Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 6

84 | ZAHNMEDIZIN zm115 Nr. 06, 16.03.2025, (470) Gaumenspalten oder Traumata) und syndromale (unter anderem die kraniofazialen Dysostosen M. Crouzon, M. Apert, M. Pfeiffer) Hypoplasien des Mittelgesichts dar. Dabei erfolgt die Distraktion je nach Ausprägung der Mittelgesichtshypoplasie (vor allem nasopharyngealer Luftweg, Exorbitismus, retrale Jochbein-, Nasen- und Oberkieferposition) in der Le-Fort-I-, der Le-Fort-II- oder der Le-Fort-IIIEbene [Engel et al., 2019; Figueroa et al., 2021; Hopper et al., 2021]. Klassisches Anwendungsgebiet der LeFort-I-Distraktion sind LKG-Patienten mit sehr hypoplastischem Oberkiefer und damit einhergehender ausgeprägter Klasse-III-Kieferbasenrelation (Abbildung 8). Hier ermöglicht die Distraktion gegenüber der Umstellungsosteotomie aufgrund der graduellen Dehnung der restriktiven Weichgewebe deutlich größere VorverlageAbb. 9: Interne Distraktion einer Mittelgesichtshypoplasie nach Kriegstrauma im Kindesalter: A: 24-jähriger Mann mit ausgeprägter Klasse-III-Dysgnathie bei Mittelgesichtshypoplasie und Prognathie des Unterkiefers B: Die CT-Rekonstruktion zeigt das extreme Defizit des zentralen Mittelgesichts. C: Okklusion D: Virtuelle Planung der Le-Fort-II-Distraktion über zwei interne Teleskop-Distraktoren, geplante Distraktion 11 mm: Zur Korrektur der verbleibenden Frontzahnstufe wird eine sekundäre Umstellungsosteotomie geplant. E: Intraoperative Darstellung der positionierten Distraktoren an den Kieferhöhlenwänden und den Jochbeinen (oben), Ausleitung der Aktivierungsspindel nach anterior ins Vestibulum (unten): Die Le-Fort-II-Osteotomie erfolgte über einen bikoronaren Zugang. F: CT-Kontrolle der korrekten Osteotomie und Sagittalbewegung nach 3 mm Distraktion: Die initiale anti-clockwise Rotation kann während der internen Distraktion nicht korrigiert werden. G: Klinisches Ergebnis nach Mittelgesichtsdistraktion H: Ergebnis nach zusätzlicher Ober- und Unterkiefer-Umstellungsosteotomie I: Fernröntgenseitenaufnahme zur Darstellung der postoperativen, regelrechten Kieferbasenrelation mit korrekter Okklusion Foto: Tobias Ettl A C E D G H I F B

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