Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 6

32 | PRAXIS PROZESSOPTIMIERUNG IN DER PRAXIS – TEIL 1 QM ist ein mächtiges Werkzeug Das Qualitätsmanagement (QM) ist für die meisten Zahnärztinnen und Zahnärzte nicht unbedingt vergnügungsteuerpflichtig. Wer sich aber aufrafft und die Prozesse einmal definiert, erlebt nicht nur einen Glücksmoment. Das Werkzeug kann nämlich überraschend viel. Viele Praxen wissen nicht genau, wie sie das Thema QM strategisch angehen sollen. „Sie sehen oft nur die Komplexität, nicht aber die Chancen. Das hält sie davon ab, Veränderungen zu wagen, die spätestens langfristig spürbare Entlastungen bringen können“, erklärt Lea Sawatzki, Leitung operatives Geschäft (COO) mit Schwerpunkt Qualitätsmanagement bei OPTI health consulting. Entscheidend ist dabei, dass das Praxis-Team QM nicht als bloße Pflicht begreift, sondern als ein Werkzeug für Wachstum und Effizienz. Damit der Bereich für alle Beteiligten attraktiver wird, muss das Team allerdings die konkreten Vorteile selbst erleben, erklärt die Expertin. „In dem Moment, in dem kostbare Arbeitszeit gespart wird, weil zum Beispiel nerviges Suchen ausbleibt, wird die Entlastung spürbar und die Wirtschaftlichkeit kann steigen. Auch, wenn das auf den ersten Blick nur ein paar Minuten hier und da sind, rechnet sich das über das gesamte Jahr und in unterschiedlichen Praxisbereichen auf einen beachtlichen Zeitraum hoch!“ Das QM ist also ein Hebel, um Arbeitsabläufe zu straffen und das Team zu entlasten – gerade auch bei einer dünnen Personaldecke. Wenn man mehr Zeit, weniger Stress und höhere Patientenzufriedenheit herausholt, dann sei der Erfolg auch irgendwann messbar, sagt Sawatzki. Entscheidend für jegliche Optimierung sei, dass das QM in der Praxis angenommen und von der Praxisführung vorgelebt wird. „Wer mit effizienteren Prozessen arbeitet, ist letztendlich zufriedener. Und ein zufrieden arbeitendes Team kann den Umsatz verbessern“, erklärt sie die Kalkulation. Ohne einoffenes Mindset und ein Team, das bereit ist, Abläufe neu zu denken und anzupassen, bleiben die vorhandenen Potenziale in vielen Praxen ungenutzt. Zuallererst müsse daher der Ist-Zustand erhoben werden, rät die Expertin. „Ein schneller Check-up, um Schwächen zu identifizieren, ist in der Regel binnen kurzer Zeit möglich. Wo steht die Praxis? An welcher Stelle funktioniert ein Prozess Foto: Maria-stock.adobe.com zm115 Nr. 06, 16.03.2025, (418) SERIE PROZESSOPTIMIERUNG „Teil 1: Qualitätsmanagement: QM ist ein mächtiges Werkzeug „Teil 2: Personalmanagement: Treffsichere Besetzung durch gelungene Koordination und Mitarbeiterbefragungen „Teil 3: Welche externen Leistungen (Versicherungen, Steuerberater und Rechtsberatung) lohnen sich? „Teil 4: Warenwirtschaft und Umsatz „Teil 5: Fehlermanagement: Eine mangelhafte Fehlerkultur kostet Zeit und Geld Es braucht die richtigen Werkzeuge und die richtige Haltung, um Veränderungen anzugehen.

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