Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 8

zm115 Nr. 08, 16.04.2025, (632) 30 | MEDIZIN US-STUDIE MIT 30-JÄHRIGER NACHBEOBACHTUNGSZEIT Hoher Konsum von zuckergesüßten Getränken mit Mundhöhlenkrebs assoziiert Wer oft zuckerhaltige Getränke konsumiert, hat schon in jungen Jahren offenbar ein höheres Risiko für Mundhöhlenkrebs, und zwar unabhängig vom Tabak- und Alkoholkonsum. Das zeigt eine US-Kohortenstudie. Die Forschenden der Universität Washington, USA, suchten Ursachen für die gestiegene Inzidenz von Mundhöhlenkrebs, selbst bei Nichtrauchern und jungen Menschen ohne traditionelle Risikofaktoren. Da ein hoher Konsum von zuckergesüßten Getränken (SBB) schon länger mit gastrointestinalen Krebsarten in Verbindung gebracht wird, untersuchten sie erstmals dessen Zusammenhang mit Mundhöhlenkrebs. Dazu werteten sie Daten aus, die im Rahmen der sogenannten Nurses' Health Study (NHS) und der Nurses' Health Study II (NHSII) erhoben worden waren. Untersucht wurden insgesamt 162.602 Frauen (mittleres Alter 43,0 Jahre). Während der 30-jährigen Nachbeobachtungszeit wurden 124 invasive Mundhöhlenkrebs-Fälle dokumentiert. In multivariablen bereinigten Modellen hatten Teilnehmerinnen, die täglich ein oder mehr SSB konsumierten (fünf Personen pro 100.000 Einwohner), ein 4,87-fach (2,47 bis 9,60-fach) höheres Risiko für Mundhöhlenkrebs als Teilnehmerinnen, die monatlich weniger als ein SSB konsumierten (zwei Personen pro 100.000 Einwohner). Bei einer Beschränkung auf Nichtraucher oder leichte Raucher und Nichttrinker oder leichte Trinker war das Mundhöhlenkrebs-Risiko um das 5,46-Fache (1,75- bis 17,07-fach) erhöht. Ein Getränk pro Tag kann das Risiko verfünffachen Der SSB-Konsum wurde quantifiziert durch die Häufigkeit, die von weniger als einem Getränk monatlich bis zu einem oder mehreren SSB täglich reichte. Anschließend schätzten die Forschenden mit Cox-Regressionsmodellen Hazard Ratios (HRs, Konfidenzintervall 95 Prozent), die mit der Entwicklung von OCC (Oral Cavity Cancer) für jede Kategorie des SSB-Konsums assoziiert sind, wobei weniger als ein SSB pro Monat als Referenzgruppe diente. Angesichts der Ergebnisse appellieren die Forschenden, weitere Studien in größeren Kohorten – auch mit Männern – durchzuführen, um die ersten Ergebnisse zu bestätigen. mg Die Studie: Gomez-Castillo L, Cushing-Haugen KL, Useche M, et al.: High Sugar-Sweetened Beverage Intake and Oral Cavity Cancer in Smoking and Nonsmoking Women. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. Published online March 13, 2025. doi:10.1001/jamaoto.2024.5252 Foto: weixx – stock.adobe.com

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