ZAHNMEDIZIN | 45 Karieserfahrung bei jüngeren Seniorinnen und Senioren Die jüngeren Seniorinnen und Senioren, die in der DMS • 6-Studie untersucht wurden, sind zwischen den Jahren 1948 und 1957 geboren. Zu diesem Zeitpunkt gab es von Prävention kaum eine Spur. Man muss sich vergegenwärtigen, dass es erst ab den 1950er-Jahren üblich wurde, Zahnpasten mit Fluorid anzureichern. Den Begriff Prävention gab es zwar schon in der Zahnmedizin, aber in einem Sinne, der heute nur noch schwer nachzuvollziehen ist: Extension for prevention. In dieser anderen medizinischen Gedankenwelt sind also die heutigen Seniorinnen und Senioren groß geworden und so ist es kein Wunder, dass Erfolge einer primären Prävention in dieser Altersgruppe nicht auszumachen sind. Dennoch ist die Karieserfahrung auch bei ihnen deutlich rückläufig: Im Jahr 1997 betrug sie 23,6 Zähne, heute sind es 17,6 Zähne, also ein Rückgang um sechs Zähne. Prävention wirkt! Prävention lässt sich in (mindestens) drei Ebenen aufteilen, die Primär-, die Sekundär- und die Tertiärprävention. Auf allen Ebenen zeigt sich, dass zahnmedizinische Prävention wirkt: Primärprävention Die primäre Prävention hat – epidemiologisch ausgedrückt – das Ziel der Verringerung der Anzahl der Neuerkrankungen und setzt somit vor Eintritt einer empfundenen Gesundheitsstörung oder Krankheit ein (no illness / no disease). Man könnte sie mit dem Begriff der Vorsorge charakterisieren. Auf die Karies bezogen bedeutet das im Idealfall: Kariesfreiheit. Die Erfolge zm115 Nr. 08, 16.04.2025, (647) Quelle: IDZ (Stand: 18.3.2025)
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