Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 5

zm115 Nr. 05, 01.03.2025, (298) Leserforum POSITIONSPAPIER DER BZÄK ZUR GESUNDHEITSVERSORGUNG DER ZUKUNFT Mehr Eigenverantwortung fehlt Zum Artikel „Das fordern die Zahnärzte von der nächsten Bundesregierung: Ein Kurswechsel ist angesagt“ in zm 3/2025, S. 20–22. Alle Punkten, die die BZÄK auflistet, kann man nur zustimmen. Was jedoch fehlt, ist der kritische Blick auf die Rahmenbedingungen der aktuellen Gesundheitspolitik allgemein: Die Krankenversicherung steuert vor dem Hintergrund der älter (und kranker) werdenden Gesellschaft mit immer höheren Kosten auf kaum lösbare Probleme zu. Das System verspricht nicht nur die Krankenversorgung, sondern zunehmend eine allgemeine Wohlfahrt und einen immer größer werdenden Strauß an Leistungen, die vielleicht „nice to have“ sind, aber auf Dauer von der Gesellschaft nicht mehr geschultert werden können, sofern man nicht dem unverantwortbaren Drang nach Wahlgeschenken nachgeben will. In den zehn Forderungen der BZÄK ist leider nirgendwo die Forderung nach mehr Eigenverantwortung herauszulesen, was unserem Staat an vielen Stellen dringend gut täte. Von der KZBV als Körperschaft des öffentlichen Rechts mag man eine solche Forderung vielleicht nicht (mehr) erwarten, aber der BZÄK als unabhängige Vereinigung der Kammern stünde ein derartiger Weitblick auf die Zukunft der Gesundheitsversorgung gut zu Gesicht. Dr. K. Ulrich Rubehn Elmshorn Foto: ©Federico Rostagno - stock.adobe.com DENTALHISTORISCHES MUSEUM Erst bewahren, dann archivieren Zum Leserbrief „Chance für ein dentales Kleinod“ in zm 4/2025, S. 10. Sicher ist, es braucht einige Leben, um all die Dinge in Zschadraß richtig aufzuarbeiten, oder viele mithelfende Lebende – dann geht es schneller. Aber wir müssen entgegen der Museologie arbeiten, die sagt, alles gleich zu archivieren (was sicher auch richtig ist), aber dann würde es keine Geschichte der Zahnheilkunde mehr geben. Ja, so deutlich muss ich es schreiben, unsere Geschichte wäre zu ganz großen Teilen vernichtet. So bin ich nicht dem musealen Starrsinn verfallen, sondern bin den sehr, sehr schweren Weg gegangen, erst einmal zu bewahren. Es kamen fast 25 Jahre nur Flutwellen auf mich zu. Dabei ging es darum, nicht hineinzugeraten, sondern diese zu kanalisieren und zu organisieren. Jetzt ist die Zeit gekommen, mit dem Archivieren anzufangen – das kann ich, weil unglaublich viel von unserer dentalen Geschichte bewahrt geblieben ist. Und wir gehen jetzt andere, neue Wege, die heutige Zeit lässt viel Neues zu, vor allem mit einem richtigen, einem fachmedizinischen Wortschatz. Daran haben wir drei Jahre gearbeitet. Das mit dem Kleinod ist auf den ersten Blick richtig – aber zugleich ist noch viel, viel mehr. Allein das, was aktuell für die Besucher zu sehen ist, ist weltweit das beste Museum zur Zahnheilkunde überhaupt – obwohl es insgesamt nur etwa 0,8 Prozent des Bestands sind. Es fehlen 99,2 Prozent, die sich in den Archiven befinden. Ein Menschheitsschatz. Andreas Haesler Zahntechnikermeister und Leiter des Dentalhistorischen Museums in Zschadraß Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an leserbriefe@zm-online.de oder an die Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Chausseestr. 13, 10115 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht.

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