POLITIK | 53 Zudem sehen die Zahnarztpraxen ihre Patientinnen und Patienten regelmäßig, was für eine kontinuierliche Beratung eines Lebensstilfaktors wie Ernährung extrem hilfreich ist. Und wie können Zahnärztinnen und Zahnärzte die Aufklärung am besten in ihren Praxisablauf integrieren? Das kann sowohl „Chefinnen- oder Chefsache“ sein als auch vom gesamten Prophylaxeteam durchgeführt werden. Bezüglich der Abrechnung sind in der BEMA in der Kinderzahnheilkunde (FU/IP-Leistungen), in der Parodontitistherapie (ATG) und in der Therapie von vulnerablen Gruppen mit Pflegegrad (Ä174a/b) Inhalte zur Ernährungsberatung beschrieben. Für „gesunde“ Erwachsene beziehungsweise Patientinnen und Patienten mit Karies und Gingivitis ergibt sich eine Versorgungslücke in Bezug auf die Beratung zu einer mundgesunden Ernährung. Im Positionspapier der BZÄK sind Vorschläge für Analogpositionen genannt, mit denen Ernährungsberatung beispielsweise im Rahmen der Prophylaxe vergütet werden kann. Eine der Hauptempfehlungen des Papiers ist die Reduktion von Zucker – mit welchen Argumenten könnten Zahnärzte dies ihren Patienten klarmachen? Eine schnelle und nachvollziehbare Argumentation kann über die Frage erfolgen, wie andere Primaten und wildlebende Tiere eigentlich ihre Mundgesundheit ohne Mundhygiene gewährleisten. Nach einer kurzen Denkpause ist man da schnell beim Thema Ernährung und dem viel zu hohen Zuckerkonsum. Hilfreich ist es auch, sich die Vorund Nachteile von Zucker einmal zu vergegenwärtigen: Für ein kurzes Glückserlebnis stehen (beim derzeit hohen regelmäßigen Konsum) diverse Mund- und Allgemeinerkrankungen. Es lohnt sich einfach nicht. Allerdings kann das Vermeiden von Zucker bei zuckergewöhnten Menschen Entzugssymptome hervorrufen, die aber nach ein bis zwei Monaten nachlassen. Darauf sollte man hinweisen. Was wäre in Richtung Gesundheitspolitik zu fordern? Wenn wir in der Bevölkerung wirklich mehr Gesundheit und geringere Gesundheitskosten wollen, dann müssen wir verhältnispräventive Maßnahmen umsetzen. Es kann nicht sein, dass wir in der Praxis über Gesundheit aufklären, der Patient außerhalb der Praxis aber sofort auf Werbung für Zuckerkonsum stößt. Die Bewerbung von ungesunden Stoffen stehen ja den Gesundheitsausgaben diametral entgegen. Die Forderungen des Bürgerrates und der Deutschen Allianz für nicht-übertragbare Erkrankungen (DANK) sind sehr klar: eine Zuckersteuer, eine Entsteuerung von gesunden Lebensmitteln (wie Obst und Gemüse) und eine gesunde, kostenfreie Verpflegung in Kitas und Schulen. Zudem sollten wir endlich damit aufhören zuzulassen, dass die Kleinsten unserer Gesellschaft mit Werbung für Süßigkeiten bombardiert werden. Spätestens den Kindern gegenüber haben wir eine gesellschaftliche Verantwortung für ihre aktuelle und spätere Gesundheit. Das Gespräch führte Gabriele Prchala. zm115 Nr. 06, 16.03.2025, (439) IhreAmalgam-Alternative Besuchen Sie uns auf der IDS in Köln Halle 10.1, Stand G20/H29 Mehr über DeltaFil Zusammen ein Lächeln voraus DeltaFil Die starke Lösung, wenn es einfach sein muss Ein konventioneller, selbstadhäsiver Glasionomerzement mit innovativem Materialkonzept. Das neuartige Füllungsmaterial überzeugt mit hoher mechanischer Stabilität, basierend auf der patentierten MizellenTechnologie. Besonders geeignet ist DeltaFil bei schwieriger Trockenlegung.
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