zm115 Nr. 06, 16.03.2025, (457) ZAHNMEDIZIN | 71 raufsatz auf dem Condylus erkennbar ist [Reich und Neff, 2022]. Das Osteom hingegen ist ein Auswuchs der lamina corticalis und sitzt, ähnlich wie das Osteochondrom, dem Condylus auf [Reich und Neff, 2022]. Histologischdifferenzieren lässt es sich durch das Vorliegen von dichtem, kortikalem Knochen [Gupta et al., 2020]. Die genaue Ursache für das Entstehen eines solchen benignen Tumors ist bislang nicht sicher geklärt. Vermutet werden genetische Ursachen, insbesondere endokrinologische Störungen, Traumata und Entzündungen. Ähnlich wie beim Osteochondrom wird eine Assoziation zu einem lokal verstärkten Muskelzug diskutiert. Die klinische Präsentation ähnelt der des Osteochondroms, das sich hauptsächlich durch eine Verlagerung des Unterkiefers nach kaudal und hieraus resultierenden Asymmetrien auszeichnet. Zudem können kaufunktionelle Einschränkungen und Schmerzen auftreten. Die Diagnose wird typischerweise anhand dreidimensionaler radiologischer Bilder gestellt. Darin zeigt sich häufig das Bild eines „Knochens im Knochen“ mit einer fließenden Verbindung zwischen originärem und neu gebildetem Gewebe. Nicht selten befindet sich zentral ein radioluzenter Nidus mit umgebender Sklerose. Histologisch betrachtet besteht ein Osteom aus einer Masse abnormal dichter Knochensubstanz, die entweder vom Periost oder aus dem Knochenmark hervorgehen kann. Entsprechend lassen sich zwei Typen von Osteomen unterscheiden: das kompakte Osteom, das aus reifem Lamellenknochen mit nur wenigen Markräumen und gelegentlichen Havers-Kanälen besteht, jedoch keine faserigen Strukturen aufweist, und das trabekuläre oder „reife Osteom“, das sich, wie im beschriebenen Fall, aus spongiösem, trabekulärem Knochen mit Knochenmark zusammensetzt und von einer kortikalen Knochenschicht umgeben ist [Monroy-Mendoza und Barrera-Vera, 2023]. Zusammenfassung Benigne Tumoren des Kiefergelenks, insbesondere Osteochondrome und Osteome, sind selten, können jedoch durch progrediente Knochenneubildungen zu funktionellen und ästhetischen Einschränkungen führen. Die Symptomatik ist oft unspezifisch und äußert sich in Okklusionsstörungen, Gesichtsasymmetrien oder einer eingeschränkten Kaufunktion. Eine präzise bildgebende Diagnostik, darunter die Digitale Volumentomografie, die Computertomografie und die Magnetresonanztomografie, ist essenziell für die Differenzialdiagnose und die präoperative Planung. Die chirurgische Entfernung der Tumoren stellt die Therapie der Wahl dar, wobei eine frühzeitige Intervention die Kaufunktion und die Gesichtsästhetik weitgehend erhalten kann. CME AUF ZM-ONLINE Diagnostik und Therapie bei benignen Tumoren des Kiefergelenks Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. Dr. Jean Bausch GmbH & Co. KG Oskar-Schindler-Str. 4 | 50769 Köln Telefon: 0221-70936-0 | info@occlusense.com www.occlusense.com www.occlusense-shop.com Mit OccluSense®von Bausch wird die Okklusion nicht nur objektiv sichtbar, sondern auch dynamisch erfasst. So lassen sich selbst kleinste okklusale Anpassungen gezielt und präzise vornehmen. Der Patient spürt sofort eine deutliche Verbesserung – und das in nur etwa einer Minute. Dott. Andrea Felloni, Milano Regelmäßige Gratis-Webinare www.occlusense.com/webinar Halle 10.1 Stand G.010 H.011
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