zm115 Nr. 08, 16.04.2025, (614) 12 | POLITIK HAMBURGER ZAHNARZT ZUM EPA-TESTBETRIEB Holpriger Start und viel Abstimmungsbedarf Seit dem 15. Januar läuft die Pilotierung der „ePA für alle“ in den Modellregionen. Am Testbetrieb beteiligt ist auch die Zahnarztpraxis von Dr. Eric Banthien, Vorstandsvorsitzender der KZV Hamburg. Seine dringende Empfehlung: Die Zeit bis zum Rollout sollten Zahnärztinnen und Zahnärzte nutzen, um die ePA-Funktionalitäten in ihren Praxisverwaltungssystemen (PVS) auszutesten. Holprig sei der Start der ePA in seiner Praxis verlaufen, berichtet der KZV-Chef, der eine Gemeinschaftspraxis im Hamburger Stadtteil Billstedt betreibt. „Unser PVS hatte anfangs Probleme, zur ePA durchzudringen, weil der Zugriff auf die Schnittstellen noch nicht passend programmiert war“, sagt Banthien. „Zuerst bekamen wir beim Einlesen der Versichertenkarten die Meldung, dass keine ePA angelegt sei. Als das Problem behoben war, hieß es plötzlich: kein Zugriff möglich. Die nächste Fehlermeldung lautete: Zugriff verweigert.“ Nach Rücksprachen mit dem Hersteller des PVS wurden die Probleme innerhalb von circa drei Wochen sukzessive bearbeitet und die Praxis kann nun auf die ePA zugreifen. Bei der Nutzerfreundlichkeit ist viel Luft nach oben Banthien steht neuen Telematikanwendungen grundsätzlich offen gegenüber. Kritisch blickt er allerdings darauf, dass die ePA noch nicht ausreichend rund läuft und das „auf dem Rücken der Heilberufe“ ausgetragen werde. Einen bundesweiten Rollout sollte man aus seiner Sicht nicht übers Knie brechen. Den Testbetrieb beschreibt Banthien in diesem Sinne als äußerst aufschlussreich. So findet er das Hochladen von Dokumenten in die ePA noch viel zu kompliziert. In seinem PVS müsse man für jedes Dokument sehr viele Textfelder ausfüllen, was im Praxisalltag zu zeitaufwendig sei. „Auch die Identifikation nimmt mit meinem PVS zu viel Zeit in Anspruch“, so der Zahnarzt. „Natürlich ist eine sichere Identifikation wichtig, aber für einen schnelleren Ablauf wäre es von Vorteil, wenn das PVS sie selbstständig ausführt. Im Austausch mit meinem Provider habe ich angeregt, dass in diesem Punkt nachjustiert wird.“ Die Zusammenarbeit mit allen am Testbetrieb beteiligten Organisationen sei konstruktiv, merkt der KZVChef an. Besonders hilfreich seien die wöchentlichen Calls, an denen alle Leistungserbringer aus der TIModellregion (TIMO) Hamburg teilnehmen und von ihren Erfahrungen im Testbetrieb berichten können. „In den Meetings werden wir über den aktuellen Stand informiert und können Fragen stellen. Dieser Support ist sehr gut“, erzählt der Praxisinhaber. „Außerdem müssen wir regelmäßig Fragebögen über unsere ErfahrunHamburg gehört zu den Modellregionen, in denen die elektronische Patientenakte (ePA) zurzeit getestet wird. Foto: Jonas Weinitschke - stock.adobe.com Beim Probebetrieb dabei – der Hamburger KZV-Chef und Praxisinhaber Dr. Eric Banthien. Foto: KZV Hamburg
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