Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 6

88 | zmSTARTER zm115 Nr. 06, 16.03.2025, (474) FREIBERUFLICHKEIT 2025 Eine Entscheidung für die Selbstentfaltung Aktuell gibt es in Deutschland knapp 62.900 Zahnärztinnen und Zahnärzte, rund 19.700 von ihnen sind angestellt und 43.200 niedergelassen. Alleine 2024 gibt es 1.122 Brutto-Zugänge bei den Neugründungen und Übernahmen. Was zieht den Nachwuchs eigentlich heute noch in die Freiberuflichkeit? Früher stand unumstößlich fest: Ein Zahnarzt lässt sich in eigener Praxis nieder. Der Weg in die Freiberuflichkeit war vorgezeichnet. Punkt. Als das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄndG) 2007 in Kraft trat, änderte sich die Lage. Zahnärztinnen und Zahnärzte haben seitdem die Wahl: ihr eigener Chef zu sein oder als Angestellte zu arbeiten. Doch obwohl der Gesetzgeber es selbstständig Schaffenden nicht unbedingt leicht macht – Stichworte Bürokratie und Gesetzesflut – entscheiden sich zwei Drittel der angehenden Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner nach wie vor für die Niederlassung; die zu beobachtenden Rückgänge sind Experten zufolge eher demografisch bedingt. Studien des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) bestätigen die Entwicklung: Die Freiberuflichkeit sei von der Notwendigkeit zu einer bewussten Wahl geworden, auch der Weg dorthin gestalte sich zunehmend diverser. Aber warum findet der Nachwuchs die Selbstständigkeit immer noch attraktiv? Was sind für junge Absolventen die Vorteile des Unternehmerdaseins? Zwei Seiten der Selbstverwirklichung Dem Ja zur Niederlassung liegen laut IDZ in den meisten Fällen sowohl ideelle als auch materielle Ziele und Vorstellungen zugrunde: Patientinnen und Patienten zu versorgen und somit ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit sicherzustellen ist die eine Seite der Medaille, ein gutes Einkommen damit zu erzielen, die andere. Dazu kommt die Möglichkeit, seine Praxis so zu führen, wie man es selbst für richtig hält. Mit anderen Worten: Die Niederlassung macht es möglich, im Beruf Sinnhaftigkeit und Selbstbestimmung zu finden. Ein Wunsch, der für viele Berufseinsteiger (neben einem guten Gehalt) ganz oben steht. Zudem kann man in der Einzelpraxis und in der Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) leichter ein stabiles VerWas zieht den Nachwuchs eigentlich heute in die Freiberuflichkeit? Foto: Production Perig-stock.adobe.com

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