. 3 Präpararation mit rotierenden Instrumenten Schmelz: Präparation einer leichten Abschrägung/Brechen der Kanten Rotierende Instrumente Finierdiamanten (roter/gelber Ring) / Finierstreifen oder einseitig belegte Soflexscheiben für die Approximalräume Keramik: Entfernung des Glanzbrands 4 Schaffung einer mikroretentiven Oberfläche Keramik: Mikrosandstrahlen mit Aluminiumoxid vorzugsweise beschichtet mit Silikat Aluminiumoxidpulver beschichtet mit Silikat (CoJet, Fa. 3M ESPE) Partikelgröße: 30 µm Alternativ: reines Aluminiumoxidpulver Partikelgröße: 50 µm (z. B. Dentopräp, Fa. KaVo) 5 Anätzen der Oberflächen Schmelz: Phosphorsäuregel ca. 30 Sekunden Phosphorsäure 37,5% 9,5%iges gepuffertes Fluss-Säure-Gel (Porcelain Etch/Fa. Ultradent) Bei Feldspat- und Glaskeramik: gepufferte Flusssäure ca. 20 – 30 Sekunden, Kofferdam ausdrücklich empfohlen Cave: Bei Beteiligung von Zahnhartsubstanzen und Keramik zuerst Phosphorsäureätzung der Zahnhartsubstanz danach Ätzen der Keramik mit Flusssäure! Grund: Schwerlösliche CaF2-haltige Präzipitate können Infiltration der Dentintubuli durch das Adhäsivsystem behindern 6 Haftvermittlung Keramik: Auftragen von Silan-Haftvermittler, danach Adhäsivsystem Silan-Haftvermittler (z. B. Monobond Plus®/Ivoclar Vivadent) Cave: Bei Bondingsystemen mit reduzierten Schritten (z. B. Universaladhäsive mit verschiedenen Ätzmöglichkeiten, etc.) entsprechende Herstellerangaben zum Silananteil bzw. zur Anwendung des Produkts beachten. Adhäsivsystem Schmelz: Primer und Adhäsiv Applikation Reparatur und Zahnformkorrektur Mehrschicht- und Mehrfarbentechnik mit Komposit Überschussentfernung und Ausarbeitung Hochglanzpolitur Restaurationskomposit/ Matrizen, ggf. individuelle Verschalungstechnik, Skalpell Nr. 12, Soflex-Scheiben, Polierer 7 Okklusionskontrolle/ Hygienefähigkeit Okklusionsfolie, Interdentalraumbürsten Quelle: Frese
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